FuPa: Herr Förster, Sie legen zum Saisonende den Trainerposten beim SV Waldlaubersheim nieder und schlagen den Weg in die Politik ein. Wie kam es zu dieser ungewöhnlichen Entscheidung?
Förster: Das kann man so sagen (lacht). Letztes Jahr kam mir die Überlegung, nach der Saison mal was Neues auszuprobieren. Ich bin jetzt seit 15 Jahren Trainer, da wurde es für mich mal Zeit einen neuen Abschnitt zu wagen und mich für die Gemeinde zu engagieren. Die Entscheidung hat in keinerlei Hinsicht etwas mit dem Verein Waldlaubersheim zu tun.
Sie haben sich auch schon in den letzten Jahren parallel zum Fußballgeschäft für ihre Gemeinde engagiert. Wie ließ sich das vereinbaren, kann man diese beiden zeitaufwendigen Beschäftigungen denn aufeinander abstimmen?
Das ist richtig, ich war in der Vergangenheit schon im Förderverein aktiv und habe mich für die Gemeinde eingesetzt. Zeitlich ließ sich das beides ganz gut vereinbaren, aber ich bin auch meiner Frau sehr dankbar, die mich dabei ständig unterstützt. Die Politik ist nun nochmal ein ganz anderer Schritt. In der Politik bin ich ein Newcomer, das ist absolutes Neuland für mich. Zusammen mit dem Fußball würde es einfach zu viel werden.
Inwiefern sehen Sie Gemeinsamkeiten zwischen Sport und Politik? Gibt es Eigenschaften, die Sie im Fußball entwickelt haben und nun auch in der Politik gebrauchen können?
Wie auch im Fußball geht es in der Kommunalpolitik darum ein starkes Team, in dem Fall ein Listenteam, aufzustellen, das zusammen an einem Strang zieht und sich für gemeinsame Ziele einsetzt. Dann kann man auch in der Politik, wie auch im Fußball erfolgreich sein. Ich habe im Fußball immer einhundert Prozent Ehrgeiz und Wille an den Tag gelegt, habe immer die Ärmel hochgekrempelt und Gas gegeben. Das werde ich auch in der Politik machen, ich werde immer alles geben.
Es gibt große Namen im Sport, die nach ihrer aktiven Laufbahn ebenfalls den Weg in die Politik eingeschlagen haben. Namhafte Beispiele sind Vitali Klitschko, Arnold Schwarzenegger und Pelé. Können Sie sich vorstellen eine ähnlich große politische Verantwortung zu übernehmen oder soll es bei der Kandidatur zum Oberbürgermeister bleiben?
Im Moment beschränke ich mich erstmal nur auf die Kommunalpolitik (lacht). Ich bin in der Politik noch zu frisch hinter den Ohren, um jetzt schon von größeren Dingen zu sprechen. Aber wenn ich es mit dem Fußball vergleiche, lernt man auch in der Politik mit der Zeit dazu und man entwickelt sich. Ich könnte mir durchaus vorstellen, wenn alles klappt und ich erstmal vier, fünf Jahre dabei bin, dann noch mehr zu machen, vielleicht auf regionaler Ebene.
Sie waren nicht nur an der Seitenlinie in Waldlaubersheim tätig, sondern haben auch hin und wieder selbst auf dem Platz gestanden. Kehren Sie dem Fußball jetzt erstmal vollständig den Rücken zu oder bleiben Sie dem SVW in irgendeiner Form noch sportlich erhalten?
Darüber habe ich mir ehrlich gesagt noch keine Gedanken gemacht. Ich wohne ja in Weinsheim und war früher schon dort im Fußball aktiv. Vielleicht hole ich meinen Pass nach Weinsheim, um dort in der AH zu kicken.
Können Sie sich vorstellen irgendwann wieder in das Trainergeschäft zurückzukehren, vielleicht sogar beim SVW?
Ja natürlich! Wenn das mit der Bürgermeisterschaft nicht klappt, komme ich in den Gemeinderat, da ist der Zeitaufwand nicht ganz so hoch. Dann kann ich mir auf jeden Fall vorstellen wieder ins Trainergeschäft einzusteigen. Ich denke der SVW wird sich für die neue Saison einen neuen kompetenten Coach suchen. Ob es dann in Zukunft für mich nochmal nach Waldlaubersheim geht wird sich zeigen. Ich bin für viele Vereine offen.