Wixhausen wird seinem Anspruch gerecht

SV Traisa - TSG Wixhausen 1:2 (1:0)

„Wir wollen die Liga ein bisschen ärgern. Das hat zum Auftakt ja schon einmal geklappt“, sagte Mischa Guenter nach dem erfolgreichen Debüt der TSG außerhalb des Fußball-Kreises Darmstadt. Ein bescheidenes Ziel. Denn so, wie es sich für den Aufsteiger anließ, kann und wird der Trainer der Wixhäuser mit seinem Team durchaus eine gute Rolle auf neuem Terrain spielen. Das mussten auch die Traisaer erkennen.

Die Gastgeber wurden ihren Ansprüchen dagegen nicht gerecht. Nach Rang vier in der vergangenen Saison darf es diesmal durchaus ein bisschen mehr sein. So zumindest hat der SV sein Ziel formuliert. Auf den Dämpfer zum Start hätten die Traisaer freilich gerne verzichtet. „Daraus müssen wir lernen. Es ist ein Prozess, in dem wir uns befinden“, sagte Sebastian Heß. Der SV-Trainer hatte jedenfalls „zwei gleichwertige Teams gesehen“. Dass auf beiden Seiten wichtige Spieler fehlten – David Kernchen und Damiano Gruner etwa bei Traisa, Manuel Do Vale Lopez und Marcel Berger bei der TSG –, glich sich unter dem Strich aus. Doch das Mehr an Torchancen hatten die Gäste. Der Sieg war daher auch irgendwie verdient.

Dabei hatte die TSG zu Beginn bange Minuten zu überstehen. „Das war unsere Eingewöhnungszeit in der neuen Liga. Wir mussten uns erst einmal unserer Stärke bewusst werden“, sagte Guentner. In dieser Phase konnte er jedenfalls froh sein, dass seine Mannschaft nicht hinten lag.

Zweimal Michal Kunz per Kopf (6. und 11. Spielminute) und Timo Heisel (13.) hätten für das 1:0 der Gastgeber sorgen können – und dann wäre es wohl so gelaufen, wie es die meisten erwartet hätten. Spitzenteam gegen Aufsteiger eben. Doch Schludrigkeiten in Traisas Abwehr ließen die Gäste erkennen: Hey, da geht doch was für uns. Erst scheiterte Eric Basser (20.), dann Younes Elasri (23./ 25./29.) – Wixhausen war drin im Spiel. Oder wie Heß meinte: „Da ist das Momentum gekippt.“

Umso überraschender ging sein Team dennoch in Führung. Denn diesmal unterlief der TSG-Abwehr in der Vorwärtsbewegung ein Fehler, den Traisa trefflich ausnutzte – Sahin Aykir (36.) erzielte nach feiner Einzelleistung das 1:0. Nach dem Rückstand musste sich die TSG erst einmal neu sortieren. Was in der Halbzeit-Pause offensichtlich bestens gelang.

Wixhausen begann die zweite Hälfte forsch und wurde prompt belohnt. Es war zwar ein bisschen Glück dabei, als Luca Carltons Schuss im Tor der Gastgeber zum 1:1 (53.) landete – da abgefälscht. Die TSG setzte aber nach und ging durch Lars Ludwigs (61.) sogar in Führung. Dass Traisas Abwehrspieler Michael Rosanelli in dieser Phase zudem verletzt ausschied (Heß: „Er hat einen offenen Fingerbruch“), verunsicherte Traisa zusätzlich.

So klappte nicht mehr viel beim Favoriten, der mehr und mehr mit der eigenen Leistung haderte. Schließlich sprang nach der Pause keine echte Torgelegenheit heraus. Die Gäste hatten entsprechend wenig Mühe, die Führung zu behaupten. „Die Jungs haben das gut gemacht“, meinte TSG-Coach Guentner. Sichtlich zufrieden. Klar. Nach dieser Premiere.