2024-05-02T16:12:49.858Z

Team Rückblick
Tormaschine: Todesfeldes Morten Liebert (vorn, hier gegen Angelns Dennis Burau) führt mit 21 Toren die Torschützenliste  in der SH-Liga an.
Tormaschine: Todesfeldes Morten Liebert (vorn, hier gegen Angelns Dennis Burau) führt mit 21 Toren die Torschützenliste in der SH-Liga an.

Für den SV Todesfelde ist fast alles möglich

Trotz hochkarätiger Abgänge: Dorfklub überzeugt

Mit sieben Monaten Abstand nannte Trainer Sascha Sievers die personellen Veränderungen, die es im vergangenen Sommer bei seinem SV Todesfelde gab, einen ,,kleinen Umbruch". Mit Sven Haldau (zum SV Schackendorf), Dominik Lembke (Karriereende), Tahir Yavuz (Itzehoe) und Vincenzo Testa (VfB Lübeck II) habe sein Team ,,Qualität und Erfahrung verloren", so Sievers, der präzisierte: ,,Auch, wenn diese Spieler in der vergangenen Saison nicht immer über 90 Minuten auf dem Platz standen, sind uns durch ihre Abgänge wichtige Säulen weggebrochen."

Schwer wog auch der Abgang von Lennart Hein, den es nach einem bärenstarken Halbjahr beim SVT in die USA zog. ,,Deshalb war uns klar, dass wir hinsichtlich der Konstanz Probleme bekommen könnten", betonte Sievers.

Nun überwintern die Todesfelder, die die vergangenen Saison auf einem hervorragenden fünften Platz abgeschlossen hatten, aber immerhin als Tabellen-Siebter. ,,Unter den Voraussetzungen, mit denen wir in die Spielzeit gegangen sind, ist das in Ordnung", so Sievers, der hinzufügte: ,,Ich glaube, dass wir mit der ,Tiefstapelei' vor der Saison, die uns von einigen nachgesagt wurde, so falsch nicht lagen."

Mit 27 Punkten liegen die Segeberger aktuell acht Zähler hinter dem viertplatzierten Heider SV und zehn Punkte vor dem ersten Regelabstiegsrang. ,,Mit dieser Ausbeute ist für uns noch alles möglich, außer der Eingriff ins Titelrennen", so Sievers, der betonte: ,,Wir können und wollen eine gute Restrunde hinlegen."

Dieses Unterfangen muss der Segeberger ,,Dorfklub" ohne die beiden Mittelfeldspieler Diego Gomez Abal (28) und Issam Khemiri (23) angehen: Beide haben die Todesfelder Dorfstraße in der Winterpause nach nur einem halben Jahr wieder verlassen. ,,Es gab bei beiden Spielern nachvollziehbare Gründe", so Sievers, der nur Positives über Gomez Abal und Khemiri berichtete: ,,Sie sind großartige Typen, die jedem Team gut zu Gesicht stehen würden."

Während Khemiri aus beruflichen Gründen auf den Wegfall der langen Fahrzeit in den Kreis Segeberg angewiesen war und sich dem Schleswig-Holstein-Liga-Rivalen VfR Neumünster, zu dessen Sportgelände er zu Fuß gehen kann, anschloss, wechselte Gomez Abal zum Süd-Ost-Verbandsligisten FC Dornbreite Lübeck. ,,Er hat bei uns systembedingt wenig Spielanteile bekommen, weshalb ich auch seinen Wechsel verstehen kann", betonte Sievers.

Bedarf, externe Neuzugänge zu verpflichten, sah Sievers nicht: ,,Wir sind noch immer breit und gut genug aufgestellt, zumal wir starke Talente in unserer Zweiten haben, die wir hochziehen und an die Schleswig-Holstein-Liga heranführen wollen", begründete Sievers die Zurückhaltung seines Klubs auf dem Transfermarkt.

Zudem hofft der 39-Jährige darauf, dass Stürmer Oliver Zebold, der nach einem Bandscheibenvorfall seit April 2015 zum Zuschauen verurteilt ist, im Frühjahr wieder mitwirken kann: ,,Er kann bestimmte Dinge auf dem Platz gut umsetzen."

Zuletzt war es vor allem der Treffsicherheit von Morten Liebert zu verdanken, dass Zebolds Fehlen kompensiert werden konnte: ,,Liebert hatte einen sensationellen Lauf", lobte Sievers den 23-Jährigen, der mit 21 Treffern in 19 Einsätzen die Torjägerliste der Schleswig-Holstein-Liga anführt.

So oder so hofft Sievers, der hauptberuflich als Sportjournalist arbeitet, auf eine Steigerung in der Restrunde. ,,Die Fehler, die uns in der Hinrunde unterlaufen sind, werden wir hoffentlich nicht noch einmal machen und deshalb mehr Punkte holen", sagte der Coach, der seinen am Saisonende auslaufenden Vertrag zu Beginn des Jahres verlängerte (Nord-Sport berichtete) und ,,gerne noch lange in Todesfelde arbeiten möchte".

Der im vergangenen Sommer durchgeführte Umbruch soll also nicht der letzte unter seiner Regie gewesen sein ...
Aufrufe: 02.2.2016, 10:00 Uhr
SHZ / speAutor