Fußball-Oberligist Stuttgarter Kickers hat mit Unverständnis auf den Abbruch der laufenden Saison reagiert. „Bei allem Verständnis für die schwierige Situation auch der Verbände drängt es sich uns auf, dass bei dem vorgeschlagenen Vorgehen nicht die sportliche Komponente im Vordergrund steht, sondern der Wunsch, möglichst wenig angreifbar zu sein“, teilte Kickers-Präsident Rainer Lorz mit.
Er zielte damit auf die gemeinsame Entscheidung der baden-württembergischen Fußballverbände. Sie hatten sich am Dienstag darauf verständigt, die komplette Spielzeit im Amateur- und Jugendfußball abzubrechen. Für die Kickers, den aktuellen Tabellen-Dritten, hat dies ein weiteres Jahr in der fünftklassigen Oberliga zur Folge. In die Regionalliga aufsteigen wird nur der Spitzenreiter, die zweite Mannschaft des VfB Stuttgart. Der Tabellen-Zweite Göppinger SV wird um die Relegationsspiele gebracht, was in Göppingen aber niemanden stört. „Es ist eine faire und richtige Entscheidung“, sagte Spielleiter Ingo Miede. Wirtschaftlich sei es die bessere Lösung, weiter in der Oberliga zu spielen.
Das sieht man bei den Stuttgarter Kickers entschieden anders. Alles hat man daran gesetzt, im zweiten Jahr endlich der Oberliga zu entfliehen. Entsprechend niedergeschlagen ist man nun in Degerloch, auch wenn der Entschluss erst noch auf einer außerordentlichen Verbandstagung verabschiedet werden soll. „Es waren noch 14 Spiele zu spielen und für uns war noch alles drin. Jetzt soll uns diese Chance genommen werden. Dies ist natürlich sehr enttäuschend und es fällt uns schwer, sich mit diesem Vorschlag zu arrangieren,“ sagte der Kickers-Präsident weiter. Es ist jedoch davon auszugehen, dass sich auf der Traditionsclub dem Beschluss fügen wird – so schmerzlich er auch sein mag.
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