2024-05-10T08:19:16.237Z

Allgemeines
– Foto: Andrea Kerpen

SV Straelen verliert trotz toller Moral

Regionalligist sieht beim 1:2 gegen Preußen Münster vor 300 Zuschauern zur Pause bereits wie der sichere Verlierer aus, kämpft sich aber in Unterzahl zurück. Fehler von Torhüter Robin Udegbe leitet die Niederlage ein.

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Kopf hoch, SV Straelen ! Der Regionalliga-Neuling musste sich zwar am Mittwochabend gegen Drittliga-Absteiger Preußen Münster letztlich mit 1:2 (0:2) geschlagen. Doch mit der beeindruckenden Einstellung, die der Gastgeber vor 300 Besuchern im Stadion an der Römerstraße an den Tag legte, sollte das erste Erfolgserlebnis der neuen Saison nicht mehr lange auf sich warten lassen.
Von Beginn an präsentierte sich die Mannschaft um Trainer Benedict Weeks wesentlich engagierter und couragierter, als zuletzt beim 0:3 im Kölner Südstadion. Es dauerte aber nicht lange bis zur ersten kalten Dusche. In der 19. Minute eilte Torhüter Robin Udegbe nach einem langen Flankenschlag viel zu ungestüm aus seinem Kasten und holte an der rechten Strafraumseite den Münsteraner Angreifer Niklas Heidemann von den Beinen. Schiedsrichter David-Markus Koj aus Wegberg zögerte keinen Augenblick, zeigte dem Keeper Gelb und pfiff Elfmeter. Um ein Haar hätte der Neuzugang vom KFC Uerdingen seinen Fehler wieder gutgemacht. Udegbe wehrte den von Joel Grodowski geschossenen Strafstoß zur Seite ab. Dort lauerte allerdings der langjährige Zweitliga-Profi Julian Schauerte und traf aus spitzem Winkel zur zu diesem Zeitpunkt nicht unverdienten Gästeführung.

Wenig später besaß Straelens neuer Sturmtank die erste Chance. Doch Terence Groothusen, der zunächst mit Cagatay Kader die Doppelspitze bildete, schoss den Ball genau in die Arme von Preußen-Torhüter Maximilian Schulze Niehues. Praktisch im Gegenzug demonstrierte der Gegner die Effektivität, die eine Spitzenmannschaft auszeichnet. Nach einer Ecke klärte die Straelener Abwehr nicht konsequent genug – und schon erhöhte Ousman Touray aus relativ kurzer Distanz per Fallrückzieher zum 2:0 für die Gäste.

Drei Minuten nach dem Pausenpfiff schien die Partie bereits entschieden. Unmittelbar vor der Münsteraner Trainerbank leistete sich Fabio Ribeiro ein grobes Foul am eingewechselten Lukas Frenkert. Referee Koj eilte zum Tatort und zeigte dem Straelener Routinier die Rote Karte. Eine harte Entscheidung, die man aber sicherlich vertreten kann.

Wer in diesem Moment mit einem Straelener Debakel gerechnet hatte, sollte eines Besseren belehrt werden. Denn der Aufsteiger raffte sich in Unterzahl zu einer ganz starken Leistung auf. Vor allem Kaito Mizuta, der nach knapp einer Stunde für Kader in die Partie kam, nachdem zuvor bereits Groothusen ausgewechselt worden war, setzte Akzente. Der Japaner war es auch, der in der 70. Minute eine packende Schlussphase einläutete. Auf engstem Raum behauptete er sich gegen mehrere Abwehrspieler und erzielte den Anschlusstreffer – plötzlich war wieder alles offen.

Der SV Straelen setzte jetzt alles auf eine Karte. Unter anderen betätigte sich Abwehrchef Adli Lachheb als kopfballstarker Mittelstürmer. Der Gegner aus Münster, der bei seinen Kontern die letzte Konsequenz vermissen ließ, zeigte sich sichtlich beeindruckt. Der Ausgleich lag einige Male in der Luft, wollte aber einfach nicht fallen.

Preußen-Trainer Sascha Hildmann musste in der anschließenden Pressekonferenz tief durchatmen: „Unser Sieg geht zwar in Ordnung, weil wir in der ersten Halbzeit besser waren. Aber nach der Pause hätte das ins Auge gehen können.“ Straelens Coach Benedict Weeks gab sich nach der Partie kämpferisch: „Wenn wir so auftreten wie heute, ist es nur eine Frage der Zeit, bis wir punkten.“

Zum Schluss noch eine Personalie: Präsident Hermann Tecklenburg bestätigte am Rande des Spiels, dass der SV Straelen Manfred Gloger als Torwarttrainer engagiert hat. Der Kevelaerer war zuletzt für den KFC Uerdingen im Einsatz.

Aufrufe: 017.9.2020, 16:15 Uhr
RP / Heinz Spütz und Volker HimmelbergAutor