2024-05-17T14:19:24.476Z

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– Foto: Heiko van der Velden

Regionalliga-Rückkehr: Stephan Houben hat Blut geleckt

Oberliga Niederrhein: Das große Weihnachts-Interview mit dem Fußballchef des SV Straelen - Stephan Houben.

Stephan Houben ist Sportlicher Leiter des SV Straelen und somit ein entscheidender Faktor am Erfolg des designierten Meisters der Oberliga Niederrhein. Im großen Weihnachts-Interview hat der 48-Jährige offen über die laufende Saison gesprochen, blickt aber auch auf die Probleme in der Regionalliga zurück. Der SVS möchte aus seinen Fehlern lernen und wird daher den Kader auch nochmal verstärken.

Der Aufstieg ist das Ziel - und die Mannschaft ist fest entschlossen, die direkte Rückkehr in die vierte Liga auch bald zu schaffen. Houben spricht dennoch ein Kompliment an den 1. FC Monheim aus und erklärt, dass sein Engagement höchstwahrscheinlich über den 30. Juni hinaus andauern wird.

Als Favorit wart Ihr eigentlich nahezu überall auf dem Zettel, hattet Euch selbst vor der Saison noch ein wenig zurückgehalten. Mal ehrlich: Hättet Ihr selbst für möglich gehalten, dass Ihr die Liga derart dominiert?
Houben: Nein, dass dies in dieser Art und Weise passieren würde, damit war nicht zu rechnen. Unser Ziel war schon, dominant aufzutreten und für unser Ziel einzustehen, dass dies aber dann so gut gelungen ist, war nicht vorhersehbar. Aber dennoch ist es auch gerade mal Winterpause und im Dezember ist bis dato noch niemand aufgestiegen.

Als Inka Grings übernommen hat, gab es ja durchaus eine Reihe von Skeptikern, und man muss kein Prophet sein, um sich vorzustellen, dass das auch ein paar unglaublich dumme Sprüche dabei waren. Das ist inzwischen aber kein Thema mehr, oder?
Houben: Für uns intern war dies auch nie ein Thema und mehr gibt es da auch nicht zu sagen.

– Foto: Heiko van der Velden

Was hat Dich bisher besonders positiv überrascht?
Houben: Die Entwicklung des Teamgeistes ist eine sehr positive Überraschung für mich. Die Mannschaft hat sich trotz zahlreicher Neuzugänge sehr schnell gefunden und zu einem echten Team entwickelt.

Hattet Ihr von der einen oder anderen Mannschaft in der Oberliga mehr Gegenwind erwartet? Welche Teams wären das?
Houben: Naja, hier werden ja schlussendlich immer dieselben genannt und die sind es ja nun auch, die in der Tabelle auf den Plätzen zwei bis fünf rangieren.

Wer könnte als erstes Team davon profitieren, wenn Euch doch noch eine Krise ereilen sollte?
Houben: Ich denke, Monheim würde es dann sein, deren Leistung aufgrund des Vorsprungs von Straelen ein wenig untergeht. Auch deren Punkteausbeute ist sensationell. Aber wir wollen natürlich möglichst stabil bleiben.

Wie sehen denn die kurzfristigen personellen Planungen aus? Soll sich im Winter am Kader überhaupt etwas verändern?
Houben: Wir halten die Augen offen und wollen, wenn möglich, punktuell noch einmal verstärken. Die Spieler müssen aber ins Gefüge passen. Momentan sind wir da in Gesprächen.

Wenn Ihr noch jemanden dazu holen solltet: Müsste das dann schon ein Spieler sein, der auch auf jeden Fall in der Regionalliga helfen würde? Wenn man so fragt, kann man sich den Teil mit dem Saisonziel ersparen…
Houben: Das Saisonziel ist durch unseren Präsidenten Hermann Tecklenburg, der das in Straelen auf dem hohen Niveau ja erst alles ermöglicht, klar definiert. Da muss man nun wirklich kein Prophet sein, dies zu erkennen. Ob Spieler, egal ob neu oder bestehend, dann auch den Sprung in die vierte Liga schaffen, werden wir sehen.

– Foto: Heiko van der Velden

Eines der Hauptprobleme, wenn es bei einer Mannschaft läuft, ist ja, dass sich in der Regel eine Formation einspielt und dann Akteure mit ihrer Spielzeit unzufrieden sind. Wie managt Ihr das, falls das so ist, und wollen da auch Spieler weg?
Houben: Leider ist das dann der unangenehme Teil! Aber unzufriedene Spieler gibt es in jedem Kader und in Straelen hat jeder Spieler die ganze Woche über die Gelegenheit, sich zu empfehlen. Unsere Trainerin legt großen Wert auf ehrgeizige Trainingsarbeit.

Eigentlich hattest Du vor, Dich nach der vorigen Saison in Straelen zu verabschieden, bist dann aber doch geblieben. Wie froh bist Du inzwischen, dass Du Dich hast umstimmen lassen?
Houben: Es macht viel Spaß und alle fiebern auf das Erreichen des großen Zieles hin. Wenn du einmal in der Regionalliga als kleiner Verein wie Straelen oder auch einige andere Blut geleckt hast, willst du da auch bleiben. Bei Spielen wie in Essen, Aachen oder Wuppertal bekommst du Gänsehaut garantiert und bist froh, dass du dabei sein darfst.

Und nach dem erhofften Aufstieg machst Du dann doch sicher weiter, um es in der Regionalliga diesmal besser zu machen, oder?
Houben: Davon ist momentan mit hoher Wahrscheinlichkeit von auszugehen.

Wenn Ihr analysiert habt, woran es in der Regionalliga-Rückrunde gelegen hat, dass Ihr doch noch abgestiegen seid, was hat sich da verändert, oder was müsste sich noch verändern, damit das nicht nochmal passiert?
Houben: Ich denke, die Kaderplanung kann und wird optimiert werden. Wir waren zu satt zur Winterpause mit bis dahin erzielten 29 Punkten. Danach kam eine Serie von unendlich vielen Spielen ohne Sieg und gar ohne Torerfolg. Das bricht dir in einer solch professionellen Liga das Genick.

Gibt es etwas, das Du Dir persönlich noch wünschen würdest?
Houben: Allerdings, das hat aber nichts mit dem Fußball und dem SV Straelen zu tun. Da läuft momentan alles nach Plan und das wird auch hoffentlich so bleiben.

Das Interview führte Sascha Köppen.

Aufrufe: 024.12.2019, 12:00 Uhr
André NückelAutor