2024-05-02T16:12:49.858Z

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– Foto: Heiko van der Velden

Neustart für den FC Nitra mit Sinan Kurt - und Igor Demo?

Der Ex-Borusse Sinan Kurt wechselt zum slowakischen Erstligisten. Auch der frühere Gladbacher „Fußballgott“ Igor Demo hätte Lust, seinem Stammverein zu helfen.

Es war eine klare Vereinbarung: Wenn für Sinan Kurt die Tür zurück in den Profi-Fußball aufgeht, dann darf er den Regionalligisten SV Straelen, für den der 24-Jährige seit September 2020 spielte, verlassen. „Ich werde weiter an meine Karriere als Profi arbeiten“, sagte Kurt entsprechend, als er in Straelen unterschrieb.

Nun kam die Chance: Der slowakische Erstligist FC Nitra plant mit dem deutschen Investor Peter Hammer aus Nürnberg einen Neustart und Kurt soll ein Teil davon sein. „Sinan Kurt hat eine Klausel in seinem Vertrag gezogen, dass er im Winter wechseln darf bei entsprechendem Angebot“, teilte Straelens Teammanager Stephan Houben in einem Facebook-Post mit.

Spekulationen, es habe Unstimmigkeiten gegeben zwischen dem Linksaußen, der beim Rheydter SV anfing, ab 2007 alle Jugendteams Borussias durchlief und 2014 für drei Millionen Euro zum FC Bayern ging, widerspricht Houben energisch. „Fakt ist: Sinan Kurt hat sich aber auch rein gar nichts zu Schulden kommen lassen. Fakt ist: Sinan Kurt hat kein einziges Training verpasst, immer alles gegeben und selbst während seiner Verletzung jede Einheit absolviert, um schnell wieder fit zu werden“, schreibt Houben. Und: „Fakt ist: Wir wünschen Sinan bei seinem neuen Verein alles Gute und viel Erfolg! Ich denke, hier spreche ich im Namen der gesamten Mannschaft.“

Kurt war von 2014 bis 2016 bei den Bayern. Mit 18 Jahren debütierte er in der Bundesliga unter Pep Guardiola, konnte sich beim Rekordmeister aber danach nicht durchsetzen. Und später auch nicht bei Hertha BSC. Von Berlin aus ging es nach Österreich zum Zweitligisten WSG Tirol. Ab Sommer 2019 war Kurt vereinslos. Dann unterschrieb er den Vertrag beim SV Straelen.

Nun also Nitra. Der Klub, den ein früherer Borusse aus dem Effeff kennt: Igor Demo, geboren in Nitra und im Klub seiner Heimatstadt zum Profi geworden. Von 1992 bis 1994 spielte er dort. Und noch mal 2006. Danach war er auch Sportdirektor und Jugendtrainer beim FC Nitra. Ende 2019 endete die Zusammenarbeit. Die ukrainischen Geldgeber von damals sind wieder weg, nun ist Peter Hammer da. Und Demo wäre bereit, „seinem“ Klub wieder zu helfen. „Wenn ich gebraucht werde, können wir jederzeit sprechen. Ich bin offen für alles“, sagte Demo unserer Redaktion.

Die Entscheidung Sinan Kurts für den FC Nitra, wo auch der deutsche Verteidiger Yanni Regäsel (24) eineinhalb Jahre nach seinem Vertragsende beim MSV Duisburg nun wieder eingestiegen ist, findet Demo gut. „Das ist für einen Neuanfang genau das Richtige. Der Klub will einen neuen Weg gehen und er auch, das passt zusammen“, sagte Demo.

Der 45-jährige war zwischen 1999 und 2005 in Gladbach ein extrem torgefährlicher Mittelfeldspieler (31 Treffer in 153 Spielen für Borussia) und hatte bei den Fans Kultstatus, sie riefen ihn „Fußballgott“. 2001 gehörte Demo zu Gladbachs Aufstiegshelden. In der Saison 2016/17 kehrte er nochmal zurück als Betreuer und Dolmetscher für das slowakische Talent Laszlo Bénes.

2019 kam Demos Biografie „Herz auf dem Rasen“ in der Slowakei heraus, 2020 sollte sie auch in Gladbach präsentiert werden, wegen der Corona-Pandemie wurde das aber verschoben. Es ist unter anderem eine Liebeserklärung an Borussia. „Borussia ist meine große Liebe. Das wird immer so bleiben“, sagt Demo. Geht es nach ihm, wird nun der Neustart des FC Nitra, der ihm ebenfalls am Herzen liegt, mit Sinan Kurt und ihm viel frühere Borussia im Spiel sein.

Aufrufe: 017.1.2021, 23:00 Uhr
RP / Karsten KellermannAutor