Mizutas Solo beschert dem SV Straelen die ersten drei Punkte daheim

"Wir haben oft zuhause schon deutlich bessere Spiele gezeigt, wo wir nicht den Dreier eingefahren haben", sagte Straelens Trainer Benedict Weeks nach dem Spiel. Diesmal, gegen die Sportfreunde Lotte, machte der SVS sicher nicht sein bisher bestes Heimspiel, gewann aber. Wie, ist dann letztlich auch egal.

Im Vergleich zur 0:2-Niederlage in Köln hatte Weeks die Startelf nur auf einer Position verändert: Yassine Bouchama bekam seinen ersten Einsatz von Beginn an, Fabio Ribeiro fehlte verletzungsbedingt.

In den ersten Minuten entwickelte sich sofort ein umkämpftes Spiel, in dem es beide Mannschaften mit offenem Visier angingen; für beide ging es schließlich um wichtige drei Punkte. Lotte agierte dabei so, wie Weeks es erwartet hatte: Mit einer kompakten Fünferkette gegen den Ball und mit einigen langen Pässen, wobei die Gäste auf den zweiten Ball lauerten. "Damit hatten wir Probleme in den ersten zehn Minuten. Danach fand ich, dass wir besser ins Spiel gekommen sind", sagte der Trainer der Gastgeber.

Adli Lachheb drückt den Ball über die Linie

Die erste dicke Chance hatte dann Kaito Mizuta für Straelen nach 17 Minuten: Tobias Peitz fing aufmerksam einen Ball ab und steckte sofort auf den Japaner durch. Der ging an Lottes Keeper Jhonny Peitzmeier vorbei, konnte dann aber noch abgedrängt werden und gab den Ball schließlich her. Etwas später versuchte es der Japaner mit einer Flanke auf den zweiten Pfosten, die die Straelener offenbar als Mittel um Erfolg ausgemacht hatten. Genau so eine von Aram Abdelkarim brachte in der 35. Minute das 1:0: Anders als bei Mizutas Versuch war diesmal Adli Lachheb da und drückte den Ball ins Tor. Der Verteidiger war vorn, weil der Flanke ein Freistoß vorausgegangen war.

Zum zweiten Durchgang erwarteten die Straelener dann einen druckvollen Gegner aus Lotte - und den gab es auch. Die Gäste drängten sofort auf den Ausgleich, die Hereinnahme von Leon Demaj stellte sich dann als guter Griff von Trainerin Imke Wübbenhorst heraus: Der fing mit seiner ersten Aktion einen Pass ab, spielte einen starken Pass in die Tiefe und Bennet van den Berg fand in der Mitte Ryoya Ito, der zum Ausgleich vollstreckte.

"Da dürfen wir niemals den Ball verlieren", bemängelte Weeks. Abdelkarim war derjenige, dem er folgenschwere Fehlpass unterlaufen war; er hatte versucht, Sinan Kurt zu schicken, der freie Bahn aufs Tor der Sportfreunde gehabt hätte. Neben dem 1:1 gab es Lotte aber noch viel mehr Aufwind: Die Gäste wollten jetzt mehr und gleich zweimal war Demaj noch in guter Schussposition. Einmal schoss er knapp drüber, einmal war der wieder einmal bärenstarke Robin Udegbe zur Stelle.

"Uns fehlt momentan vielleicht auch ein bisschen das Glück", ärgerte sich Wübbenhorst. "Ich sehe es als unverdiente Niederlage. Ich glaube, wir haben ganz viel ins Spiel investiert und dann hat uns die höhere individuelle Qualität von Straelen in den entscheidenden Momenten geschlagen. Ich kann meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen, sie hat alles versucht."

Kaito Mizuta mit überragendem Tor

Die individuelle Qualität des SVS zeigte sich in Minute 66, als Mizuta ein überragendes Tor erzielte: Der Japaner setzte seinen Körper exzellent ein und behauptete den Ball gegen gleich mehrere Gegenspieler. Dann setzte er zum Sprint an, legte sich den Ball am letzten Verteidiger Lottes vorbei, drang halbrechts in den Strafraum rein und knallte die Kugel mit voller Wucht unter die Latte.

Ein fantastisches Tor, das Weeks umso mehr freute, weil er und sein Team sich vorgenommen hatten, offensiv mal etwas mehr Zug zum Tor und mehr Durchschlagskraft zu entwickeln. Dieser Treffer war der Inbegriff dafür. "Das wünschen wir uns natürlich auch für die nächsten Spiele", sagte Weeks.

Zum Schluss entwickelte sich noch eine hektische Phase mit vielen Unterbrechungen, der ein oder anderen Karte und weiterhin vielen hart geführten Zweikämpfen. Die Straelener konnten Lotte aber weitestgehend vom eigenen Tor weghalten und hatten selbst sogar noch gute Chancen, das Spiel vorzeitig zu entscheiden. Nach gerechtfertigten sieben Minuten Nachspielzeit war der erste Heimsieg der Saison dann letztlich eingefahren.

Es war ein enorm wichtiger Dreier gegen eine Mannschaft, die vor dem Spieltag punktgleich war. Der SVS hat jetzt eine Woche Pause, bevor es am nächsten Samstag zum ungeschlagenen Tabellenführer Rot-Weiss Essen geht.