2024-05-10T08:19:16.237Z

Allgemeines
– Foto: Sascha Köppen

Mit Stephan Houben begann der Aufstieg

Der 49-Jährige ist mit kurzer Unterbrechung seit rund fünf Jahren beim SV Straelen beschäftigt. Erst war er Trainer, dann Sportlicher Leiter und nun ist er Teammanager. Mit ihm an Bord führte der Weg in die Regionalliga. Am Samstag kommt Fortuna Köln.

Auf Anfrage der Vereinsführung übernahm Stephan Houben in der Saison 2015/16 gemeinsam mit Khaled Daftari als Trainer den damaligen Landesligisten SV Straelen. Heute, gute fünf Jahre später, kann aus gutem Grund behauptet werden, dass er in dieser Zeit maßgeblich an der Weiterentwicklung des Teams beteiligt war und es auf dem besten Weg ist, sich in der Regionalliga zu etablieren.
Gleich im ersten Jahr unter Houben und Daftari bejubelte das Team den Aufstieg in die Oberliga. Seinen Trainerstuhl machte Houben nach diesem Erfolg frei, um anschließend die Position als Sportlicher Leiter zu übernehmen. Drei Aufstiege, ein Abstieg und mehr als eine Handvoll Trainer durfte er miterleben. Seit Jahresbeginn wurde Ben van Dael als neuer Sportlicher Leiter verpflichtet und Houben übernahm die Aufgaben als Teammanager.

Geboren und aufgewachsen ist Houben in Mönchengladbach. Nach der Schulzeit benötigte er einen etwas längeren Prozess für die Berufsfindung. Zeitsoldat bei der Bundeswehr und Beamter bei der Stadtverwaltung waren nicht so sehr sein Ding. Er schulte zum Groß-und Außenhandelskaufmann um und nahm vor mehr als 20 Jahren eine Ausbildungsstelle in einem Betrieb für Bürokommunikation an, in dem er nun als Vertriebsleiter arbeitet. Houben ist seit zwölf Jahren verheiratet und lebt mit seiner Ehefrau und den beiden Töchtern in Dülken.

Als Fußballer spielte er zuletzt in der Landesliga für den 1. FC Mönchengladbach. Von ehemaligen Mitstreitern war zu hören, dass er ein glänzender Fußballer gewesen sei und durchaus das Talent gehabt hätte, höherklassig zu spielen. Doch für eine Karriere als Fußballer fehlte dem damaligen Mittelfeldspieler der nötige Ehrgeiz, hatte das Leben doch neben dem Sport noch andere schöne Sachen zu bieten. „Vielleicht waren das auch die Gründe, weshalb ich schon als 27-Jähriger angefangen habe, als Trainer zu arbeiten“, sagt er heute.

Zu seinen Qualitäten als Trainer gehörten ohne Zweifel die Fähigkeiten, eine Mannschaft zu begeistern und zu motivieren und sie durch akribische Arbeit auf den Gegner einzustellen. „Wir haben schon damals heimlich Videoaufnahmen vom Gegner gemacht und diese analysiert“, sagt er. Seinen größten Erfolg als Trainer feierte er unmittelbar vor dem Wechsel zum SV Straelen, als er den 1. FC Mönchengladbach erstmalig in der Vereinsgeschichte in die Oberliga führte.

Für die Beantwortung der Frage, was der Unterschied zwischen der Mannschaft aus der ersten Regionalliga-Saison und der jetzigen sei, lässt Houben sich Zeit: „Ich glaube, dass wir jetzt stärker im Kollektiv sind, dass unser Auftreten als Mannschaft stärker ist, dass bis zum Schluss jeder für den anderen kämpft und kein Spiel verloren gegeben wird. Außerdem ist noch ein Teil von Spielern da, der bereits Erfahrung in der vierten Liga sammeln konnte. Und das macht das Team reifer. Und noch was ganz Wesentliches: In dieser Spielzeit ist es uns gelungen, gegen direkte Mitkonkurrenten um den Klassenerhalt zu gewinnen oder zu punkten. Das war vor zwei Jahren nicht der Fall.“

Natürlich ist ihm nicht entgangen, dass das Team von Trainer Benedict Weeks rein fußballerisch eher selten überzeugen konnte, doch das spielt für Houben nur eine untergeordnete Rolle: „Unser Spiel kommt über den Aufwand. Unsere Aufgabe ist es, diesen Aufwand in der Rückrunde hochzuhalten. Das ist unsere Basis, darauf können wir aufbauen und uns auch spielerisch verbessern. Der Rückserie sehe ich im Moment mit Vorsicht entgegen. Vor zwei Jahren hatten wir ebenfalls eine gute Hinrunde gespielt. Dann haben wir elf Spiele in Folge verloren und sind am Ende abgestiegen.“

Da Ben van Dael nun Sportlicher Leiter ist, hat Houben als neuer Teammanager andere Aufgaben. Dazu gehören das Einreichen und die Abwicklung von Verträgen mit dem Westdeutschen Fußball-Verband bei Zu-und Abgängen, das Erwirken von Spielberechtigungen, die Teilnahme an Verbandstagungen und die wöchentliche Konferenz mit Vereinschef Hermann Tecklenburg. „Mit der Verpflichtung von Ben van Dael habe ich ganz und gar nicht das Gefühl, dass mir jemand vor die Nase gesetzt wurde. Ich habe Familie und Beruf. Deshalb bin ich einfach nicht in der Lage, die von unserem Präsidenten erwarteten Anforderungen an den Sportlichen Leiter, acht Stunden täglich für die Mannschaft da zu sein, leisten zu können. Das Trio Ben van Dael, Benedict Weeks und Stephan Houben versteht sich sehr gut. Wir unterstützen uns gegenseitig, sind im ständigen Austausch und arbeiten produktiv. Spielerisch werden wir uns ganz sicher weiterentwickeln, denn Ben ist in Sachen Fußball ein absoluter Experte, da kann ich ganz einfach nicht mithalten“, so Houben.

Am Samstag, 14 Uhr, ist Fortuna Köln beim SV Straelen zu Gast. Dann wird Stephan Houben wieder analysieren, organsieren und all das machen, was ein Teammanager eben zu leisten hat.

Aufrufe: 023.1.2021, 10:00 Uhr
RP / Heinz SpützAutor