2024-05-02T16:12:49.858Z

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 Jelle van Benthem will sich durchsetzen

Bisher waren Adli Lachheb und Ferry de Regt im Abwehrzentrum des Regionalligisten SV Straelen gesetzt. Als dritte Kraft ist der 22-Jährige aber auf dem Vormarsch. Am Samstag gegen den SV Bergisch Gladbach möchte er wieder auflaufen.

Der 22-jährige Jelle van Benthem sagte bereits im April 2020 beim SV Straelen zu und unterschrieb einen Vertrag über zwei Jahre. Zu diesem Zeitpunkt konnte er nicht ahnen, dass er noch zehn Monate auf seinen ersten Pflichtspiel-Einsatz für seinen neuen Verein warten musste.

Bereits in der Vorbereitung auf die neue Saison in der Fußball-Regionalliga machte ihm eine Verletzung am sogenannten Hüftbeuger schwer zu schaffen. Er fiel bis zum Jahresende aus. Dank eines speziell auf ihn zugeschnittenen Trainingsplans in Verbindung mit einem eisernen Willen konnte er im neuen Jahr wieder uneingeschränkt am Mannschaftstraining teilnehmen.

Der gelernte Innenverteidiger wuchs in der niederländischen Stadt Hengelo in der Provinz Overijssel auf. Fußballerisch ausgebildet wurde er neun Jahre lang bei Twente Enschede. „Die ganze Zeit über bin ich mit dem Fahrrad zum Training gefahren. Das Stadion ist nur einen Steinwurf von meinem Elternhaus entfernt“, sagt er. Mit Twente spielte er die gesamte Jugendzeit in der höchsten Spielklasse und lief einmal für die Nationalmannschaft auf. Parallel zum Sport machte er den in Niederlanden höchsten Schulabschluss (VWO), vergleichbar mit dem deutschen Abitur.

Nach der Zeit als Nachwuchskicker lagen ihm zwei Angebote aus der Eredivisie vor: Twente Enschede und Heracles Almelo. Er entschied sich für einen Zweijahresvertrag bei Almelo, weil aus seiner Sicht dort die Perspektiven größer waren. Ständige Rückenprobleme zwangen ihn aber zum Zuschauen und ließen ihn nicht in einen Spielrhythmus kommen. Eine Ursache für diese dauerhaften Beschwerden konnten die Ärzte sehr zu seinem Leidwesen nicht diagnostizieren. Die Folge: Er lief, wenn er sich fit fühlte, ausschließlich für die zweite Mannschaft auf.

Berater stellten dann den Kontakt zum SV Straelen her. Der SVS nahm Rücksprache mit dem deutschen Trainer des abgebenden Vereins, Frank Wormuth, und der Wechsel war perfekt. Jelle van Benthem möchte nun die Chance nutzen, sich in der Regionalliga beim SV Straelen weiterzuentwickeln und den nächsten Schritt in Richtung Profikarriere zu machen. „Natürlich war mir vor Beginn der Saison klar, dass ich es als Innenverteidiger nicht einfach haben werde. Da ist der SV Straelen mit den beiden Ex-Profis Ferry de Regt und Adli Lachheb bestens aufgestellt“, sagt er. „Aber ich sehe das positiv und nehme den Konkurrenzkampf an. Die Entscheidung liegt dann beim Trainer.“

Und vor dieser Entscheidung wird SVS-Trainer Benedict Weeks demnächst stehen. Jelle van Benthem bestritt die jüngsten drei Spiele für den verletzten Ferry de Regt und konnte insbesondere in den Spielen gegen den FC Schalke 04 II und den SV Rödinghausen überzeugen. Beide Spiele gewann der SVS ohne Gegentor.

Jelle van Benthem fühlt sich, wie er sagt, in seiner neuen Heimat in Straelen rundum wohl. Gemeinsam mit seiner Freundin wohnt er in einem kleinen Apartment im Ort und kann zum Training laufen. Zum Wohlfühlen trägt sicher auch die Grenznähe zu den Niederlanden bei. Und dass sich einige seiner Landsleute im Team befinden. In seiner freien Zeit widmet er sich dem Studium zum Physiotherapeuten. Eine klare Meinung hat sich der Innenverteidiger während seiner Zeit beim SV Straelen gebildet, wenn es um die Beantwortung der Frage geht, ob der Klub in der Regionalliga bleiben wird. „Die Mannschaft wird zwischen Platz fünf und zehn stehen. Da bin ich mir ziemlich sicher“, sagt er.

Am Samstag um 14 Uhr steht das Heimspiel gegen den SV Bergisch Gladbach 09 an. Dann möchte Jelle van Benthem wieder sein Können unter Beweis stellen.

Aufrufe: 05.3.2021, 21:30 Uhr
RP / Heinz SpützAutor