Die sportlichen Folgen liegen auf der Hand: Der Aufsteiger ist ab sofort im Angriff nicht mehr konkurrenzfähig für die Regionalliga. Shun Terada, Neuzugang vom Oberliga-Absteiger FSV Vohwinkel, hat zwar mit seinen sechs Saisontoren die Erwartungen bislang mehr als erfüllt. Doch abgesehen vom Japaner ist im Straelener Kader niemand in Sicht, der sich mit den Gegebenheiten im gegnerischen Strafraum so richtig auskennt.
Das ist nicht der einzige Grund, weshalb sich die Anhänger der Grün-Gelben die Tabelle vom 6. Oktober noch einmal ausschneiden sollten. Nach dem 2:0-Heimerfolg gegen den Bonner SC waren die Grün-Gelben an jenem Tag auf Platz vier geklettert – das wird’s aller Voraussicht nach lange nicht mehr geben. Denn pünktlich zum Wetterumschwung muss sich auch der SV Straelen auf ungemütliche Zeiten einstellen.
Und das liegt keineswegs nur am unerwarteten Abschied der Torjäger. Vor dem Auftritt im exakt 32.960 Zuschauer fassenden Aachener Tivoli stellt sich die Mannschaft des Aufsteigers praktisch von alleine auf. Kapitän und Mittelfeld-Antreiber Kevin Weggen hat sich beim 1:2 gegen Borussia Mönchengladbach II die fünfte Gelbe Karte eingehandelt. Rotsünder Yodan Kim, der sich gegen die „Fohlen“ eine grobe Unsportlichkeit geleistet hatte, ist vom Verband gleich einmal vier Wochen aus dem Verkehr gezogen worden. Ahmad Jafari, der zu den raren Alternativen für die Abteilung Attacke gehört, muss wegen einer gebrochenen Rippe vorerst pausieren. Edeltechniker Aram Abdelkarim, wahlweise als Spielmacher und Linksaußen einsetzbar, musste in dieser Woche das Training wegen einer Wadenzerrung abbrechen. Auch der Einsatz von Rechtsverteidiger Marvin Tenbült (Zerrung oder Muskelverhärtung) ist fraglich; Neuzugang Tugrul Erat ist ebenso noch nicht im Vollbesitz seiner Kräfte wie der Japaner Meguru Odagaki, der sich gleich zum Saisonauftakt bei RW Oberhausen schwer verletzt hatte.
Deshalb sollten die Straelener Fans, die sich in zwei Bussen auf den Weg in die Kaiserstadt machen, am Samstag einfach mal das schöne Stadion in geselliger Runde genießen. Und keine Wunderdinge von ihrer Mannschaft erwarten, die noch am 21. September kurz vor einem Sieg an der Essener Hafenstraße gestanden hatte. Seitdem hat sich der Wind gedreht. Nächste Woche kommt der Tabellenzweite Borussia Dortmund II an die Römerstraße. Danach geht’s zum Topfavoriten und aktuellen Spitzenreiter Viktoria Köln. Es wird ungemütlich.