2024-05-10T08:19:16.237Z

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F: Henrik Martinschledde
F: Henrik Martinschledde

Ein gefühlter Sieg für den SV Straelen

In der Nachspielzeit sicherte Kapitän Kevin Weggen mit einem verwandelten Handelfmeter dem Aufsteiger einen Punkt. Aram Abdelkarim erleidet einen Muskelfaserriss.

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Im Grunde genommen hatte sich der SV Straelen bereits mit der sechsten Saisonniederlage abgefunden. Doch unmittelbar vor dem Abpfiff schnappte sich Yodan Kim den Ball zu einem Einwurf und beförderte ihn mit letzter Kraft in Richtung gegnerischen Strafraum. Dort landete er zunächst auf dem Kopf von Patrick Ellguth.
Nach dem ersten Bodenkontakt prallte der Ball schließlich gegen den ausgestreckten Oberarm eines Wiedenbrücker Verteidigers – Schiedsrichter Florian Visse entschied sofort auf Elfmeter. Und die letzte Aktion der spannenden Partie bescherte dem Aufsteiger aus Straelen tatsächlich noch einen Punkt. Kapitän Kevin Weggen versenkte den Ball eiskalt im unteren rechten Eck – und schon durften die rund 50 Anhänger vom Niederrhein, die den SV Straelen in den Kreis Gütersloh begleitet hatten, ein 2:2 (0:1) bejubeln, das sich wie ein Sieg anfühlte.

„Dieser Punkt ist aus verschiedenen Gründen sehr wichtig. Zum einen halten wir die Abstiegszone auf Distanz. Zum anderen hat sich die Mannschaft für ihre tolle Einstellung belohnt, mit der sie letztlich die personellen Probleme kompensiert hat“, sagte Straelens Trainer Marcus John nach der Begegnung. Vor der Partie beim Kellerkind aus Westfalen hatte er speziell in der Abwehr improvisieren müssen. In Linksverteidiger Jannik Stevens und Innenverteidiger Adli Lachheb (Gelb-Rot-Sperre) fehlten gleich zwei Stammkräfte, die im Straelener Spiel eigentlich unersetzlich sind. Links musste Yodan Kim ran. Für den Südkoreaner rückte Drilon Istrefi auf die rechte Position der Viererkette; im Zentrum sollten Kapitän Kevin Weggen und Patrick Ellguth für die nötige Sicherheit sorgen.

Das funktionierte auch recht ordentlich, wobei der SV Straelen in Sachen Offensive in der ersten Halbzeit nur wenig zu bieten hatte. „Die Mannschaft hatte zuvor noch nie in dieser Formation gespielt. Deshalb haben wir uns zunächst einmal auf die Abwehr konzentriert, dabei uns aber etwas zu passiv verhalten“, meinte John. Dennoch ging kurz vor der Pause der Schuss zunächst einmal nach hinten los. Wiedenbrücks Mittelfeldspieler Oliver Zech bestrafte eine Unachtsamkeit von Kevin Weggen, der seinem Kontrahenten zu viel Platz gelassen hatte, mit dem Führungstreffer (41.). Kurz zuvor hatte ein weiterer Straelener Leistungsträger den Platz verlassen müssen – Linksaußen Aram Abdelkarim humpelte nach 34 Minuten mit Verdacht auf Muskelfaserriss in Richtung Kabine und wird wahrscheinlich in den beiden ausstehenden Spielen vor der Winterpause zuschauen müssen.

Als vier Minuten nach dem Seitenwechsel Patrick Schikowski, der sich ein Bruder-Duell mit Florian auf der anderen Seite lieferte, mit einer verunglückten Flanke auf 2:0 erhöhte, sprach einiges für eine Vorentscheidung. Doch der SV Straelen hat in der laufenden Saison so viel Selbstvertrauen getankt, um auch in heiklen Situationen eine Antwort auf Lager haben zu können. Plötzlich gaben die Grün-Gelben den Ton auf dem Platz an und waren spätestens nach dem Anschlusstreffer wieder im Rennen. In der 68. Minute flankte Drilon Istrefi den Ball von der rechten Seite in den Wiedenbrücker Strafraum und fand in Shun Terada prompt einen dankbaren Abnehmer. Der japanische Torjäger stand einmal mehr goldrichtig und schoss bereits sein neuntes Saisontor.

Jetzt wollte der SV Straelen natürlich auch noch unbedingt den Ausgleich. Zweimal scheiterte Teradas Landsmann Meguru Odagaki, der für Abdelkarim in die Partie gekommen war und eine ordentliche Vorstellung lieferte, in aussichtsreicher Position. Doch die Grün-Gelben durften sich auf jene Portion Glück verlassen, die nur der Tüchtige hat. Kevin Weggen zeigte in der Nachspielzeit starke Nerven – der SV Straelen kann am kommenden Samstag gelassen ins letzte Heimspiel des Jahres gegen Fortuna Düsseldorf II gehen.

Aufrufe: 02.12.2018, 18:44 Uhr
RP / Himmelberg, VolkerAutor