2024-05-10T08:19:16.237Z

Allgemeines
– Foto: Michael Schnieders

Der SV Straelen hängt in der Schwebe

Ob der Regionalligist am Samstag nach der Heimpartie gegen Alemannia Aachen in die Corona-Zwangspause muss, ist noch nicht geklärt. Die Frage ist, ob die Spielklasse dem Profisport oder Amateurbereich zugeschlagen wird.

Der SV Straelen wird am Samstag, 14 Uhr, an der Römerstraße das Heimspiel gegen Alemannia Aachen bestreiten. Das steht fest. Doch wie es für den Aufsteiger in der Fußball-Regionalliga dann weitergeht, ist die Frage. Während die Klubs in den drei Bundesligen wissen, dass sie die Saison im November mit Geisterspielen fortsetzen werden, und die Vereine von der Oberliga abwärts in einen erst einmal einen Monat dauernden Lockdown müssen, hängt die vierthöchste Klasse in der Schwebe. Die Frage, um die sich dabei alles dreht: Fällt die Regionalliga nun unter die Sparte Profisport und darf weiterspielen? Oder wird sie dem Amateurbereich zugeschlagen?
Die Wahrheit liegt wohl irgendwie in der Mitte. Klubs wie Rot-Weiss Essen oder Preußen Münster arbeiten sicherlich unter professionellen Bedingungen, andere Vereine in der Klasse aber nicht. Deshalb hängt es vom Land Nordrhein-Westfalen ab, ob es in der Regionalliga auch im November um Punkte gehen kann. Manfred Schnieders, Vorsitzender des Fußballausschusses im Westdeutschen Fußball-Verband, wartet jetzt darauf, dass er die entscheidende Antwort aus der Staatskanzlei in Düsseldorf erhält. Dann hätten die Klubs Klarheit, ob sie auch ab Montag in die Corona-Zwangspause müssen oder nicht.

Hermann Tecklenburg, Präsident des SV Straelen, ist dafür, dass auch in Liga vier weiter gespielt wird. Allerdings nur, wenn Zuschauer zu den Partien zugelassen würden. „Denn bei Spielen ohne Fans fehlt die Atmosphäre. Und es gehen uns natürlich Einnahmen verloren“, sagt Tecklenburg. 300 Zuschauer werden am Samstag zur Partie gegen Alemannia Aachen zugelassen. Der SV Straelen hat dafür ein Hygienekonzept erstellt, für das der Verein, so Tecklenburg, vom Kreis und der Stadt Grünes Licht erhalten habe.

Zwei Seelen schlagen beim Thema, ob es in der Regionalliga denn weitergehen kann und soll, in der Brust von Stephan Houben, Sportlicher Leiter des SV Straelen. „Einerseits bin ich Fußballer. Und ein Fußballer will spielen. Andererseits müssen wir daran denken, dass es wohl in fast allen Vereinen in der Regionalliga, Spieler, Betreuer oder Funktionäre gibt, die einem Beruf nachgehen. Und einige von ihnen werden es sich nicht erlauben können, bei der Arbeit auszufallen, wenn sie wegen eines Corona-Falls in ihrer Mannschaft in häusliche Quarantäne müssen“, so Stephan Houben.

Das sieht auch der Straelener Trainer Benedict Weeks so, für den sich zudem die Frage stellt, ob nicht einige Kommunen die Anlagen schließen werden und Regionalliga-Teams dann nicht trainieren könnten. „Denn es macht keinen Sinn, wenn nur ein Teil der Mannschaften weiterspielen kann“, sagt der SVS-Coach.

Der SV Straelen hat übrigens alle Vorkehrungen getroffen, dass die Abstandsregeln beim Training sowie den Partien von den Kickern und dem Trainer-Team auch in den Kabinen eingehalten werden. Gleich vier Umkleideräume stehen für den Regionalliga-Kader zur Verfügung. „Wir haben die Sitzplätze dort so angeordnet, dass die vorgeschriebenen eineinhalb Meter Abstand eingehalten werden“, sagt Houben. Das gelte zudem für den Bereich, wo sich die Gästeteams bei den Partien aufhalten. Auch für sie gibt es gleich vier Umkleideräume.

Aufrufe: 030.10.2020, 12:00 Uhr
RP / Joachim SchwenkAutor