Lotteriespiel bei Regen und Matsch

Es war so ein Wetter, bei dem man eigentlich keinen Hund vor die Tür jagen will. Salzburger Schnürlregen hatte den Stettenhofer Platz, der vorher schon von den Reservemannschaften umgepflügt worden war, vollendst aufgeweicht. Von Minute zu Minute wurden die Bedingungen schlechter. „Lasst das Grätschen“, rief Stettenhofens Trainer Georgios Kourambas den Seinen zu. Denn entweder rutschten die Spieler meterweit und unkontrolliert durch die Wasserfontänen, oder der Ball blieb in einer Pfütze liegen. Mit regulären Bedingungen hatte das nichts mehr zu tun. Dem Zufall war Tür und Tor geöffnet. In der Anfangsphase verhindert Achsheims Keeper Stöckle Unheil Als der Platz in den Anfangsminuten noch einigermaßen bespielbar war, setzte der offensivstarke SV Stettenhofen die Gäste stark unter Druck. Vor allem Kevin Albrecht und André Jäschke sorgten für Alarm. Nach Jäschkes Flanke zwang Albrecht Achsheims Torhüter Gottlieb Stöckle zu einer Ganzparade (11.). Der Routinier, zuletzt beim TSV Leitershofen, wurde in einer Blitzaktion geholt, nachdem sich Achsheims bisheriger Keeper Michael Weißhaupt zum TSV Herbertshofen verabschiedet hatte. Stöckle machte sich auch schon als Trainer nützlich und vertrag den im Urlaub befindlichen kickenden Coach Eugenio Paci. Der Italiener soll den SVA nach einem großen, dem Abstieg aus der Kreisklasse geschuldeten Aderlass wieder flottmachen. „Wir hoffen, dass wir bald Besserung sehen“, so 2. Abteilungsleiter Erwin Attinger, der die Geschäfte für den aus gesundheitlichen Gründen ausgeschiedenen Karl Jakob übernommen hat. Attinger musste aber zunächst weiter bangen. Bei einem Freistoß von Patrick Reilich musste Stöckle nochmals sein ganzes Können aufbieten (16.). Die Schlüsselszene des Spiels ereignete sich in der 22. Minute. Martin Schnierle spielte fast die komplette Stettenhofer Hintermannschaft inklusive Torhüter Philipp Feltl aus und wurde von Alexander Dellinger von den Beinen geholt. „Klar den Ball gespielt“, monierten die einheimischen Fans, doch Schiedsrichter Förg sah es besser, verhängte einen Strafstoß und – weil Dellinger letzter Mann war – eine Rote Karte. Nachdem der Elfmeterpunkt endlich gefunden worden war, weil der Regen alle Linien weggespült hatte, verwandelte Heiko Baumheyer zum 0:1 – ein Ergebnis, das den bisherigen Spielverlauf auf den Kopf stellte. Doch Achsheim wurde nun stärker. Eine Viertelstunde später leistete Raphael Haunstetter die Vorarbeit für Schnierle, der zum 0:2 traf (37.). André Jäschke verkürzt mit einem Doppelschlag auf 3:5 Gegen die dezimierten Stettenhofer erhöhten Michael Au Yeng (66.) und Sebastian Miller (74.) auf 4:0 für Achsheim. Der SVS schien jetzt unter Wert unterzugehen, auch wenn Detlef Jungwirth aus dem Gewühl zum 1:4 traf (75.). Postwendend stellte Heiko Baumheyer mit einem Solo den alten Abstand wieder her. Doch die Gelb-Blauen gaben nicht auf. Mit einem Doppelschlag (80. und 82.) verkürzte André Jäschke auf 3:5. Und fast wäre ihm sogar noch der Anschlusstreffer gelungen. Doch in der Lotterie bei Regen und Matsch ging sein Schuss vorbei. SV Stettenhofen: Ph. Feltl; Jäschke, Welsch, Angerbauer, R. Feltl, Reilich, Melzer, Jungwirth, Albrecht, Specht, Dellinger (Fischer, Arslan). SV Achsheim: Stöckle; Lang, Gruber, Kuchenbaur, Baumheyer, Lameira, Paci, Schneirle, Spahic, Haunstetter, Peter (Stumpf, Miller, Au Yeung). Tore: 0:1 Baumheyer (22./Foulelfmeter), 0:2 Schnierle (37.), 0:3 Au Yeung (66.), 0:4 Miller (74.), 1:4 Jungwirth (75.), 1:5 Baumheyer (78.), 2:5 Jäschke (80.), 3:5 Jäschke (82.). – Schiedsrichter: Rainer Förg. – Besondere Vorkommnisse: Rote Karte gegen Dellinger (22./Stettenhofen). – Zuschauer: 50.