Zunächst galt es für Thomas von Kuczkowski, die Balltreter kennenzulernen. 20 Spieler erschienen beim ersten Training am Donnerstagabend. "Es steckt viel Qualität in der Mannschaft mit guten Fußballern. Der Zusammenhalt ist da." Der Coach spürte eine gewisse Verunsicherung und sah an der Körperhaltung einiger Spieler, "dass sie bedrückt, vielleicht sogar geschockt" sind ob der Ereignisse. Die internen Querelen sind nicht spurlos an dem Team vorbeigegangen. Thomas von Kuczkowski stieß im ungünstigsten Moment hinzu.
So vermisst er jemanden, der ihm Hilfestellung gibt. Der ihm sagt, wie jeder einzelne Spieler so tickt, wo deren Stärken und Schwächen liegen. Ginge es nach ihm, würde Guido Lohmann seinen Rücktritt überdenken und wieder den Posten des Sportlichen Leiters übernehmen. "Ich hoffe doch, dass mir der Vereinsvorstand schnell jemanden zur Seite stellt, der sich mit dem Innenleben der Mannschaft auskennt."
Es sind noch viele Dinge zu klären, bis von Kuczkowski in Sonsbeck ankommen kann. So ist auch die Personalie des Co-Trainers bislang offen. "Da gab's noch keine Gespräche", sagt er. Inwiefern ihm Hans Hahn unter die Arme greifen kann, bleibt abzuwarten. Der langjährige Obmann soll einige Aufgaben der zurückgetretenen Abteilungsspitze übernehmen.
"Der Druck ist nach dem Durcheinander für alle groß. Der Schuss könnte nach hinten losgehen und wir in eine Negativspirale geraten. Ich bin selber auf die Reaktion meiner Mannschaft gespannt", gibt von Kuczkowski einen Einblick in sein Gefühlsleben. Er setzt auf die Führungsspieler wie Danny Rankl, Tim Weichelt, Florian Abel oder Jan-Paul Hahn.
Der Coach versucht, Strukturen aufzubauen. Am Donnerstag unterbrach er oft das Training für Anweisungen. Es ging zunächst um den Spielaufbau, am Freitag in der Einheit dann ums Pressing. Die Zeit langte bei weitem nicht, um herauszufiltern, welche elf Spieler die richtigen sind, um die Serie von fünf sieglosen Landesliga-Partien in Folge zu beenden. "Klar möchte ich, dass wir allen zeigen, dass der SV Sonsbeck gerade zu Hause eine Macht ist. Das ist mein großes Ziel." Doch zunächst gilt es, kleine Schritte zurückzulegen. Ein gutes Spiel gegen den VfL Repelen, wenn möglich mit einem Erfolgserlebnis , wäre ein Anfang. Damit das gelingt, "müssen wir aggressiv auftreten", so von Kuczkowski. Seine Mannschaft dürfe den Gästen "keine Luft geben", damit sie keine Möglichkeiten bekommen, "ihr Konter-Spiel aufzuziehen".
Zur Aufstellung und zu taktischen Dingen vermochte der neue Coach keine Auskünfte zu geben. Es gab bis Freitagmittag noch keinen Kontakt zu Johannes Bothen, dem Trainer der Sonsbecker "Zweiten". So bleibt Thomas von Kuczkowski nicht viel übrig, als die Anhänger der Rot-Weißen um Geduld zu bitten.