2024-05-08T14:46:11.570Z

FuPa Portrait
F: Schwarz
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„Lege für jeden Spieler meine Hand ins Feuer“

Max Huber ist beim SV Sizenich Co-Trainer, Betreuer und „Medizinmann“

Es gibt sie nur noch selten: Die Allrounder im Fußball, die rund um die Uhr für ihren Verein da sind und keinen Cent dafür kassieren. Max Huber füllt die Rolle des ehrenamtlichen „Mädchen für alles“ beim SV Sirzenich seit sechs Jahren aus. FuPa traf den 27-jährigen Trierer.

Die Ehrenamtler stehen selten im Fokus der Öffentlichkeit – und wenn, dann wollen sie oft ungenannt bleiben. Max Huber ist beim SV Sirzenich Co-Trainer, Betreuer und Medizinmann in Personalunion und füllt diese Dreifach-Funktion schon seit sechs Jahren aus. Als der SV Sirzenich vor zehn Jahren seine dritte Mannschaft gründete, wechselte Huber mit seinem Bruder Sebastian dorthin, um Fußball zu spielen. Danach wechselte der heute 27-Jährige in die „Zwote“. Als sich erhebliche Probleme mit dem Kreuzband einstellten, zwang ihn die Verletzung zum Aufhören. „Das war ein Grund dafür, ins Trainermetier einzusteigen. Michael Fuxen und ich haben dann die zweite Mannschaft gemeinsam gecoacht, bevor mich Helmut Gorholt fragte, ob ich als Co-Trainer und Betreuer bei der Ersten einsteigen könne. Ich habe ohne zu zögern zugesagt.“

Spieler zu Wechsel bewegt

Die Aufgaben sind vielfältig. „Ich sehe mich überwiegend als Betreuer, der auch schon mal Spieler rekrutiert und sie zu einem Wechsel nach Sirzenich bewege. So haben die Spieler Geisler, Liedke und Schweitzer über ein Gespräch mit mir den Weg nach Sirzenich gefunden“, berichtet Huber. Der in Trier geborene und auch nach wie vor dort lebende Funktionär sieht sich als Mittelsmann zwischen Trainer und Mannschaft. „Ich habe einen anderen Zugang zu den Spielern als Helmut. Aber man muss aufpassen, dass Spieler, die zu uns kommen wollen, nicht zu viele Versprechungen abgeben und dann doch nicht kommen.“ So gehört zu seinen Aufgabenbereichen auch die Terminierung von Spielen, die entweder ausgefallen oder verlegt werden müssen, das Eintragen des Spielberichts ins DFB-Net und die Organisation von diversen Aktivitäten. Huber: „Spieler abzuholen oder mal nach Hause zu fahren, gehört mitunter auch dazu. Auch kümmere ich mich um die materiell-technische Sicherstellung, flicke schon mal ein Loch im Tornetz, sorge für die Wasserflaschen in der Coachingzone oder beschaffe eine fehlende Eckfahne, wenn es sein muss.“ Die sportlichen Aktivitäten überlässt Huber jedoch dem Trainer. „Der Trainer soll sich auf seine Ansprache und die Motivation der Spieler fokussieren. Freitags zum Abschlusstraining da zu sein, ist schon Pflicht. Wenn es Probleme gibt, nehme ich mir schon mal einen Spieler zur Seite und spreche mit ihm.“

Als der Krankenwagen kommen musste

Auch als „Mann mit dem Medizinkoffer“ hat man den als Elektroingenieur arbeitenden, früheren Hobbymusiker schon gesehen. „Die Erfahrung bringt das mit. Ich überprüfe regelmäßig den Inhalt des Medizinkoffers.“ Doch ein paar Mal musste er bereits den Krankenwagen rufen. „Es gab einen Fall, als ein Spieler mit dem Kopf an den Pfosten geknallt ist und ihm dann schwindlig wurde.“ Huber kriegt das alles locker unter einen Hut, es mache noch immer sehr viel Spaß, auch wenn die zeitliche Investition enorm ist. „Der Job ist Erfüllung und Abwechslung für mich. Es ist schön, wenn du eine Rückmeldung von Spielern bekommst in Form eines Dankeschöns oder sie das mit Leistung auf dem Platz zurückzahlen. Ich würde für jeden der Spieler meine Hand ins Feuer legen.“ Im Übrigen hofft er, dass sich sein SVS in der oberen Tabellenregion festsetzen kann. (L.S.).

Aufrufe: 031.8.2017, 21:38 Uhr
Lutz SchinköthAutor