2024-05-08T14:46:11.570Z

Querpass
Will mit seiner Mannschaft in die Bezirksliga: Sirzenichs Trainer Andreas Wagner.
Will mit seiner Mannschaft in die Bezirksliga: Sirzenichs Trainer Andreas Wagner. – Foto: Maximilian Wirkus

"Es wird Probleme geben"

Als Topfavorit startet der SV Sirzenich in die neue Saison der Fußball-A-Klasse. Der sowieso schon gute Kader wurde noch einmal verstärkt. Die Vorbereitung und das Kreispokalspiel in Föhren zeigen aber, dass noch längst nicht alles rund läuft.  

Ohne Wenn und Aber: Nach einem dritten Platz in der vorvergangenen Saison und Rang zwei in der Corona-Abbruchrunde will der SV Sirzenich am Ende der neuen Saison ganz oben stehen – und im nächsten Frühjahr nach dann 13 Jahren Abstinenz zurück in der Bezirksliga sein. Der sowieso schon gute Kader wurde so noch einmal verstärkt. Vom Ligakonkurrenten SV Wasserliesch/Oberbillig kamen Goalgetter Daniel Bobinets und Mittelfeldspieler Philipp Seer (früher mit dem SV Konz schon in der Rheinlandliga unterwegs), aus Luxemburg kehrte von Drittligist Avenir Beggen Torwart Rafael Bernacisko zurück, von Eifel-B-Ligist SG Efeu Feusdorf kam der einst bei der SG Schneifel-Auw in der Rheinlandliga aktive Dominik Büscher – und aus der eigenen Jugend wollen Jonas Kahmann und Niklas Schiffels den Sprung packen.

„Wir haben einen großen Kader. Es wird nicht so einfach sein, alle Spieler immer bei Laune zu halten. Da wird es auch schon mal Probleme geben“, weiß Trainer Andreas Wagner vor seiner zweiten Saison in Sirzenich. Nach zuvor rund fünfeinhalb Saisons beim SV Trier-Olewig in der B-Klasse hatte er im vergangenen Sommer das Trainer­amt vom langjährigen Sirzenicher Erfolgscoach Helmut Gorholt übernommen. Eine „große Unterstützung“ sieht Wagner in seinem mitspielenden Co-Trainer Tillmann Schweitzer, der in dieser Funktion vor seiner dritten Saison beim SVS steht. 2016 war der heute 36-Jährige zunächst rein als Spieler vom Nachbarclub SV Udelfangen gewechselt. Wagner rechnet damit, dass sich die hohe Qualität im Kader durch einen leistungsfördernden Konkurrenzkampf noch einmal verstärkt.

Doch die Vorbereitung und die erste Runde im Rheinlandpokal belegen, dass noch längst nicht alles rund läuft. Beim A-Klassen-Konkurrenten in Föhren setzte es am vergangenen Sonntag eine etwas überraschende 1:3-Niederlage. Für Wagner war die Partie das Ergebnis einer „doch ziemlich durchwachsenen Vorbereitung“. In dieser hatte es zuvor zwar ausnahmslos Siege, aber auch jede Menge Gegentreffer gegeben. Gegen den klassenhöheren TuS Mosella Schweich wurde 5:4, gegen Mosel-A-Ligist Niederemmel mit 5:3 gewonnen. 13 Treffer erzielte man in den beiden Duellen mit den B-Ligisten SV Bekond (7:4) und Pellingen/Franzenheim (6:1). Doch im Pokalmatch in Föhren sah Andreas Wagner mehr Willen und die bessere Einstellung aufseiten des Gegners.

Wechselhaft verliefen die vergangenen Wochen auch deshalb aus Sicht des Trainers, weil es mit Tim Brandscheid (Außenbandabriss) und Herbert Stuhlberg (Achillessehnenabriss) zwei Langzeitverletzte gibt. Simon Blasius, der mit Nico Herz im Winter von B-Ligist DJK St. Matthias gewechselt war, ist angeschlagen, Aleks Klodt kämpft sich nach überstandener Verletzung wieder heran, Philipp Seer kann berufsbedingt nicht das volle Pensum absolvieren.

Die sowieso schon starke Offensive der Sirzenicher könnte durch Neuzugang Bobinets noch einmal einen zusätzlichen Schub erhalten. Doch der Trainer bremst allzu hohe Erwartungen, die womöglich an den 27-Jährigen, der in der Wasserliescher Aufstiegssaison 2018/19 in 18 Einsätzen 19 Treffer und zehn Vorlagen beisteuerte: „Daniel bewegt sich jetzt bei uns auf einem ganz anderen Niveau und muss hier jetzt auch erst mal mit dem Konkurrenzkampf klarkommen.“

Den Auftaktgegner SG Thomm zählt Wagner zum Kreis der Titelmitfavoriten. Im Gegensatz zu seinem Team sind die Hochwälder bereits seit Wochen im Wettkampfmodus, indem sie das Kreispokalhalbfinale in Pölich zunächst mit 2:1 gewannen, dann das Endspiel von Schöndorf gegen die FSG Ehrang mit 1:2 verloren. Am vergangenen Freitag schaffte das Team des neuen Spielertrainers Kevin Dres beim 3:1 nach Elfmeterschießen gegen Bezirksligist TuS Schillingen eine Überraschung, unterlag dann aber am Dienstag im Kreispokal bei B-Ligist SV Trier-Irsch mit 2:4 nach Verlängerung.

Der Sirzenicher Übungsleiter erwartet gleich ein richtungsweisendes Duell. Er geht davon aus, dass seine Elf bereits hier eine Konstellation meistern muss, wie sie wohl allermeistens in dieser Saison der Fall sein wird: „Wir müssen das Spiel machen, und der Gegner wird versuchen, das Feld relativ eng zu machen.“

Aufrufe: 04.9.2020, 15:05 Uhr
Andreas ArensAutor