Vaihinger spielen um die letzte Chance

TSV Weilimdorf – SV Vaihingen (15.30 Uhr)

Keine Frage: für die Vaihinger ist es ein Endspiel. Nur mit einem Sieg bliebe eine realistische Chance, sich in dieser Saison doch noch um die Vizemeisterschaft und die damit verbundene Teilnahme an den Aufstiegspartien zur Landesliga zu bewerben. Im Erfolgsfall würden die Gäste ihren Abstand zum aktuellen Gegner auf sechs Zähler reduzieren, dies bei einer weniger ausgetragenen Begegnung. Freilich, die Verantwortlichen bemühen sich, den Ball flach zu halten. „Unsere Mannschaft hat in Sachen Aufstieg überhaupt keinen Druck mehr“, sagt der Vaihinger Abteilungsleiter Thomas Illig, formuliert aber im selben Atemzug eine Forderung. Diese lautet: „Es gibt für uns nach dem ärgerlichen 2:3 aus dem Hinspiel etwas gutzumachen.“ Seinerzeit gaben die Schwarzbachkicker im Duell der Landesliga-Absteiger einen 2:0-Vorsprung noch aus der Hand. Allerdings sind die Weil­imdorfer das beste Rückrundenteam. Seit der Winterpause haben sie acht ihrer zehn Partien gewonnen.

Auch Co-Trainer Marc Molinus verlässt den Verein

Dem Trainer Klaus Kämmerer stehen abgesehen von Philipp Rosenberg (zweimonatiges Auslandspraktikum) und Kai Hauner, der sich in einen dreiwöchigen Urlaub verabschiedet hat, alle Akteure seines Kaders zur Verfügung. Inzwischen ist klar, dass am Saisonende außer Kämmerer auch dessen Co-Trainer Marc Molinus den Verein verlässt und somit dem dann neuen Chefcoach Marco Stilp nicht als Assistent zur Verfügung steht. Molinus wird, wie zu hören ist, wahrscheinlich bei einem anderen Filder­club eine ­U-19-Mannschaft übernehmen.

TSV Plattenhardt – Spvgg Möhringen (15 Uhr)

Das Derby-Hinspiel im vergangenen Oktober war letztlich eine klare Angelegenheit für die Plattenhardter Fußballer. Jene verbuchten auf des Gegners Platz einen 5:3-Erfolg – dies trotz eines Tore-Dreierpacks des Möhringer Kapitäns Steffen Müller. Auch in den Jahren davor hatten die Filderstädter in den Begegnungen mit ihren morgigen Gästen regelmäßig so gut wie alles im Griff gehabt. Zu Buche stehen in den direkten Duellen seit 2007 sechs Plattenhardter Siege und ein Unentschieden. Und dennoch wirkt der Trainer Sascha Gavranovic vor dem morgigen wegweisenden Vergleich ein Stück weit nervös. Kein Wunder: sein Aufgebot steckt nach wie vor tief im Abstiegskampf und benötigt an den noch verbleibenden Spieltagen dringend Punkte für den Klassenverbleib.

„Ob Derby oder nicht – wir müssen das Spiel gewinnen, egal gegen wen und egal wie“, sagt Gavranovic, der weiter auf die Verletzten Hasan Köse und Bernd Giersdorf verzichten muss. Mit dem sechsten Saisonheimsieg hätten die Filderstädter die Chance, erstmals nach langer Zeit die Abstiegszone zu verlassen – gleichzeitig würden sie die Möhringer, die aktuell sieben Punkte Vorsprung auf ihren Kontrahenten haben, wieder in die gefährdete Region hineinziehen.

Güzelkücük steht wieder im Tor

Klar: ein solches Szenario will der Möhringer Trainer Jörg Elser mit den Seinen unbedingt verhindern. Im Unterschied zu seinem Amtskollegen Gavranovic ist für ihn die Begegnung „zuvorderst ein Derby, auf das ich mich freue“. „Die tabellarischen Aspekte lasse ich zunächst einmal außer Betracht“, sagt er. Aus seiner Wertschätzung für den Gegenüber Gavranovic macht Elser dabei keinen Hehl – freilich ohne morgen irgendeine sportliche Rücksicht nehmen zu wollen. „Wir brauchen die drei Punkte genauso dringend, um unsere Planungen für ein weiteres Bezirksliga-Jahr intensivieren zu können“, sagt der Möhringer Trainer.

Fest steht seit dieser Woche, dass wichtige Eckpfeiler der aktuellen Mannschaft auch in der nächsten Saison die Kickstiefel an der Hechinger Straße schnüren werden. So haben die Leistungsträger Steffen Müller, Olivier Mendi und Steven Jordan ihre Zusagen gegeben. Das Bäumchen-wechsel-dich-Spiel auf der Torhüterposition geht derweil in die nächste Runde. In Plattenhardt darf wieder der etatmäßige Ersatzmann Furkan Güzelkücük anstelle von Martin Brodbeck sein Glück versuchen. Letzterer ist nach seiner roten Karte für eine Notbremse am vergangenen Sonntag bei der 1:2-Last-Minute-Niederlage gegen den FC Stuttgart-Cannstatt vom Sportgericht für zwei Spiele gesperrt worden.

SV Bonlanden II – Sportvg Feuerbach (15 Uhr)

Neun Punktspiele hat es zwischen den beiden Mannschaften in den vergangenen fünf Jahren gegeben – beachtliche acht Siege und ein Unentschieden haben die Bonlandener daraus geholt. Das Hinspiel der aktuellen Runde gewannen sie dank Treffern von Niels Wüllbier und Christian Mayer mit 2:1. Jedoch: von einem Selbstläufer will der Trainer Robert Stadtmüller angesichts dieser Erfolgsstrecke nicht ausgehen. „Es heißt, dass jede Serie einmal zu Ende geht“, sagt er und betätigt sich als Mahner. Erst recht, da die Gäste aus dem Stuttgarter Norden in akuten Abstiegsnöten stecken. Im Jahr 2015 haben sie bislang nur einen einzigen „Dreier“ verbucht. „Wir müssen uns auf einen Gegner einstellen, der sich sehr defensiv und aggressiv präsentieren wird“, sagt Stadtmüller. Wichtig sei daher, dass die Seinen eine gegenüber ihrer jüngsten 1:3-Niederlage beim MTV Stuttgart deutlich verbesserte Lauf- und Zweikampfbereitschaft an den Tag legen werden.

Eine positive Nachricht aus Sicht der Platzherren gibt es vorab schon: Fabian Rieker hat seine Rippenverletzung auskuriert und steht am morgigen Sonntag erstmals wieder zur Verfügung. Auf Aushilfen aus der ersten Mannschaft wird Stadtmüller wohl erneut verzichten müssen. Das Bonlandener Landesliga-Team ist gleichzeitig im Einsatz.