2024-05-02T16:12:49.858Z

Vereinsnachrichten
Vorfreude auf eine hoffentlich erfolgreiche Rückrunde - die drei Stützen des SV Sillenbuch. Foto: Yavuz Dural
Vorfreude auf eine hoffentlich erfolgreiche Rückrunde - die drei Stützen des SV Sillenbuch. Foto: Yavuz Dural

,,El Tren" - Bachhubers Glücksfall aus Ostwestfalen

Konstantin Beckmann spielte einst neben Reus und Großkreutz - mittlerweile führt er den SV Sillenbuch an

Mit dem Auswärtsspiel an diesem Sonntag (15.30 Uhr) beim Tabellenvierten TSV Weilimdorf starten die Bezirksliga-Fußballer des SV Sillenbuch in die Rückrunde der laufenden Spielzeit. An dessen Ende soll wieder der Klassenverbleib für das Aufgebot von Trainer Marc Bachhuber stehen.

Mit dem Auswärtsspiel an diesem Sonntag (15.30 Uhr) beim Tabellenvierten TSV Weilimdorf starten die Bezirksliga-Fußballer des SV Sillenbuch in die Rückrunde der laufenden Spielzeit. An dessen Ende soll wieder der Klassenverbleib für das Aufgebot von Trainer Marc Bachhuber stehen. Damit dieses Vorhaben gelingt, hat der Tabellenneunte in der Winterpause personell nachgelegt und in Agron Busati vom Ligakonkurrenten SKV Palästina Al Q'uds Stuttgart einen weiteren Angreifer verpflichtet.

"El Tren" der Führungspieler aus der Regionalliga

Schon während der Hinrunde war Konstantin Beckmann dazugestoßen und hat sich in kurzer Zeit zu einem Führungsspieler beim aktuellen Tabellenneunten entwickelt. Den 27-Jährigen, der seine Kickstiefel schon in der damals dritten Liga - in der Regionalliga Nord - geschnürt hatte, hat es beruflich bedingt nach Stuttgart verschlagen. Er sei robust und mit einem unglaublichen Siegeswillen ausgestattet und bringe dank seiner höherklassigen Erfahrung auch eine große Stabilität ins eigene Spiel. Und bitte: natürlich müsse man einem gereiften Spieler wie ihm auch aus taktischer Hinsicht ohnehin nichts mehr auf dem Fußballplatz erklären. Kurzum: ,,Für uns ist er ein Glücksfall und eine riesige Hilfe, von der auch unsere jüngeren Spieler extrem profitieren", äußert sich der Trainer Bachhuber über seinen Spieler Konstantin Beckmann - der zwar erst fünf Einsätze im Trikot des SV Sillenbuch in der Stuttgarter Bezirksliga absolviert hat, aber sich binnen kurzer Zeit zu einem echten Führungsspieler entwickelt hat. Ausgestattet haben ihn seine Teamkollegen übrigens recht schnell mit dem wundervollen wie zweifelhaften Spitznamen ,,El Tren" (der Zug) - dies wohl in Anlehnung an den kolumbianischen Ex-Bayernprofi Adolfo Valencia, der auch im Training so ziemlich alles getroffen hatte, halt nur nicht ins Tor. Wobei Beckmann von sich selbst sagt: ,,Ich war noch nie ein Torjäger." Inzwischen durfte er sogar schon zwei eigene Treffer in der Bezirksliga bejubeln.

An der Seite von Reus und Großkreutz gespielt

Beckmann gilt neben seinen eingangs beschriebenen Qualitäten als Fußballer vor allem als bescheiden und bodenständig, der sich im Unterschied zu vielen anderen Zeitgenossen auf seine einstmals höherklassigen Fußballstationen nichts einbildet. Aufgewachsen ist der 27-Jährige in einem Örtchen namens Löhne in Ostwestfalen, rund 30 Kilometer von Bielefeld entfernt. ,,Als kleiner Junge hatte ich mir in den Kopf gesetzt, Fußballprofi zu werden", sagt Beckmann. Daraus ist - wie man heute weiß - trotz seiner vielversprechenden Stationen als Jugendspieler beim Ex-Bundesligisten Arminia Bielefeld und später als Aktiver beim damaligen Drittligisten Rot-Weiß Ahlen nichts geworden. Immerhin: sechs Einsätze in der Regionalliga Nord schlagen für ihn zu Buche, das Ganze an der Seite der heutigen Nationalspieler Kevin Großkreutz und Marco Reus. Irgendwann war bei ihm aber die Erkenntnis gereift, dass es nicht klug ist, alles nur auf die Karte Fußballprofi zu setzen, sondern dass es besser ist, neben dem Kicken einen soliden Berufsweg einzuschlagen. ,,Zu viele bleiben auf der Strecke, die den Sprung nach oben anstreben", lautet seine Erkenntnis.

Also studierte Beckmann Maschinenbau in Bielefeld; später widmete er sich in Braunschweig dem Studium der Kraftfahrzeugtechnik und spezialisierte sich auf die Forschung bei Landmaschinen, konkret von Mähdreschern. So verschlug es ihn im vorigen Jahr an die Universität Hohenheim, wo er inzwischen eine Anstellung als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Agrarwissenschaften hat. Seine Leidenschaft fürs runde Leder blieb aber ungebrochen. Deshalb kickt er mittlerweile dank Zweitspielrecht auch für den SV Sillenbuch in der Bezirksliga. ,,Dort fühle ich mich sehr wohl, die Jungs sind klasse", betont der Defensivspezialist, der als Sechser vor allem für Ordnung vor der eigenen Abwehr sorgen soll.

Erstspielrecht liegt in der Landesliga Westfalen

Sein Erstspielrecht liegt nach wie vor beim FC Bad Oeynhausen in der Landesliga Westfalen, gut 500 Kilometer von Sillenbuch entfernt. Für das Team von Marc Bachhuber gilt deshalb: je weniger Abstecher Konstantin Beckmann in seine alte Heimat macht, umso mehr Spiele kann er in der Stuttgarter Bezirksliga absolvieren. Wodurch wiederum für den SV Sillenbuch die Chancen steigen, den Abstiegskampf in Stuttgarts höchster Spielklasse erneut erfolgreich zu bestehen.

Aufrufe: 019.2.2015, 13:00 Uhr
Filder-Zeitung / Frank PfauthAutor