2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
Gerd Otto (links) feiert heute seinen 80. Geburtstag. Marco Michel, Vorsitzender des Fußball- und Leichtathletikkreises Siegen-Wittgenstein, verlieh ihm im November vergangenen Jahres die Verdienstnadel des Deutschen Fußball-Bundes.
Gerd Otto (links) feiert heute seinen 80. Geburtstag. Marco Michel, Vorsitzender des Fußball- und Leichtathletikkreises Siegen-Wittgenstein, verlieh ihm im November vergangenen Jahres die Verdienstnadel des Deutschen Fußball-Bundes. – Foto: FLVW

Ex-Staffelleiter Gerd Otto feiert 80. Geburtstag

Ein Faible für die Dorfvereine - Mit DFB-Verdienstnadel geehrt

Der Fußballpionier aus dem schönen Siegener Stadtteil Obersetzen will sich an seinem Ehrentag im wahrsten Sinne des Wortes „niedersetzen“ und all seine Ehrenämter endgültig ruhen lassen. Gerd Otto, verdienter Staffelleiter a. D. mit Stammverein SV Setzen und jahrzehntelanger Kämpfer für den „Siegerländer Dreiklang“ Fußball, Hauberg und Feuerwehr, feiert am heutigen Mittwoch, 18. November, bei guter körperlicher und geistigen Frische seinen 80. Geburtstag.

Das Alter sieht man dem Jubilar fürwahr nicht an, gleichwohl macht Gerd Otto deutlich, dass er sein „Feld“ schon seit einiger Zeit Jüngeren überlassen hat. Nur für die Feuerwehr ist er mit dem Schreiben einer Chronik noch immer am Ball bzw. an der Spritze.

Gerade in seinem geliebten Fußballsport sind dem Ur-Setzener schon längst alle Ehrungen und höheren Weihen zuteil geworden. Höhepunkt war da freilich der November des vergangenen Jahres, als ihm Marco Michel, Vorsitzender des Fußball- und Leichtathletikkreises Siegen-Wittgenstein, die Verdienstnadel des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) verlieh.

Seine Staffelleiter-Tätigkeiten hatte Gerd Otto bereits im Frühjahr 2019 „drangegeben“, ebenso wie seine zehnjährige Arbeit als angesehener Jagdvorsteher in Obersetzen. Doch ebenso wie im heimischen Forst hat sich Gerd Otto besonders auf den Wittgensteiner Sportplätzen wohlgefühlt.

Hier waren es besonders die nahezu unabsteigbaren zweiten und dritten Wellen der Dorfvereine in den unteren Klassen der „Haubergsliga“, denen neben den übrigen fußballsportlichen „Kellerkindern“ das Herz des Setzer Fußballpioniers gehörte. Brandherde rund um die zahlreichen Lokalderbys im „Wittschi-Land“ wurden von dem erfahrenen Feuerwehrmann bereits im Ansatz erstickt, wie Szenekenner zu berichten wissen.


Begonnen hat Gerd Otto seine Fußballlaufbahn bereits im Jahre 1956 als Beitragskassierer beim SV Setzen. „Die Mitgliedsbeiträge von damals 60 Pfennig pro Monat musste ich gleichsam in Form einer Haus- und Straßensammlung kassieren“, erinnerte sich Gerd Otto schmunzelnd an die karge Nachkriegszeit und ergänzte: „Bei manchen Familien wurde ich mit kräftigen Schinkenbroten bewirtet. Und wenn ich die Beiträge bei der Feld- oder Haubergsarbeit unserer Mitglieder eintreiben musste, dann gab es als Dank und Anerkennung auch immer warmen Kaffee aus der Feldflasche und eine mit guter Butter und Pflaumenkraut bestrichene Dong aus dem heimischen Backes.“

Fortan spielte der junge Fußball-Enthusiast aktiv in der A-Jugend sowie den beiden Seniorenmannschaften seines Heimatvereins. Besondere Verdienste erwarb er sich zudem von 1960 bis 1985 als Jugendleiter und Jugendaussschuss-Mitarbeiter. Danach fungierte er zehn Jahre lang als Kassenwart, ehe er 1995 als Staffelleiter in den erweiterten Vorstand des heimischen Fußballkreises berufen wurde.

Dieses Amt hat Gerd Otto mit nachhaltigem Engagement schließlich bis zum Frühjahr des vergangenen Jahres ausgeführt. Neben der „taufrischen“ DFB-Verdienstnadel schmückten bereits die inzwischen wohl vergoldete FLVW-Verdienstnadel in Silber (seit 1989) sowie das Kreisehrenzeichen in Silber (seit 2004) die fußballsportliche Heldenbrust des vielseitigen und ballverliebten Heimatfreundes aus dem Setzetal.
Aufrufe: 018.11.2020, 15:30 Uhr
Horst BachAutor