2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
SW Mauchenheim (links) und TuS Neuhausen liefern sich ein kampfbetontes Spiel. F: Wolff
SW Mauchenheim (links) und TuS Neuhausen liefern sich ein kampfbetontes Spiel. F: Wolff

SW Mauchenheim verspielt Aufstiegschance

Zuhause unterliegen leidenschaftslose Schwarz-Weiße der TuS Neuhausen mit 0:1

Mauchenheim. Kurzerhand mutierte der Mauchenheimer Fußballplatz zu einer Herberge für betretene Mienen und schüttelnde Köpfe. Gerade hatten die Schwarz-Weißen mit einer 0:1-Niederlage gegen Spitzenreiter TuS Neuhausen die allerletzten Chancen auf die Aufstiegsplätze der Fußball-A-Klasse Alzey-Worms verspielt. Unübersehbar gehörte Mittelfeldspieler Dominic Loechelt zu denjenigen, die eine richtig dicke Krawatte hatten. „Wir haben uns zu wenig ausgekotzt“, beklagte der 26-jährige. An Zustimmung mangelte es ihm nicht. So sahen es auch die alteingesessenen Mauchenheimer unter den 150 Zuschauern und so teilte ebenso SW-Spielausschuss Michael Heinz die gleiche Meinung. „Dafür, das wir gewinnen mussten, war zu wenig Feuer drin. Es hat in allen Belangen gefehlt.“

Es wirkte so, als sei Mauchenheim mit der Situation überfordert gewesen. Nach vielversprechenden ersten 20 Minuten, als die Hausherren einen couragierten Eindruck hinterließen, machte sich immer mehr eine große Verkrampfung spürbar. Auf einmal ging dem Gastgeber die Präsenz ab, auf einmal kamen die einfachsten Bälle nicht mehr an und auf einmal brachten die Schwarz-Weißen kein Kombinationsspiel mehr auf den Rasen. Vor den Augen des Ex-Trainers Ottmar Mathes breitete sich die Hektik auf dem gesamten Feld aus und auch Loechelt, der zur Halbzeit wegen Wadenproblemen nicht weitermachen konnte, wollte dem Team eine gewisse „Nervosität nicht absprechen.“ Der zentrale Taktgeber Lukas Krautschneider bemängelte in diesem Zusammenhang die fehlende Laufbereitschaft, weshalb die Anspielstationen flöten gingen.

Scheuermann eiskalt

Neuhausen jedenfalls schaffte es dadurch, das Spiel komplett zu neutralisieren und holte sich Sicherheit. „Mit der Dauer wurden wir gefestigter“, bestätigte TuS-Spielertrainer Tobias Scheuermann. Der wichtigste Teil seiner Taktik ging auf. Die ausgegebene Marschroute „defensiv gut stehen“ gestaltete seine Mannschaft erfolgreich. Und auch der Plan mit dem „irgendwann zuschlagen“ funktionierte. Den einen entscheidenden Moment beschwor Scheuermann selbst herauf. Der Spielertrainer erkannte in der 76. Minute die sich bietende Lücke und startete durch. Nach dem schönen Zuspiel von Maurizio Scherer war es dann ein Kinderspiel für den 33-jährigen, den Ball an SW-Keeper Meik Holla vorbeizuschieben. Das es nahezu der einzige Neuhausener Torschuss in der gesamten Begegnung war, interessierte ihn herzlich wenig. „Momentan ist das völlig zweitrangig. Man muss auch mal dreckig gewinnen.“

Von unverdient kann letztlich keine Rede sein. Dafür hat Mauchenheim selbst zu wenig zustande gebracht. Aber ein bisschen „Glück“ hatte der Liga-Primus schon. Das gab Scheuermann ohne mit der Wimper zu zucken zu, als er auf die Kopfballchance des eingewechselten SW-Stürmer Marcel Diefenthäler (81.) angesprochen wurde. „Den muss er setzen. Das war eine Tausendprozentige.“ Doch wie er den Ball unbedrängt und aus kürzester Distanz über das Tor brachte, wird sein Geheimnis bleiben. „Sorry heute nicht“, vermochte der Angreifer aus Frust nichts sagen.

Ansonsten blieben die Highlights vor den beiden Toren Mangelware. Ja, eigentlich ist das Topspiel zu einem richtigen Langweiler verkommen, wie auch Staffelleiter Ralf Müller feststellte: „Man hat nicht gemerkt, dass der Erste gegen den Dritten gespielt hat.“

SW Mauchenheim: Holla – Lang, Salfeld, Mathes, Hamzehpour – Hanauer – Knecht (71. Gräf), L. Krautschneider, Koch, Loechelt (46. Lange) – J. Krautschneider (46. Diefenthäler)

TuS Neuhausen: Jibai – Born, Magenheimer, Burg, Schrödl – Killic, Junkert – Gobbo (63. Varga), Sackreuther (70. Agtas), Scheuermann (88. Kavran) - Scherer

Aufrufe: 015.5.2016, 08:00 Uhr
Nico BrunettiAutor