2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Die Chance zur Führung: Birkelbachs Carsten Afflerbach (r.) scheiterte beim Stand von 0:0 aus kurzer Distanz an Gäste-Torwart Moritz Mester. Am Ende verloren die Wittgensteiner den torreichen Bezirksliga-Auftakt mit 3:5.
Die Chance zur Führung: Birkelbachs Carsten Afflerbach (r.) scheiterte beim Stand von 0:0 aus kurzer Distanz an Gäste-Torwart Moritz Mester. Am Ende verloren die Wittgensteiner den torreichen Bezirksliga-Auftakt mit 3:5. – Foto: pm (2)

"Rutsche" für Erndtebrücker Reserve

TuS kassiert halbes Dutzend - Birkelbach verliert auch

„Den Start haben wir uns definitiv anders vorgestellt“, räumte Birkelbachs Trainer Carsten Roth nach der 3:5-Niederlage gegen Aufsteiger SG Bödefeld/Henne-Rartal ein. In einer turbulenten und torreichen Partie kamen die Sportfreunde zwar gut ins Spiel, doch mit dem ersten Torschuss der Gäste durch Dominik Schulte gerieten sie mit 0:1 in Hintertreffen (14.). „Das war wie aus heiterem Himmel“, so Roth, dessen Team nur fünf Minuten später den nächsten Rückschlag hinnehmen musste, als Leon Hermes auf 2:0 erhöhte (19.). Und es kam noch „dicker“ für die Sportfreunde: Wiederum nur sieben Zeigerumdrehungen später war Hermes erneut zur Stelle und schraubte das Resultat auf 3:0 in die Höhe.

Wer aber geglaubt hatte, die Hausherren würden nun demoralisiert in sich zusammenfallen, der wurde in der Schlussphase der ersten Halbzeit eines Besseren belehrt. Denn da starteten die Birkelbacher eine furiose Aufholjagd. Christoph Stöcker gelang zunächst das 1:3 (36.), ehe Niklas Duchardt mit einem Doppelpack binnen vier Minuten (38./42.) auf 3:3 stellte. Und in der 44. Minute hätte Duchardt seinen Hattrick fast perfekt gemacht, doch er vergab die große Chance zum 4:3. Die Euphorie der drei Treffer konnten die Birkelbacher dann aber nicht in die zweite Halbzeit hinüber retten. „Die Pause kam zum falschen Zeitpunkt für uns. Wir waren im zweiten Durchgang nicht mehr so präsent“, monierte Roth, der nach dem Seitenwechsel mit ansehen musste, wie Nico Schörmann mit einer sehenswerten 30-Meter-Freistoß-Fackel in den Winkel die Führung für die Gäste erzielte (55.). Nur 120 Sekunden später erhöhte Dmitry Zhuravlev auf 5:3 für die SG Bödefeld/Henne-Rartal. Zwar probierten die Hausherren in der Folgezeit noch einmal alles, doch sowohl Are Wolzenburg (84.) als auch Guido Mehrländer (90.+4) schafften es nicht, das „Runde“ im „Eckigen“ unterzubringen.

„In der Offensive haben wir uns zwar im Vergleich zur letzten Saison verbessert gezeigt, doch fünf Gegentore, noch dazu in einem Heimspiel gegen einen Aufsteiger, sind einfach zu viel“, brachte es Sportfreunde-Trainer Carsten Roth auf den Punkt.



Den Start in die neue Saison hat die neu formierte Reserve des TuS Erndtebrück klassisch verschlafen. Die ungewohnte Anstoßzeit von 12 Uhr schien den Wittgensteinern deutlich zu früh, denn die Partie war noch keine Minute alt, da führten die Gäste mit 1:0. „Die Jungs waren so nervös und ängstlich wie in der ganzen Vorbereitung nicht. So kann man kein Liga-Spiel angehen“, ärgerte sich TuS-Trainer Timm Schniegeler über den frühen Nackenschlag durch Fabio Borges (1.), der mutterseelenallein einschieben durfte.
Der frühe Gegentreffer taugte in der Folge jedoch nicht als Weckruf, sondern schien die Gastgeber nur noch weiter zu lähmen. Die von etwa 100 Anhängern begleiteten Gäste dominierten die Partie nach Belieben und erhöhten durch Marco Gorges (10.) und Visar Rama (36.) auf 3:0, ehe der negative Höhepunkt aus Erndtebrücker Sicht folgte. Murtadha Jebur leistete sich kurz vor dem Seitenwechsel eine Tätlichkeit gegen SV-Keeper Francesco Lattanzi und sah die Rote Karte (43.). „Da hat der Schieri eine Hand im Gesicht gesehen. So etwas kommt an so einem Tag dann noch oben drauf“, ärgerte sich Schniegeler.

In Unterzahl war der TuS nach dem Seitenwechsel erst recht überfordert. Torwart Frederic Radenbach parierte zunächst noch einen Foulelfmeter (53.) und vorne hätte Enes Kaya sogar verkürzen können, doch danach fielen die Treffer weiter nur auf einer Seite. Luca Schoermann (66.), Emil Mersovski (80.) und Mirko Piechaczek (84.) verliehen der Dominanz der Gäste, die zu Saisonbeginn als einer der Aufstiegsfavoriten gehandelt werden, weiteren Ausdruck.
„Wir haben gegen einen Titelaspiranten deutlich und hoch verdient verloren. Wir können froh sein, nicht noch höher verloren zu haben. Wir haben viel zu viele Fehler gemacht – und da muss ich bei mir anfangen. Die Aufstellung war so wohl auch nicht ganz richtig. Wir haben uns mehr erhofft und sind jetzt erstmal deutlich gebremst worden. Jetzt gilt es aufzustehen, gut zu trainieren und es im nächsten Spiel besser zu machen“, so das ernüchterte Fazit von Timm Schniegeler.

Aufrufe: 06.9.2020, 22:30 Uhr
Pascal MlyniecAutor