2024-05-02T16:12:49.858Z

Spielvorbericht
Ein nicht alltägliches Spiel haben Väter und Söhne des SV Schameder am kommenden Sonntag vor sich. Foto: tika
Ein nicht alltägliches Spiel haben Väter und Söhne des SV Schameder am kommenden Sonntag vor sich. Foto: tika

Ernstfall statt Gartenkick

Vater-Sohn-Spiel von D-Kreisligist SV Schameder 2. gegen Dotzlar

SV Schameder II - TuS Dotzlar (So 13:00)
Es ist eine Mannschaft, die in dieser Konstellation noch nie zusammen gespielt hat. Und sie dürfte auch nie wieder in dieser Konstellation zusammen spielen. „Das ist eine einmalige Sache, vor allem aber eine schöne Sache“, sagt Gerrit Baumgart. Der Reserve-Trainer des SV Schameder weiß vermutlich selbst noch nicht genau, was ihn morgen erwartet. Dennoch hat er großes Vertrauen in sein Team. „Das soll kein Schlachtfest werden, im Gegenteil: Wir wollen Zählbares“, fordert der Coach des D-Kreisligisten. Es ist nicht irgendein Spiel, das das Team aus der Edergemeinde gegen den TuS Dotzlar bestreitet – es ist ein Vater-Sohn-Spiel der besonderen Art.

Dass Väter bisweilen mit ihren Söhnen Fußball spielen, ist nicht ungewöhnlich. Dies geschieht allerdings meist eher in Gärten – und nicht im Meisterschaftsbetrieb auf dem Platz. „Bis vor drei, vier Jahren waren viele der Väter selbst aktiv – jetzt sind noch zwei, drei davon regelmäßig im Training. Allerdings hat das Gros seit längerer Zeit den Wunsch geäußert, ein solches Vater-Sohn-Spiel bestreiten zu wollen“, erzählt Baumgart. Aus diesem bloßen Wunsch entsteht nun Realität. Mit einem 15-köpfigen Kader plant der Coach, als Gast ist zudem der Coach des Frauen-Bezirksliga-Meisters, Andreas Edelmann, mit im Kader.

Das finale Spiel der Saison ist für die Reserve des SV Schameder ergo eines der besonderen Art. „Einerseits fördert das natürlich den Zusammenhalt im Verein, andererseits wollten wir gerade die älteren Spieler – die Väter – belohnen. Viele von ihnen helfen uns aus, wenn die Personaldecke dünn ist. Für dieses Engagement wollen wir mit der Aktion danken, es ist schließlich etwas besonderes, mit dem eigenen Sohn Fußball zu spielen“, weiß der Mann an der Seitenlinie.

Und tatsächlich brennen beide Generationen auf das Spiel. „Das Interesse ist riesig, die Altherren wollten unbedingt dabei sein – selbst die passiven, denen das Spielen eigentlich ärztlich untersagt ist. 90 Minuten sind dafür möglich. Man sagt ja immer, dass ein großer Boxer immer noch einen guten Kampf in den Fäusten hat. Das gilt sicher auch für unsere Altherren“, schmunzelt Baumgart.

Erst seit April ist etwa Philipp Hof im Seniorenbereich spielberechtigt, das jüngste Teammitglied am Sonntag – er läuft gemeinsam mit seinem Vater Harald „Harry“ Hof auf. Und Altherren-Kicker Thomas Slenzka hat seinen eigenen Sohn für dieses eine Spiel gewissermaßen reaktiviert: David Slenzka besitzt zwar noch einen Pass beim SV Schameder, hat aber seit einigen Jahren nicht mehr im Meisterschaftsbetrieb mitgewirkt oder mit den Teams trainiert.

Dieses Event zum Saisonabschluss allerdings will sich auch er nicht entgehen lassen. Auch deshalb haben die Zwei-Generationen-Mannschaft gestern Abend noch einmal ein Abschlusstraining auf dem Sportplatz in Schameder vor dem großen Showdown absolviert, der morgen auf dem Programm steht. Dem Zufall wollen die Verantwortlichen nichts überlassen.

Zumal die Partie für den D-Kreisligisten kein reiner Spaßkick ist. „Unsere Spieler – egal ob Väter oder Söhne – können Fußball spielen. Und für eine Partie ist viel möglich. Da haben wir beispielsweise Dieter Hofius, der mit seinem Sohn Tim spielt. Dieter war ein eisenharter Manndecker – ich bin mir sicher, dass er seine Fähigkeiten am Sonntag noch einmal abrufen kann“, konstatiert Baumgart. Seinen Kader hat er mit Bedacht zusammengestellt.

Schiedsrichter: Rolf Schneider

Die Spieler im Überblick:

SV Schameder 2. (Sohn und Vater): Daniel und Jürgen „Peppy“ Höse, David und Thomas „Tom“ Slenzka, Dieter und Tim Hofius (nicht spielberechtigt, aber auf der Kaderliste: Patrick Hofius), Daniel und Ulrich „Uli“ Neumann, Philipp und Harald „Harry“ Hof, Tom und Peter Afflerbach, Niklas und Dirk Weyand, Andreas Edelmann (Gast)

Aufrufe: 027.5.2017, 09:30 Uhr
Timo KarlAutor