München - Die Zukunft von Offensivspieler Wooyeong Jeong könnte zu einem Tauziehen zwischen drei Vereinen werden. Aktuell gehört der Südkoreaner noch dem SC Freiburg. Im Breisgau kam der 20-Jährige bislang aber kaum zum Zug. Da sieht Zweitligist SV Sandhausen die Chance, das Angriffstalent auszuleihen und ihm in der 2. Liga Spielpraxis zu geben. Aber auch der FC Bayern München hat wohl noch ein Wörtchen mitzureden.
Der SC Freiburg ließ sich die Dienste von Wooyeong Jeong vergangenen Sommer zwei Millionen Euro kosten. „Wir konnten nicht nein sagen. Es ist super, dass wir ihn gekriegt haben“, kommentierte Trainer Christian Streich den Transfer damals. Jeongs Durchbruch bei den Breisgauern blieb aber aus, er kam nur auf einen Kurzeinsatz bei den Profis in der ersten Pokalrunde gegen den VfL Magdeburg. Sechs Einsätze für die Zweitvertretung des SCF in der Regionalliga Südwest kamen noch hinzu.
Der FC Bayern München reagierte im Winter auf diese Entwicklung und holte das Offensivtalent per Leihe zurück an die Isar. Jeong war sichtlich erleichtert, wieder für den Rekordmeister spielen zu können: „Ich bin sehr froh wieder zurück zu sein. Ich fühle mich wie daheim.“ Ursprünglich als weitere Angriffsoption im Kampf um den Klassenerhalt angedacht, starteten Jeong und der FC Bayern 2 nach der Corona-Unterbrechung durch und holten sensationell die Meisterschaft in der 3. Liga. Jeong stach dabei mit einem Tor und acht Vorlagen in 15 Einsätzen als einer der aufregendsten Offensivspieler in Liga drei heraus.
Was wird also jetzt aus dem Südkoreaner? Zweitligist SV Sandhausen ist angeblich an einer Leihe von Jeong interessiert, die Bayern würden den 20-Jährigen am liebsten im T rikot ihrer zweiten Mannschaft in der 3. Liga und gelegentlich im Profi-Training sehen. Der FCB besitzt zudem ein Zugriffsrecht, sollte Freiburg den 20-Jährigen zum Verkauf stellen. SCF-Sportdirektor Klemens Hartenbach erläuterte im Kicker , dass eine Ausleihe in die 2. Liga sinnvoll sein könnte: „Aus unserer Sicht sollte er sich in der 2. Liga beweisen. Das Kicken braucht man Wooyeong nicht mehr beibringen, aber dort kann er körperlich und in Sachen Zweikampfverhalten zulegen.“
Die Bayern sehen Jeong immer noch als ihr „eigenes“ Talent, inwiefern das bei der Entscheidung des SC Freiburg eine Rolle spielt, wird sich wohl bald zeigen. In der 3. Liga zeigte der Südkoreaner sein Können bereits eindrucksvoll, die Profimannschaft des FCB ist aber nach wie vor ein Haifischbecken. Zudem hat der Rekordmeister vor kurzem andere Campus-Talente „befördert“. Die Leihe zu einem Zweitligisten könnte für Jeong also durchaus der richtige Zwischenschritt sein. (Jonas Grundmann)