2024-05-17T14:19:24.476Z

Ligavorschau
– Foto: FuPa Rheinland

Ein Aufsteiger ist der Geheimfavorit

Bezirksliga: Dem SV Rot-Weiss Wittlich als Neuling trauen viele einiges zu – Nur drei Mannschaften sind neu.

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Mit der SG Schneifel-Auw ist das konstanteste Team der vergangenen Saison in die Rheinlandliga zurückgekehrt. Weil es keine Absteiger aus der höchsten Spielklasse des Fußballverbandes Rheinland gab, blieben gleich 13 Teams aus dem 16er Feld in der Liga. Mit Vizemeister FC Bitburg und dem Dritten aus Schweich sind die Favoriten für die neue Spielzeit ausgemacht. Doch es gibt auch einen Geheimtipp, der gerade erst aufgestiegen ist.

Die Abstiege des SV Niederemmel und der SG Buchholz belegen die Schwierigkeiten, welche die Teams des Spielkreises Mosel seit Jahren in der Bezirksliga haben. Bereits ein Jahr zuvor entließ die Bezirksliga mit dem TuS Kröv und der SG Neumagen zwei Mannschaften von hier Richtung Kreisliga A.

Von den drei Aufsteigern hielten sich derweil mit der SG Geichlingen und dem TuS Schillingen der Eifel- und der Trier-Saarburger Vertreter. In diesem Jahr stehen die Neulinge (erneut) für spielstarken und offensivfreudigen Fußball. In der Eifel hat sich die SG Bettingen/Oberweis in der vergangenen A-Liga-Runde klar durchgesetzt. Trainer Marco Wallesch setzt auf Homogenität und spielerische Kompaktheit. Mit dem SV Konz kehrt ein Club zurück, der mit dem erfahrenen Trainer Thomas Berens über einige Reputation verfügt. Zudem hat sich der Ex-Rheinlandligist ordentlich gut verstärkt. Der Moselaufsteiger heißt diesmal SV Rot-Weiss Wittlich, der es nach drei vergeblichen Anläufen nun gepackt hat. Das Team von Neucoach August Schlotter verfügt über jede Menge höherklassige Erfahrung. Es wird für die Rot-Weißen darauf ankommen, wie sie ihr hochklassiges spielerisches Potenzial Woche für Woche abrufen und mit etwaigen Rückschlägen und der Rolle des Geheimfavoriten zurechtkommen. Denn gut die Hälfte des Teams hat bereits in der Rheinlandliga oder gar höher gespielt. Mit dem Lokalrivalen SG Wittlich/Lüxem/Neuerburg ist die Säubrennerstadt erstmals in der Bezirksliga mit zwei Teams vertreten.

Neben RW Wittlich trauen die Experten dem FC Bitburg den Sprung in die höchste Verbandsklasse am ehesten zu. Der ewige Titelfavorit scheiterte im vergangenen Jahr letztlich an seinem schwachen Start. Auch, wenn mit Marc und Kevin Arbeck prominente Spieler den FCB just Richtung Rot-Weiß Wittlich verlassen haben, scheint er bestens aufgestellt zu sein, zumal mit Fabian Ewertz ein ambitionierter Coach an der Seitenlinie steht – und mit Deniz Siga ein namhafter Akteur wiederum den Weg von Rot-Weiß Wittlich nach Bitburg fand. Die Schweicher Mosella ist ebenfalls traditionell ein Titelkandidat. Die Aufgabe von Coach Jochen Weber wird darin bestehen, die Abgänge zahlreicher Routiniers ins zweite Glied durch die Integration der A-Jugendlichen aufzufangen. Gespannt darf man auf das Abschneiden der SG Wallenborn sein, die im Vorjahr mit Platz vier eine aus ihrer Sicht geradezu grandiose Saison spielte.

Der SG Ruwertal ist einiges zuzutrauen. Mit Jan Stoffels verfügen die Ruwertaler über den mittlerweile dienstältesten Coach der Bezirksliga. Stoffels geht mit einer guten Mischung aus erfahrenen wie jungen und hungrigen Spielern in seine neunte Trainersaison. Auch die SG Rascheid ist unter den Top-Sechs zu erwarten. Da es hier nur wenig Bewegung auf dem Spielermarkt gab, wird es darauf ankommen, wie die neuen Spielertrainer Sven Gaspers und Christian Alt das Team auch mental zusammenhalten. Als Rheinlandligaabsteiger hatte die SG Kyllburg in der vergangenen Saison zunächst große Schwierigkeiten. Stark abstiegsgefährdet verhalf Roger Reiter der Spielgemeinschaft zu einer sehr guten Rückrunde. Mit der Verpflichtung von Marius Reichel und Trainer-Filius Marius Reiter gelang es, weiteres offensives Potenzial zu gewinnen. Eine ähnlich positive Runde traut man der SG Saartal Schoden mit Motivationskünstler Heiko Niederweis zu. Eine sorgenfreie Saison wird auch der SG Arzfeld zugetraut, die zwar zwei wichtige Säulen verloren hat, doch mit Manuel Mombach weitere Stürmerqualität hinzugewann.

Der SV Leiwen-Köwerich hatte in der vergangenen Spielzeit arg zu kämpfen. So musste Coach Herbert Herres bis zu seinem Abgang einige Wochen vor Ende der Saison stets am Limit arbeiten; die Kaderbreite fehlte. Die Moselaner haben nun Rudi Thömmes verpflichtet. Der als Pokalschreck von Eintracht Trier bekanntgewordene Thömmes, wird das Traineramt neben seinem Engagement bei der SV 07 Elversberg ausüben. Weil der Kader in den letzten beiden Jahren ausgedünnt wurde, haben die Verantwortlichen nun etliche gutklassige Spieler verpflichten können, um erst gar nicht in Abstiegsnot zu geraten. Nicht zuletzt dank des guten Zuschauerzuspruchs und der Homogenität im Kader scheint für den TuS Schillingen der Klassenverbleib erneut machbar. Doch es könnte wieder eng werden. Ähnlich am Limit agieren muss wohl wieder die SG Sauertal, die lediglich aufgrund des Ligaverbleibs der SG Hochwald-Zerf in der Bezirksliga bleiben durfte.

Aufrufe: 029.7.2019, 16:04 Uhr
Lutz SchinköthAutor