2024-05-08T14:46:11.570Z

Spielvorbericht
Jannik Buchen (links) hat die eingebaute Torgarantie in dieser Saison. Der Stürmer der SpVg Olpe traf in der aktuellen Spiel schon neun Mal und führt damit die Torjägerliste der Landesliga an.
Jannik Buchen (links) hat die eingebaute Torgarantie in dieser Saison. Der Stürmer der SpVg Olpe traf in der aktuellen Spiel schon neun Mal und führt damit die Torjägerliste der Landesliga an. – Foto: (2): rege, klug

"Haben in den letzten Jahren mit Hünsborn so unsere Probleme gehabt"

Landesliga-Kreisderby: SpVg Olpe erwartet Rot-Weiß Hünsborn


Dass im Siegerland sozusagen alle Wege über die gleichnamige Kreisstadt führen, überrascht sicher nicht. Und auch im Fußball führen die Wege vieler Kicker, die heute in Bezirks- oder Landesliga unterwegs sind, irgendwie über die Sportfr. Siegen. Dass das aber auch im Kreis Olpe zumindest teilweise so ist, wird einem erst bewusst, wenn man etwas tiefer in die Historie des Kreisduells einsteigt, das am Sonntag um 15 Uhr die SpVg Olpe und Rot-Weiß Hünsborn auf dem Kreuzberg aufeinander treffen lässt.

Sowohl die beiden Trainer – Ottmar Griffel in Olpe als auch Timo Schlabach bei „RWH“ – haben eine Sportfreunde-Vergangenheit als Spieler, Griffel überdies auch als Trainer der „Ersten“. Aber auch viele Spieler erfuhren ihre fußballerische Grundausbildung im Leimbachstadion. Griffel: „Da kann ich ganz viele nennen: Alexander Franke, Nicolas Buchen, Jan Germann, Emre Ucak, Talha Varli, Louis Zmitko, Maximilian Wüst. Daran zeigt sich ja auch, dass wir eine junge, spielstarke Mannschaft haben, mit der wir noch einiges vorhaben.“

Das weiß natürlich auch Griffels Kontrahent an der Seitenlinie, Timo Schlabach. Aber auch er hat einen SFS-Trumpf im Ärmel, nämlich den 22-jährigen „Shooting Star“ Miguel Seoane Morente, der am Siegener Löhrtor-Gymnasium sein Abitur „baute“ und zwischenzeitlich sogar mal als Basketball-Kreismeister für Schlagzeilen sorgte. Seoane Morente wechselte dann von den Sportfreunden aus der U17 nach Hünsborn und sorgte auch dort für Furore als er die Löffelberg-A-Jugend im November 2016 zum Olper Kreispokalsieg schoss und im folgenden Winter beim Zweitrundensieg im Westfalenpokal (gegen Eintr. Jerxen-Orbke) erneut den 2:1-Siegtreffer beisteuerte. Sein A-Jugendtrainer damals: Timo Schlabach.

Durch das Studium in Köln kickte der junge Stürmer eher „nebenher“ in der Bezirksliga in Hürth, fand aber nun den Weg zurück ins Wendsche – und wie!

Sieben Treffer hat Rot-Weiß Hünsborn in bislang fünf Spielen erzielt und nach dem missglückten Start damit immerhin schon acht Punkte geholt. Sechs der sieben „Buden“ gehen auf das Konto von Miguel Seoane Morente! Er ist damit gewissermaßen die Torgarantie der Rot-Weißen, auch wenn sein Trainer so etwas nicht so gerne hört: „Miguel steht da vorne und macht das, was ein Stürmer machen soll, nämlich Tore. Aber andere Spieler in der Mannschaft haben daran einen mindestens genauso wichtigen Anteil.“

Schlabach ist wie Griffel mit der Entwicklung der letzten Wochen durchaus zufrieden. Die beiden Teams haben jeweils ein Spiel weniger ausgetragen als das Spitzentrio, Olpe sitzt den Top-Teams mit seinen zehn Zählern auf Rang 5 fast schon im Nacken. Womit wir automatisch beim anderen „Torgaranten“ sind – und der hat ausnahmsweise mal keine „Sportfreunde“-Historie: Jannik Buchen ist in der Landesliga aktuell mit neun Treffern Torjäger Nr. 1, noch vor den beiden Erlinghausenern Akgüvercin und Domingues – und vor Seoane Morente.



Griffel: „Jannik hat gerade einen Lauf, Das deutete sich schon in der Vorbereitung an. Er engagiert sich auch ungemein für das Team, ist mit seinen 26 Jahren bei uns sicher so etwas wie ein Leader.“ Und auch ein schlauer, denn Buchen befindet sich gerade in der entscheidenden Phase seines Master-Studiums. Zum sonntäglichen Gegner, gegen den Griffel wohl nahezu den kompletten Kader beisammen hat, meinte der Olper Coach: „Wir haben in den letzten Jahren mit Hünsborn so unsere Probleme gehabt, und die Auftritte von Seoane Morente haben auch mich natürlich hellhörig werden lassen. Also gibt es keinen Grund, den Gegner im Derby zu unterschätzen.“

Timo Schlabach muss den gelb-gesperrten Jan Prothmann ersetzen, will daraus aber nichts ableiten. „Wir haben da eine andere Philosophie. Selbst wenn zehn Spieler ausfielen, darf das für uns kein Grund für eine Ausrede sein. Wir haben zuletzt kleine Schritte nach vorn gemacht, sind aber noch lange nicht da, wo wir hinwollen. Deshalb denke ich, dass Olpe derzeit vielleicht ein Stückchen weiter ist.“
Aufrufe: 015.10.2020, 19:00 Uhr
Jost-Rainer GeorgAutor