2024-04-30T13:48:59.170Z

Interview der Woche
Niklas Kern gelangen im Schnitt bisher mehr als zwei Scorer pro Spiel.
Niklas Kern gelangen im Schnitt bisher mehr als zwei Scorer pro Spiel. – Foto: Kern

"Ich habe freiwillig auf die Hessenliga verzichtet"

Nachspielzeit mit Niklas Kern +++ Der Stümer von RW Hadamar über Anlaufschwierigkeiten und Aufstiegschancen

Hadamar. In unserer Interview-Rubrik "Nachspielzeit" befragen wir wöchentlich in lockerem Rahmen interessante Spieler, Trainer oder Persönlichkeiten der Region über ihren Verein und ihre persönlichen Ziele. Heute zu Gast: Niklas Kern. Mit 26 Scorern in elf Spielen ist der 22-Jährige wieder der absolute Ausnahmespieler der laufenden Gruppenliga-Saison. Niklas erklärt, warum er trotzdem nicht in der ersten Mannschaft des Hessenligisten aufläuft und welche Ambitionen er für die kommenden Jahre verfolgt.
FuPa: Niklas, aktuell machst du genau da weiter, wo du nach deiner überragenden vergangenen Saison aufgehört hast. Wie zufrieden bist du mit deiner bisherigen Ausbeute?

Niklas Kern: Meine Statistik liest sich natürlich super, zumal ich vor dem ersten Saisonspiel wegen einer Knieverletzung nur einmal wirklich mittrainieren konnte. Umso besser, dass ich trotz der monatelangen Pause im Strafraum immer noch meine Momente habe.

Nach einem durchwachsenen Start habt ihr zuletzt fünf Spiele in Folge gewonnen. Was klappt momentan besser im Vergleich zum Saisonbeginn?

Die vielen Niederlagen sind sicher auf unsere personelle Situation zurückzuführen. Ich war einer von mehreren Leistungsträgern, die zu Beginn angeschlagen oder verletzt waren, sodass unsere Vorbereitung alles andere als optimal war. So brauchte es eine gewisse Findungsphase, bis wieder alle Rädchen ineinander greifen. Diese ist nun vorüber und wir agieren endlich nah an unserer Leistungsgrenze. Das macht sich auch im Training bemerkbar. Wir haben einen breiten Kader und profitieren von unserer Leistungsdichte.

Vor dem Abbruch im vergangenen Frühjahr wart ihr auf dem besten Weg, den Aufstieg in die Verbandsliga perfekt zu machen. Wie lautet die Zielsetzung für diese Spielzeit?

Natürlich waren wir über den Saisonabbruch enttäuscht, da wir in einer sehr guten Verfassung waren und sicherlich gute Chancen auf den zweiten Platz gehabt hätten. Unser Durchhänger gegen Ende 2019 hat uns diesen leider gekostet. Wir sehen uns deswegen aber nicht unter Zugzwang, sondern denken von Spiel zu Spiel. Wir wollen primär nichts mit dem Abstieg zu tun haben und eine sorgenfreie Spielzeit erleben. Wenn es dann zu mehr reicht, umso besser.

Trotz deiner beeindruckenden Leistungen bist du bisher kaum in der Hessenliga-Mannschaft zum Einsatz gekommen. Fehlt es bei euch an Durchlässigkeit?

Man kann sich mit guten Leistungen bei der Zweitvertretung definitiv für die erste Mannschaft empfehlen. Leon Hasselbach und Marian Dillmann sind dafür zwei super Beispiele. Auch ich war eigentlich für die Hessenliga eingeplant, habe aber freiwillig auf meine Involvierung verzichtet. Normalerweise wäre ich nämlich aktuell im Auslandssemester, auf welches ich durch Corona leider verzichten musste. Da ich aber dem Trainerteam mein Wort gegeben habe, spiele ich diese Saison nochmal in der Gruppenliga-Mannschaft. Ich habe damit auch gar kein Problem, weil ich mich in meinem Team weiterhin sehr wohl fühle.

Als wir dich vergangenes Jahr interviewt haben, war die Hessenliga dein großes Ziel. Hat sich daran etwas geändert?

Es wäre weiterhin optimal, wenn ich mich in unserer Hessenliga-Mannschaft durchsetzten könnte. Falls das aber in naher Zukunft nicht klappen sollte, könnte ich mir mittelfristig auch eine Veränderung vorstellen. Ich bin in einem guten Alter, um den nächsten Schritt zu machen. Dieser könnte auch die Verbandsliga sein. Wir haben im Raum Wiesbaden/Frankfurt einige tolle Vereine, die vom Profil her interessant sein könnten. Zunächst konzentriere ich mich aber natürlich voll auf Hadamar. Vielleicht können wir ja wirklich bis zum Ende oben dran bleiben und den Aufstieg schaffen. Das wäre natürlich ein Traum und würde die Perspektive bei Rot-Weiß nochmal gänzlich verändern.

Am Wochenende trefft ihr in der Gruppenliga auf den FC Eddersheim II. Wie schätzt du Begegnung und Gegner ein?

Eddersheim ist eine Wundertüte, da man nie wirklich weiß, in welcher Konstellation sie auflaufen werden. Falls eine Handvoll Spieler aus der Hessenliga-Mannschaft dabei sind, kann das eine ganz schwierige Aufgabe werden. Der Platz in Eddersheim ist zudem sehr klein, was wenig Raum für mich bedeutet. Wir müssen jedenfalls alles raushauen, um unsere Serie auszubauen.

Aufrufe: 023.10.2020, 19:00 Uhr
Niklas AllmrodtAutor