2024-05-08T14:46:11.570Z

Ligabericht
Den Ball gut abgeschirmt: Spielertrainer Stefan Saule (rechts) verzeichnet mit dem SV Roggden einen kontinuierlichen Aufwärtstrend.		F.: Karl Aumiller
Den Ball gut abgeschirmt: Spielertrainer Stefan Saule (rechts) verzeichnet mit dem SV Roggden einen kontinuierlichen Aufwärtstrend. F.: Karl Aumiller

Akribischer Arbeiter

Der SV Roggden mit seinem Spielertrainer Stefan Saule liegt in Lauerstellung, denn in der A-Klasse West 3 ist noch mehr drin

Ein Tausendsassa ist er schon, dieser Stefan Saule. Mit seinen 26 Jahren lädt er schon viel Verantwortung und Arbeit auf sich. Beruflich ist er in Geratshofen bei der Firma Müller Group in der Logistik tätig. Zudem schult sich Saule derzeit im Fernstudium im Zweig Betriebswirtschaft. Und dann ist ja da noch der SV Roggden, wo er seine Fußballbegeisterung auslebt. Über die sportlichen Stationen Wertingen und Binswangen landete Stefan Saule im Frühjahr 2016 als Spielertrainer bei seinem Heimatklub.

Dort gilt er als akribischer Arbeiter, der nichts dem Zufall überlässt. Die sportlichen Erfolge seines SVR in der A-Klasse West 3 sind ein Beleg dafür. Nach der Saison 2015/16 mit Rang neun und 2016/17 (Rang fünf) wäre im Vierersprung nun Platz eins dran.

„Das wäre schön für uns“, sagt der sympathische Sportler lachend, „aber da müssen viele Dinge zusammenpassen“. Augenblicklich steht seine Mannschaft mit fünf Punkten Rückstand hinter Eintracht Landshausen auf Platz zwei. Der direkte Vergleich mit dem Spitzenreiter liegt drei Wochen zurück und endete im Bachtal 1:1. „Da war sogar mehr drin für uns“, erinnert sich Stefan Saule, „wenn wir nicht noch das dumme Gegentor eingefangen hätten“.

Was macht die in Rot-Weiß spielenden Kicker aus dem Wertinger Stadtteil derzeit so stark? „Bei uns ist es die Mischung, würde ich sagen. Wir haben keinen Mann in unseren Reihen, der 15, 20 Tore schießt. Dafür gibt es bei uns einige, die für Treffer sorgen können“, bemerkt der Spielertrainer und sieht dies als Vorteil. Als weiteres belebendes Element gelten die nachrückenden Spieler. Mit Julian Mayr, Philipp Hetsch, Dominik Saule und Florian Kolan sind es gleich vier, die für mächtig Wind im Team sorgen. Trotz der guten Nachwuchsarbeit, die hier betrieben wird, kommen aber schwierige Zeiten mit Blick auf den Nachschub aus der Jugend auf den Verein zu. Stefan Saule: „Die nächsten zwei Jahre ist jedenfalls nichts zu erwarten.“

Mit Johann Kaim ist ein neuer Vorsitzender am Werk. „Ich bin erst seit dem April im Amt“, sagt der Neue, weil sich die Findung eines Nachfolgers etwas verzögert hat“, erklärt der 53-Jährige. In seine Tätigkeit musste er nicht großartig eingeweiht werden, denn der gebürtige Roggdener gehört dem Verein quasi schon von der ersten Stunde an: „Ich bin schon 40 Jahre im Klub involviert.“ Er hofft, dass sein Sohn Patrick schon bald wieder auf der Sechserposition mitmischen kann. Nach seiner Schambeinverletzung tastet der sich wieder langsam an die Mannschaft heran.

Zu Beginn der Saison war es die Offensive, die beim SVR mächtig Wind machte. Mittlerweile ist es mehr die abwehrende Team-Fraktion, auf die sich bauen lässt. Torhüter Patrick Mayer wäre stellvertretend zu nennen. Der 22-Jährige ist Kapitän der Mannschaft und auch im Vereinsausschuss tätig. Wenn man in so jungen Jahren Verantwortung übernimmt, das gefällt natürlich seinem Trainer, der Mayer besonders lobt: „Er ist für mich der beste Torwart in der Liga!“

Nun heißt es mit der bevorstehenden Englischen Woche die Kräfte zu bündeln. Am Sonntag kommt der SV Kicklingen II, zwei Tage später geht es zum TSV Binswangen II und am darauf folgenden Wochenende steht zum Rückrundenauftakt der Lokalschlager in Zusamaltheim an. Bisher war es kein „Goldener Oktober“ für den SVR: ein Sieg, drei Remis und eine Niederlage. Aufmunternd meint der Spielertrainer: „Der Monat ist ja noch nicht vorbei. Es folgen noch zwei Spiele.“

Allerdings wird er diese nicht in Bestbesetzung bestreiten können. Einmal fehlt Dominik Mayer (Marathonlauf). Und zudem verabschieden sich Julian Mayer und Dominik Saule in einen gemeinsamen Urlaub nach London. Mit Dominik Schuster, Patrick Kaim, Daniel Kolan und René Nowak sind vier verletzte Kicker zu beklagen. Doch Spielertrainer Stefan Saule, den seine Freunde „Säule“ rufen, sieht den Aufgaben trotzdem zuversichtlich entgegen.

Aufrufe: 027.10.2017, 09:03 Uhr
Donau-Zeitung / Günther DirrAutor