„Die Gruppierung besucht regelmäßig Spiele europaweit in verschiedenen Ligen bei unterschiedlichen Vereinen“, erklärt Roy Elferink, niederländischer Torwarttrainer des SV Rödinghausen. Bis auf fünf Holländer, die in den Trikots von ihrem Verein – dem FC Twente Enschede – dabei waren, unterschieden sich die Gäste aus dem Nachbarland aber nicht von den Rödinghausern: Fahnen, Schals und Sombreros (das Markenzeichen der SVR-Amigos) trugen sie ebenso, machten Stimmung und steuerten ihre gute Laune bei, obwohl der SVR auf dem Platz in der zweiten Halbzeit eine Gelegenheit nach der anderen versiebte. „Der Kontakt ist über Roy Elferink entstanden, weil wir früher zusammen Fußball gespielt haben“, erklärt Wouter Middelhof, der die 100 Kilometer Reise ins Ruhrgebiet mit organisierte. Der Twente-Fan ist nun mindestens Sympathisant vom SVR, so zumindest resümiert er: „Das macht schon gewaltig Spaß. Die Fans aus Rödinghausen sind gut drauf“. Rund einhundert Gästefans dürften es gewesen sein, die die 0:1-Niederlage des SV Rödinghausen miterlebt haben. So viele kommen selten auswärts mit. Und noch länger nach dem Spiel feierte die Partygemeinde aus dem ostwestfälischen Dorf und der niederländischen Großstadt gemeinsam.
Die Fangesänge der Rödinghauser lernten die Gäste auch schnell, und auf diese Weise ernteten sie Lob von den Spielern und vom Trainer: „Ich bin überrascht, dass so viele mit dabei waren, das hat mega Bock gemacht“, freute sich Mannschaftskapitän Daniel Flottmann. „Dass sie uns bis zum Schluss angefeuert haben, ist ja auch die Bestätigung dafür, dass wir alles gegeben haben.“ Trainer Enrico Maaßen stimmte die Atmosphäre, die er während des Spiels aus dem Gästeblock wahrnahm, ebenfalls positiv. „Mich freut es natürlich sehr, wenn die Mannschaft so viel Unterstützung erhält. Das ist ja auch eine schöne Geschichte für den Verein. Nur schade, dass wir die Punkte nicht mitgenommen haben.“ Das zweite Spiel in Folge ohne Dreier lässt den Cheftrainer nicht in Panik verfallen. „Das ist eine Phase, die jede Mannschaft in einer langen Saison hat. Nun müssen wir zeigen, über welche Charakterstärke wir verfügen.“