Gerade der letzte Aspekt machte Daniel Flottmann, Kapitän und Abwehrchef des SVR, besonders stolz, nachdem im Jahr zuvor – trotz Platz fünf – noch 63 Gegentore zu Buche gestanden hatten. „Es war sicher das wichtigste, dort anzusetzen. Hier haben wir uns deutlich verbessert, das war wohl auch das Fundament für den Erfolg.“ Zugleich lobte Flottmann die Mannschaft dafür, dass sie auch nach der Entscheidung des Klubs Anfang März, keine Lizenz für die 3. Liga zu beantragen, nicht nachgelassen und in den verbleibenden elf Spielen 24 Punkte geholt hatte. „Wir hätten ja auch sagen können, es geht nur noch um die goldene Ananas, aber das zeigt den wahren Charakter des Teams.“
Im Spiel am Samstag gegen den TV Herkenrath hatte Flottmann seine Kapitänsbinde für gut eine Stunde an Ihsan Kalkan abgetreten, der von Beginn an neben ihm in der Innenverteidigung auflief. Der 31-Jährige, der 2011 an den Wiehen gekommen war, bestritt beim 4:2-Erfolg sein letztes Meisterschaftsspiel im SVR-Trikot und wurde von den 1.032 Zuschauern des Spiels gebührend gefeiert. „Ich bin zunächst einmal froh, dass wir gewonnen haben, denn das frühe Gegentor war schon ein kleiner Schock. Aber wir haben es dann zu einem guten Abschluss gebracht“, sagte Kalkan in typischer Sportlermanier, um dann noch anzufügen: „Ich würde mich gern bei jedem Einzelnen hier bedanken, gerade auch bei den Fans, die immer treu zu uns gestanden haben, auch wenn es mal schlechte Tage gab.“
Zumindest in dieser Saison waren solche schlechten Tage am Wiehen rar gesät. „14, zehn, fünf und jetzt drei – das waren unsere Platzierungen in den letzten vier Jahren in der Regionalliga. Wir haben uns kontinuierlich verbessert“, stellte Rödinghausens Geschäftsführer Alexander Müller fest, um als Entgegnung von Teammanager René Wederz zu hören: „Wenn man das jetzt für die nächste Saison weiterdenkt...“
„Erfolgreicher geht immer, aber wir wollen auch bescheiden bleiben“, sagte SVR-Trainer Enrico Maaßen. „In der nächsten Saison kommt mit dem FC Schalke 04 II ein Team von unten dazu, dass kein typischer Aufsteiger ist, dazu die zwei Absteiger aus der dritten Liga. Die Liga wird sehr stark und ausgeglichen werden mit sicherlich sieben, acht Mannschaften, die oben mitspielen können. Aber wir genießen jetzt erst einmal den Moment. Und wir haben nächstes Wochenende mit dem Westfalenpokalfinale gegen den SC Wiedenbrück noch ein wichtiges und schwieriges Spiel vor der Brust, das wir erfolgreich bestreiten wollen. Dafür gilt es jetzt, die Sinne zu schärfen.“