2024-05-10T08:19:16.237Z

Allgemeines

SV Rödinghausen schreibt Geschichte

Durch den 3:1-Erfolg beim SV Lippstadt erreicht Rödinghausen als erster Verein aus dem Kreis Herford seit fast dreieinhalb Jahrzehnten die Hauptrunde des DFB-Pokals

34 Jahre! So lange ist es her, dass zuletzt eine Fußballmannschaft aus dem Kreis Herford in der Hauptrunde des DFB-Pokals gestanden hat. Am 2. September 1984 unterlag der SC Herford als damaliger Drittligist mit 2:3 gegen den Zweitligisten Kickers Offenbach. Nun tritt der SV Rödinghausen die Nachfolge der Kreisstädter an. Durch einen souveränen 3:1 (3:0)-Erfolg im Entscheidungsspiel beim Oberliga-Meister SV Lippstadt ist das Team vom Wiehen für die erste Hauptrunde qualifiziert, die am Freitag, 8. Juni, ausgelost und vom 17. bis 20. August ausgespielt wird. Dabei wird der SVR Heimrecht gegen einen Erst- oder Zweitligisten haben.

In Lippstadt gelang es Sebastian Block in seinem letzten Spiel als Interimscoach (in den fünf Partien unter seiner Regie blieb der SVR ungeschlagen), genau die richtigen Akzente zu setzen. Überraschend hatte er auf den angeschlagenen Top-Torjäger Marius Bülter verzichten müssen. „Er hat die letzten Einheiten nicht mittrainieren können, es reicht höchstens für 30 Minuten“, erläuterte Block. Stattdessen übernahm Stefan Langemann den offensiven Part auf der linken Seite, was sich schon nach sechs Minuten auszahlte. Lan-gemann fing einen zu kurzen Querpass der Lippstädter ab, setzte links zu einem Solo an und flankte punktgenau in die Mitte auf Simon Engelmann, der den Ball aus 14 Metern flach an den linken Innenpfosten setzte, von wo er zum 0:1 ins Tor sprang.


Bei schwülwarmem Wetter kam die frühe Führung dem Gast natürlich sehr gelegen. Rödinghausen ließ Lippstadt zunächst überhaupt nicht zur Entfaltung kommen und dominierte das Geschehen. Doch nach gut einer halben Stunde fanden die Hausherren besser ins Spiel. Rödinghausen hatte zweimal Glück, als Paolo Maiella zunächst aus kurzer Distanz an Keeper Niclas Heimann scheiterte und wenig später freistehend den Ball nicht richtig unter Kontrolle bekam.

Dann musste Block reagieren. Der in der 25. Minute bereits verwarnte Kelvin Lunga stand nach einem neuerlichen Foul kurz vor einer gelb-roten Karte. „Gerne habe ich ihn nicht ausgewechselt“, gestand Block später ein. Doch der für Lunga in der 38. Minute gekommene Björn Schlottke erwies sich als Glücksgriff. In der 44. Minute spielte er einen punktgenauen Pass in den Lauf von Koray Kacinoglu, der rechts im Strafraum mit einem Schuss in die kurze Ecke zum 0:2 traf. Und in der Nachspielzeit der ersten Hälfte sorgte Schlottke selbst gegen die sichtlich konsternierten Lipp-städter mit dem 0:3 für die frühe Vorentscheidung, als er eine scharfe Hereingabe Engelmanns von links aus kurzer Distanz ins Netz hämmerte.

Die Vorentscheidung: Der eingewechselte Björn Schlottke (l.) jubelt nach seinem Tor zum 3:0 für den SVR, Lippstadts Torwart Christopher Balkenhoff kann nur noch den Ball aus dem Netz holen.


Im zweiten Durchgang sorgte eine rund zehnminütige Unterbrechung durch Schiedsrichter Florian Sauer wegen eines aufziehenden Gewitters für die größte Aufregung. Ansonsten brachte der SVR das Spiel sicher über die Bühne und hätte das Ergebnis durch Schüsse von Christian März und des nun eingewechselten Bülter, die beide von Lippstadts Torwart Christopher Balkenhoff pariert wurden, auch noch ausbauen können. Der späte Gegentreffer von Marcel Hoffmeier in der 89. Minute war letztlich nicht mehr als ein Schönheitsfehler. Der Sieg des SVR war zu keiner Zeit gefährdet und wenig später konnten die T-Shirts mit der Aufschrift „Wir sind endlich da – DFB-Pokal“ an die jubelnden Spieler und Verantwortlichen verteilt werden.

Aufrufe: 01.6.2018, 17:52 Uhr
Thomas Vogelsang/Fotos: Noah WedelAutor