SV Rödinghausen schlägt Haltern am See deutlich mit 5:1

Zuvor tat sich der SV Rödinghausen lange schwer. In den ersten 45 Minuten gab es auf beiden Seiten kaum Großchancen, meist spielte sich das Geschehen im Mittelfeld ab. Am auffälligsten waren da noch Marvin Möllers und SVR-Kapitän Daniel Flottmann, die sich beide einen Gelben Karton bei Schiedsrichter Lars Bramkamp abholten. Flottmann hatte seine Mannschaft mit einer rustikalen Sense gegen Yesilova wohl wachrütteln wollen – Gelb gab’s dafür völlig zu Recht. Anschließend stand der Fußball im Mittelpunkt, als das 1:0 fiel. Nach Verlagerung von Engelmann auf Langer spielt dieser den Ball in den Lauf von Dacaj, dessen Hereingabe verwertet Engelmann flach zur Führung (43.)

Nach dem Seitenwechsel erwischte der SVR den perfekten Start. Franz Pfanne schickte Traoré per Steilpass in die Tiefe und der setzte den Ball unhaltbar für Hester in die lange Ecke (51). Für Traoré war es das erste Saisontor im 26 Spiel – es war überfällig. Knapp zehn Minuten später klingelte es schon wieder. Nach einem Freistoß von Dacaj aus dem Halbfeld stand Pfanne am langen Pfosten und drückte den Ball über die Linie. Zwar klärte ein Halterner Abwehrspieler, doch der Assistent signalisierte auch ohne Torlinientechnik, dass der Ball die Linie überschritten hatte. Nun hatte Rödinghausen Blut geleckt. Simon Engelmann tat nämlich was für seine Statistik und erzielte auch noch das 4:0 (66.)

Haltern im Gegenzug war aber extrem effektiv. Eine Chance, ein Tor. So geschehen in der 74. Spielminute. Da nutze auch das Reklamieren der SVR-Defensive nichts, Haltern verkürzte durch Arda Nebi auf 4:1. Dass Reklamieren nichts bringt, wissen die Spieler ja. Stattdessen setzte man prompt die sportliche Antwort: Mit seinem ersten Saisontor erzielte Angelo Langer mit einem platzierten Flachschuss nach Vorlage von Kunze das 5:1 (77.) Es war gleichzeitig der Schlusspunkt eines verdienten Sieges für den SV Rödinghausen. Von Haltern kam – für eine Mannschaft, die gegen den Abstieg kämpft – viel zu wenig. Vom von Enrico Maaßen zuvor angesprochenen Umschaltspiel war gar nichts zu sehen. Die Rödinghauser hatten alles jederzeit im Griff und waren eine Klasse besser.

Die Stimmen zum Spiel:

Für die beiden Außenverteidiger Angelo Langer und Omar Haktab Traore war das 5:1 gegen Haltern ein besonderes Spiel, denn beide erzielten ihr erstes Saisontor. „Wenn man dann noch 5:1 gewinnt, ist das umso schöner“, meinte Angelo Langer. „Haltern hat das in der ersten Halbzeit defensiv gut gemacht, da hatten wir nicht so viele Chancen", resümierte Langer. Auf die Partie in der kommenden Woche gegen Dortmund II freuen sich beide schon. „Da werden viele Zuschaue da sein und für gute Stimmung sorgen", blickt Traore voraus. Angelo Langer auf die Frage nach den Folgen der nicht beantragten Lizenz: „Wir sind ein verschworener Haufen. Das Spiel heute war die beste Antwort, die man geben kann.“

Magnus Niemöller (Trainer Haltern): „Ein klar verdienter Sieg für den SV Rödinghausen. Wir haben das in der ersten Halbzeit gegen den Ball sehr gut gemacht und waren sehr fleißig. Dass wir nach vorne keine Nadelstiche setzen konnten, hat auch mit der defensiven Wucht und Klasse des SV Rödinghausen zu tun. Wir sind nicht in die Räume reingekommen. Es hätte nicht viel gefehlt und wir wären mit einem 0:0 in die Pause gekommen. Nach dem frühen 2:0, spätestens nach dem 3:0 war das Spiel gegessen. Großes Kompliment an Rödinghausen, dass sie immer weitergemacht und nicht aufgehört haben. Da war kein Spannungsverlust zu erkennen.“

Enrico Maaßen: „Wir haben ein tolles Spiel gesehen. Die oberste Prämisse war heute, die Angriffe geduldig vorzutragen und gut abzusichern. Der Gegner wird irgendwann müde, wenn er so von rechts nach links gescheucht wird, Wir hätten schon früher das 1:0 machen können, die Führung zur Pause war sehr wichtig Für mich war Eros Dacaj heute der beste Spieler auf dem Platz, der vier Tore aufgelegt hat. Die leider nur wenigen Zuschauer haben ein sehr gutes Spiel gesehen. Ich wünsche Haltern alles Gute, ich bin mir sicher, sie werden in der Liga bleiben.“