2024-05-17T14:19:24.476Z

Vereinsnachrichten
– Foto: Nico Ebmeier

SV Rödinghausen: Abwehr der Fels in der Brandung

Der SV Rödinghausen gewinnt hochverdient mit 4:0 bei der U-23-Mannschaft Borussia Dortmunds. Ein Mannschaftsteil sticht besonders heraus.

„Die Defensive gewinnt Meisterschaften“, heißt in einem amerikanischen Sprichwort. Im Fall des Regionalligisten SV Rödinghausen ist die Defensive das große Prunkstück in einer auf allen Positionen sehr gut besetzten Mannschaft. Gegen die U-23-Mannschaft Borussia Dortmunds, gespickt mit Spielern, die schon Bundesliga-Luft geschnuppert haben, ließ der SVR bei seinem 4:0 (3:0)-Erfolg keinen einzigen Torschuss zu.

Borussia Dortmund II - SV Rödinghausen 0:4
Vor dem Spiel hatte Rödinghausens Trainer Enrico Maaßen vor zwei Dingen gewarnt: Den starken Dortmunder Einzelspielern und dem Mythos „Rote Erde“. Beides ließ den Regionalliga-Spitzenreiter komplett kalt. Maaßen stellte von einem offensiven 4-2-3-1- auf ein defensiveres 5-3-2-System um und es trug Früchte. Gegen den Tabellensechsten und die über 1.000 gesangsstarken Fußballfans im ehemaligen Bundesligastadion „Rote Erde“ hielt die Fünferkette um Langer, Serra, Flottmann, Arkenberg und Traoré 90 Minuten lang felsenfest. Für den Trainer war es ein Sieg der Taktik: „Wir haben das defensiv einfach überragend gemacht“, sagte er.

Anders als noch in der Vorwoche im Gastspiel beim TuS Haltern, als Rödinghausen fast 90 Minuten lang ein sehr aggressives Pressing spielte, ließ der SVR den Gastgeber immer kommen, gab ihm viel Ballbesitz, packte aber spätestens 30 Meter vor dem eigenen Kasten knallhart zu. „Wir haben versucht, in den ersten 20 Minuten sehr hoch zu pressen. Das kann man bei diesen Temperaturen aber gar nicht die gesamte Spielzeit über durchziehen“, sagte Maaßen. „Also haben wir Dortmund kommen und sie dann verzweifeln lassen.“

In der Offensive verließ sich die Wiehen-Elf auf ihre altbewährte Stärke. „Das 2:0 zeigte, wie gut unser Umschaltspiel momentan ist. Wir brauchten nur wenige Sekunden, um nach einer Ecke für Dortmund vor dem gegnerischen Tor zu sein. Dass Simon Engelmann den dann so aus 30 Metern ’reinhaut, zeigt auch das nötige Selbstvertrauen.“

Auch für Innenverteidiger Nikola Serra war das 4:0 ein völlig verdienter Erfolg: „Wir standen hinten brutal gut und haben eben vorne die Dinger weggemacht“, erklärte er. Auch die lauten BVB-Anhänger brachten den Verteidiger nicht aus der Fassung: „Wir waren super eingestellt, bei uns kämpft Jeder für Jeden. Deswegen sind wir im Moment so schwer zu schlagen“, weiß der 24-Jährige. Eine Spitze gegen den Heimverein ließ der bekennende Schalker dabei natürlich nicht aus: „Ganz ehrlich? Wir haben auch schon in lauteren Stadien gespielt.“

Wie in einem Team, das schon viele Jahre zusammenspielt, harmonierte er mit Fynn Arkenberg und Daniel Flottmann im Zentrum. Die Ausfallflut? Längst vergessen. „Wir wollen darüber nicht reden. Man sieht, was wir für eine starke zweite Reihe haben“, sagt Enrico Maaßen. Und wenn es dann vorn noch einen Simon Engelmann gibt, der auch gegen den BVB wieder doppelt traf und damit die Führung in der Torschützenliste übernahm, sowie Rödinghausen weiter das nötige Spielglück auf seiner Seite hat, wird Maaßen auch weiter das Lied vom Spitzenreiter nach dem Spiel anstimmen können. Das nächste ist übrigens schon morgen daheim gegen den VfB Homberg.


Schiedsrichter: Florian Heien (Lüttingen) - Zuschauer: 1.088
Tore: 0:1 Simon Engelmann (15.), 0:2 Simon Engelmann (41.), 0:3 Lukas Kunze (50.), 0:4 Lukas Kunze (76.)

Aufrufe: 022.9.2019, 14:45 Uhr
Nico Ebmeier / FuPaAutor