2024-04-25T14:35:39.956Z

Aufreger der Woche
F: Rinke
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Der Abbruch in Rittersdorf: Beide Teams überrascht

Schiedsrichter schickte Akteure in der Kreisliga C-III-Partie bereits in der 85. Minute zum Duschen, obwohl die Vertreter beider Mannschaften ein Spiel wie viele andere erlebt hatten.

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Ein Spielabbruch beschäftigt gleich zum Start nach der Winterpause die Kreisliga C III im Fußballspielkreis Eifel. Während sich Schiedsrichter Christian Rolke in der 85. Minute „nicht mehr in der Lage sah, die Partie (beim Stande von 0:0, d. Red.) ordnungsgemäß zu leiten“, wie er auf FuPa-Anfrage zu verstehen gab und laut Aussage von Kreisschiedsrichterobmann Hans-Dieter Jardin „massiv beschimpft“ wurde, sehen die Vertreter der beiden Mannschaften des SV Rittersdorf und der SG Herforst/Beilingen/ Philippsheim II den Abbruch als unverhältnismäßige Entscheidung an.

Sein erstes Spiel, das er als Vorsitzender des SV Rittersdorf begleitete, hätte sich Arno Steilen fürwahr anders vorgestellt. Zwei Tage, nachdem er wie geplant für den zuvor 25 Jahre amtierenden Otto Lichter an die Vereinsspitze gewählt wurde (Extra-Bericht dazu folgt), erlebte Steilen lange Zeit „ein schlechtes Spiel, gerade von unserer Seite“. Steilen hatte vereinbarungsgemäß das Traineramt, welches er seit Sommer (wieder) beim SV Rittersdorf ausübte, an die beiden erfahrenen Akteure Andreas Hilden und Andreas Berg übertragen, um sich auf sein neues Amt zu konzentrieren. Als Zuschauer hatte er den Eindruck, dass Schiedsrichter Rolke, der für die DJK Watzerath pfeift, das „nicht schwer zu leitende Spiel nicht im Griff hatte und uns auch zwei glasklare Elfmeter verweigerte“. Proteste vonseiten der Gastgeber habe es gegeben, räumt Steilen – früher selbst beim FC Bitburg in der Verbandsliga und in Oberweis zu Bezirksligazeiten aktiv – ein. „Doch es war alles im normalen Rahmen und so, wie man es am Wochenende auch in der Eifel oft erlebt“, sagt der neue Rittersdorfer Vereinschef.

"Ich dachte zuerst , das Spiel sei schon aus"

Johannes Heinzen, der bei den Gästen mitwirkte und zugleich Vorsitzender der DJK Herforst ist, war genauso wie Steilen überrascht, als der Unparteiische nach einem Gerangel zwischen zwei Spielern die Partie zunächst unterbrach und dann die Akteure in die Kabinen schickte: „Ich dachte zuerst, das Spiel sei schon aus. Rittersdorf war nicht mit allen Entscheidungen einverstanden, und das haben die Spieler auch kundgetan. Hin und wieder war die Atmosphäre etwas aufgeheizt, aber nur von deren Seite. Schließlich waren wir mit dem Ergebnis ja auch zufrieden. Abgebrochen hätte ich nicht.“

"Wenn ihm das Gerangel der beiden Spieler so schwerwiegend vorkam, hätte er sie ja auch mit Karten sanktionieren können", gibt Steilen außerdem zu bedenken.

Die Gäste haben erst drei Punkte auf dem Konto, sind Vorletzter des Klassements in der C-III-Liga, in der sich die Rittersdorfer als Siebter noch vage Hoffnungen machen können, den Aufstieg zu packen.

Jetzt ist die Spruchkammer am Zuge

Mit dem Abbruch befasst sich nun die Spruchkammer des Spielkreises Eifel unter Vorsitz von Wolfgang Friedrich. Wahrscheinlich für die kommende Woche will er die Vertreter beider Mannschaften und den Referee zu einer Verhandlung laden. Dann geht es um die Frage, ob der Abbruch einem der beiden Teams zuzurechnen ist, was dann eine Niederlage am grünen Tisch zur Folge hätte. Sollte es keinen Anhaltspunkt für einen sogenannten schuldhaften Spielabbruch geben und hat der Unparteiische in der Tat mit seiner Entscheidung überreagiert, wird die Partie neu angesetzt.

Aufrufe: 026.3.2019, 15:38 Uhr
Andreas Arens Autor