2024-05-10T08:19:16.237Z

Allgemeines
– Foto: Peter J. Großheimann

SV Rindern verpasst Pokalsensation

Niederrheinpokal, 1. Runde: Die „Zebras“ konnten den Essener Oberligisten lange Zeit ärgern.

"Schon bei meiner Ansprache habe ich in den Gesichtern der Spieler gesehen, dass sie Bock haben“, sagte Rinderns Coach Dieter Oldenburg im Anschluss an den spektakulären Pokalfight gegen ETB Schwarz-Weiß Essen.

Und sie hatten Bock. Zum Schluss fehlten nur noch wenige Zeigerumdrehungen, um den mehr als nur großen Favoriten aus dem Ruhrgebiet in die Verlängerung zu zwingen.

Drei Klassen trennten die beiden Kontrahenten am vergangenen Samstagabend auf dem Rinderner Kunstrasenspielfeld. Berücksichtigt man die Tatsache, dass hauptsächlich Spieler der B-Liga-Reserve zum Einsatz kamen, kann man fast schon von vier Klassen sprechen. Davon war an diesem denkwürdigen Abend allerdings wenig zu sehen. Lässt man die Spielanteile außen vor, waren die „Zebras“ dem Oberligisten nämlich über weite Strecken ein absolut würdiger Gegner, der das Spiel so gestaltete, wie man es sich im Lager der Gäste wohl definitiv nicht vorgestellt hatte.

Zunächst begann es aber wie im Vorfeld erwartet. Der SV Rindern sah sich einer Angriffswelle nach der anderen ausgesetzt und kam kaum aus dem eigenen Strafraum heraus. Nach 20 Minuten erschallten Elfmeterrufe die Sportanlage. Doch was war passiert? Rinderns Alexander Tissen drang in den Strafraum ein, legte den Ball an ETB-Schlussmann Fabrice Haller vorbei und kam im Zweikampf mit diesem zu Fall. Schiedsrichter Jonah Besong stand über das Headset in Kontakt mit seinem Assistenten und ließ weiterlaufen. Nun hatten die Platzherren Blut geleckt und sorgten mehrfach für Chaos im Essener Strafraum. Die Gäste, größtenteils gestandene Oberliga Stürmer, zeigten sich erschreckend überfordert. In der 39. Minute hatte Eddi Friesen die Rinderner Führung auf dem Fuß, als er aus dem Rückraum freistehend vergab. Wenig später kam Tissen von rechts gefährlich zum Torabschluss. Kurz vor dem Pausenpfiff verstummten die Anhänger der Gastgeber. Torwart Kaus wurde zur tragischen Figur und vertändelte ohne Druck den Ball. Essens Tsourakis ließ sich nicht zweimal bitten.

Wer zu diesem Zeitpunkt dachte, der Knoten bei den Gästen sei nun geplatzt, hatte sich getäuscht. In der 50. Minute bekam die Oldenburg-Truppe dann schließlich nach einem Schubser im Strafraum ihren Elfmeter, den Viktor Mast platziert verwandelte.

In der Folge trugen die vielen Zuschauer ihren SV Rindern. Jede Grätsche, jeder gewonnene Zweikampf wurde frenetisch gefeiert. Unglücksrabe Kaus parierte mehrfach sensationell. Fast hätte es für die Verlängerung gereicht. In der 88. Minute war er dann aber geschlagen. Nach Flanke von links stand Ferhat Mumcu in der Mitte genau richtig und brachte seine Farben spät in Front. Dass Rindern in der Folge alles nach vorne warf und noch das 1:3 hinnehmen musste, bleibt eine Randnotiz.

„Ich bin stolz auf diese Truppe, da kann ich nur den Hut ziehen“, sagte Oldenburg nach Abpiff.

Aufrufe: 04.8.2019, 19:50 Uhr
RP / Nils HendricksAutor