2024-05-10T08:19:16.237Z

Interview
Auch Frank Schmöller hat als Spieler nicht immer die richtigen Entscheidungen getroffen. F: Leifer
Auch Frank Schmöller hat als Spieler nicht immer die richtigen Entscheidungen getroffen. F: Leifer

Schmöllers wilde Zeit: "Ein paar blöde Rote Karten"

SVP-Coach spricht über Strafenkataloge

Frank Schmöller kennt die Strafenkataloge im Fußball nicht nur als Trainer, sondern auch aus seiner Zeit als Bundesligaprofi. Während es dort tatsächlich um Disziplinierung gehe, stehe im Amateurbereich der Spaß im Vordergrund, sagt der Coach des SV Pullach im Interview. Außerdem verrät Schmöller, wann er selbst einmal kräftig zur Kasse gebeten wurde.

Herr Schmöller, wann haben Sie Ihre letzte Strafe bezahlen müssen?

Frank Schmöller: Das ist schon eine ganze Weile her. Ich glaube, das waren mal zwei Euro, weil ich meine Regenjacke vergessen hatte.

Das lässt sich verkraften…

Ja, aber so soll es im Amateurbereich auch sein. Da dienen die Strafenkataloge weniger als Abschreckung, sondern es steht eher der Event-Charakter im Vordergrund, da geht’s um den Spaß und die Stimmung. Wobei ich mir als Trainer immer vorbehalte, eine Strafe zu erhöhen – etwa wenn derselbe Spieler zweimal hintereinander eine Gelbe Karte wegen Meckerns sieht.

Dann wird’s teurer?

Nicht unbedingt, da gibt es auch andere Wege. Man kann zum Beispiel einen Spieler im Training so laufen lassen, dass er das nicht so schnell wieder vergisst…

Und wie war das mit den Strafen zu Ihrer Zeit als Bundesligaprofi?

Da sind die Strafen so knackig, dass es nicht mehr um Spaß geht – sondern wirklich um die Disziplin. Allerdings ist das zu meiner Zeit bei den Profis nur selten vorgekommen. Die größte Strafe war ja, wenn der Trainer dich ignoriert hat und du nicht gespielt hast.

Haben Sie selbst mal eine saftige Strafe bezahlen müssen?

Es gab schon die eine oder andere blöde Rote Karte, wenn mich auf dem Feld der Hafer gestochen hat. Und bei Hertha BSC Berlin in der 2. Liga bin ich mal gnadenlos zu spät zum Training gekommen. Das ist dann auch ziemlich teuer geworden.

Frank Schmöller war Fußballprofi unter anderem beim Hamburger SV, Waldhof Mannheim, Hertha BSC Berlin und der SpVgg Unterhaching. Als Trainer führte der 50-Jährige den SV Heimstetten von 2002 bis 2008 von der Bezirksoberliga bis in die Bayernliga, danach betreute er den FC Ismaning. Seit 2013 ist Schmöller Coach des SV Pullach, mit dem er vergangene Saison Bayernliga-Meister wurde, jedoch mangels einer geeigneten Spielstätte nicht aufsteigen durfte.

Aufrufe: 016.8.2017, 10:31 Uhr
Patrik Stäbler - Münchner MerkurAutor