2024-04-25T14:35:39.956Z

Spielbericht
Der SV Pullach ist im Bayernliga-Tableau auf Rang zwei abgerutscht. F: Leifer
Der SV Pullach ist im Bayernliga-Tableau auf Rang zwei abgerutscht. F: Leifer

Pullach scheitert knapp - Mooshofer verpasst Traum-Comeback

Tabellenführung ist futsch

„Zwei verlorene Punkte“ beklagte Trainer Frank Schmöller nach dem 1:1 (1:1) seines SV Pullach beim SV Kirchanschöring. Durch das unnötige Remis mussten die Raben zudem die Spitzenposition der Bayernliga Süd dem SV Heimstetten überlassen.

Nur zu gerne hätte Schmöller reichere Beute von der großen Reise in den Rupertiwinkel mit nach Hause gebracht. „Wir betreiben einen Riesenaufwand, um hierher zu fahren und spielen dann viel zu behäbig und zu träge“, schimpfte der 51-Jährige, der betonte: „Ich habe im Abschlusstraining andere Optionen aufgezeigt.“

Schnelles Spiel über die Außenpositionen, um in den Rücken der Abwehr vorzustoßen, hatte sich Schmöller vorgestellt. „Ich bin hundertprozentig überzeugt: Wenn wir so Druck gemacht hätten, hätten wir den Gegner auch zu Fehlern gezwungen.“ Letztlich sah der Coach das gewünschte Tempo aber viel zu selten. „Wir hatten gefühlte 70 Prozent Ballbesitz, aber das haben schon ganz andere Mannschaften erlebt, dass Ballbesitz allein nicht glücklich macht. Zweimal 15 Minuten schnell zu spielen, reicht nicht.“

Den tief stehenden Gastgebern kam zunächst ihre frühe Führung entgegen: Nach einem Einwurf durfte Sahin Karayün ungehindert in den Pullacher Strafraum flanken, wo der Ball nicht entschlossen geklärt wurde, Tobias Schild schaltete schneller als die gesamte Raben-Abwehr und traf in den Winkel (6.). „Das in der Mitte kann immer passieren, aber ich weiß nicht, warum wir beim Einwurf keine Ordnung haben und den Spieler in unsere Richtung drehen lassen statt ihn zum Rückpass zu zwingen“, kritisierte Schmöller.

Immerhin ließ der Ausgleich nicht lange auf sich warten, und er fiel bezeichnenderweise, als die Kirchanschöringer zu einem Konter ansetzten und deshalb einmal offen waren. Die Pullacher eroberten den Ball an der Mittellinie zurück, Alexander Benede bediente den Schützen Martin Bauer (16.). „Da ging es mal schnell“, verwies Schmöller noch einmal auf das angemessene Rezept gegen die Deckung der Hausherren.

Doch seine Spieler wendeten es auch in der Folge zu selten an. „Erst in den letzten fünf Minuten machen wir nochmal Druck, haben Chancen im Drei-Sekunden-Takt. Da stelle ich mir schon die Frage, warum haben wir nicht vorher so gespielt, sondern uns stattdessen die Bälle im Mittelfeld zugeschoben. Und das ärgert mich.“

Am nächsten dran, Schmöllers Laune durch einen Treffer in der Schlussphase zu heben, war übrigens einer, dem diese Kritik nicht gelten konnte: Denn Niklas Mooshofer, der Pech mit einem Lattenkopfball hatte, war erst in der 80. Minute für Christoph Dinkelbach eingewechselt worden. Es war nach einem in der Vorbereitung erlittenen Kreuzbandriss der erste Einsatz des Verteidigers in dieser Saison, was Schmöllers Freude über ein Siegtor durch Mooshofer zusätzlich gesteigert hätte: „Das wäre dann natürlich ein Wahnsinnscomeback gewesen.“ Doch es fehlten eben einige Millimeter, und so musste der SV Pullach nicht nur zwei Punkte abgeben, sondern auch die Tabellenführung: Die übernahm nach einem 4:0-Heimsieg über den TSV Kornburg nun wieder der punktgleiche SV Heimstetten, der allerdings schon ein Spiel mehr absolviert hat.

Aufrufe: 023.10.2017, 09:33 Uhr
Umberto Savignano - Münchner MerkurAutor