2024-04-25T14:35:39.956Z

Spielbericht
Martin Bauer brachte den SV Pullach mit dem 2:1 auf die Siegesstraße. Foto: Robert Brouczek
Martin Bauer brachte den SV Pullach mit dem 2:1 auf die Siegesstraße. Foto: Robert Brouczek

Pullach besteht Geduldsprobe gegen Kottern

Manager Liedl coacht SVP zum Sieg

Es war eine Geduldsprobe, das 3:1 (0:0) des SV Pullach über den TSV Kottern. Erst drei späte Tore bescherten den Raben einen wichtigen Heimsieg, um den sie bis in die Nachspielzeit bangen mussten.

„Kottern stand tief und kompakt, hat sich taktisch sehr gut angestellt, die Räume eng gemacht“, lobte SVP-Manager Theo Liedl, der Trainer Frank Schmöller (Urlaub) auf der Bank vertrat, die Gäste. „Das ist eine sehr gute Mannschaft.“ Tatsächlich verstanden es die Allgäuer lange, den Titelverteidiger der Bayernliga Süd nicht ins Spiel kommen zu lassen. Was zunächst allerdings auch an der eigenen Vorstellung lag, wie Liedl gestand: „Wir hatten in der ersten Halbzeit Schwierigkeiten, sind wenig gelaufen. Es war kein Spielfluss drin.“ Und so verzeichneten die Pullacher bis zum Wechsel nur eine Chance durch einen 22-Meter-Schuss von Christoph Dinkelbach, der knapp vorbei ging.

Liedl entschloss sich deshalb zu einer Änderung der taktischen Ausrichtung: „Nach der Pause haben wir auf 4-4-2 umgestellt, durch den zweiten Stürmer hatten wir vorne eine Anspielstation mehr. Es war dann auch mehr Bewegung ohne Ball in unserem Spiel.“ Trotz der deutlichen Steigerung dauerte es allerdings noch eine ganze Weile, bis die Raben endlich jubeln durften: Dinkelbach traf aus 17 Metern präzise ins Eck (78.).

Es war der Auftakt zu einer turbulenten Schlussphase. Kottern glich per Strafstoß durch Andreas Hindelang aus (84.), was Liedl mächtig wurmte: „Das war nie ein Elfer. Andi Roth schlägt den Ball, der Kotterner hält seinen Fuß drüber und schreit“, schimpfte er. Der vermeintlich ungerechtfertigte Gegentreffer putschte auch einen anderen Pullacher so richtig auf: Martin Bauer markierte postwendend das 2:1 (86.). „Er hat sich scheinbar so geärgert, dass er einen heftigen Adrenalinstoß bekommen hat“, vermutete Liedl. „Wie er im Strafraum drei Leute ausgespielt und dann mit links den Ball reingemacht hat: Dieses Tor wollte er unbedingt schießen.“

Trotzdem blieb es spannend bis zum Schluss. Für die endgültige Entscheidung sorgte der kurz zuvor eingewechselte Almir Hasanovic, der den Ball nach Zuspiel von Michael Hutterer in den Winkel zimmerte (90.+3). „Er war sofort im Spiel“, lobte Liedl seinen Joker.

Derzeit können die Pullacher auch jede Alternative brauchen, denn Jan Penic musste beim Aufwärmen passen, Ludwig Reischl blieb zur Pause nach einem Schlag auf den Knöchel draußen. „Gottseidank haben wir mal eine Woche Zeit, uns auf das schwere Auswärtsspiel bei Schwaben Augsburg vorzubereiten“, ist Liedl froh um das Ende der englischen Wochen, aus denen der SVP als Tabellenzweiter mit vier Heimsiegen und vier Auswärtsunentschieden gegen meist starke Gegner aber heil herausgekommen ist.

„Die Richtung stimmt. Das war heute ein Schlüsselspiel und ein aufgrund der zweiten Halbzeit verdienter Sieg. Jetzt sind wir vorne dabei“, freute sich Liedl.

SV Pullach – TSV Kottern 3:1
SV Pullach: Krasnic, Benede, Marseiler, Hutterer, Roth, Dinkelbach, Zander (90. Hasanovic), Leugner, Bauer, Dotzler (75. Schuster), Reischl (46. Gaigl) - Trainer: Schmöller
TSV Kottern: Heiland, Hänsle, Jokic, Kaya, Fichtl (76. Volland), Rabus (84. Wegrath), Penz, Celik, Feneberg, Jocham, Hindelang - Trainer: Wiblishauser
Schiedsrichter: Höpfler (Zell-Bruck) - Zuschauer: 130
Tore: 1:0 Dinkelbach (79.), 1:1 Hindelang (85. Foulelfmeter), 2:1 Bauer (88.), 3:1 Hasanovic (91.)

Aufrufe: 021.8.2017, 16:36 Uhr
Münchner Merkur (Süd) - Umberto SavignanoAutor