2024-05-10T08:19:16.237Z

Spielvorbericht
Ein Herz und eine Seele: Pullachs Manager Theo Liedl (l.) und Trainer Frank Schmöller beim Gewinn der Bayernliga-Meisterschaft vor wenigen Monaten. Am Samstag vertritt Liedl den urlaubenden Schmöller als Coach. Foto: Dirk Meier
Ein Herz und eine Seele: Pullachs Manager Theo Liedl (l.) und Trainer Frank Schmöller beim Gewinn der Bayernliga-Meisterschaft vor wenigen Monaten. Am Samstag vertritt Liedl den urlaubenden Schmöller als Coach. Foto: Dirk Meier

Kann Pullach auch ohne Schmöller Leistung zeigen?

Der SVP-Coach im wohlverdienten Urlaub

SV Pullach – Während Kottern zur englischen Woche turnusgemäß spielfrei war, machten die Raben am Dienstag in der Hitze von Sonthofen einen 0:2-Rückstand wett.

Danach rätselte Frank Schmöller, wie er seine Mannen bis zum Wochenende wieder in einen wettbewerbsfähigen Zustand versetzen könnte, doch mit etwas Abstand relativiert der SVP-Coach diese Aussage: „Das war eine Wahrnehmung gleich nach dem Spiel, als alle platt in der Kabine lagen.“

Inzwischen sei sein Team durchaus bereit für Kottern: „Das sind junge Burschen, sie hatten vier Tage Erholung, das sollte passen.“ Die Pullacher fühlen sich nach einer erneuten Energieleistung nicht nur körperlich und mental wieder auf dem Posten, sie haben sich auch noch einmal verstärkt. Der 18 Jahre junge Defensivmann Marin Culjak vom FC Memmingen II (Landesliga Südwest) ist allerdings eher eine Option für die Zukunft. „Er ist nicht der Spieler, der uns sofort weiterhilft. Wenn wir uns da auf einen 18-Jährigen verlassen müssten, wären wir keine Spitzenmannschaft“, stellt Schmöller klar. „Aber er hat im Training einen guten Eindruck gemacht und sein Potenzial gezeigt. Er kann als Sechser oder als rechter Verteidiger spielen, wo immer noch ein Vakuum herrscht.“

Wobei Schmöller auf der rechten Abwehrseite auch auf die Entwicklung von Justin Gaigl setzt, der am Samstag 19 wird. „Justin kann diese Rolle sicher ausfüllen, ist aber gerade in einem kleinen mentalen Loch.“ Der aus Pipinsried gekommene Stürmer Almir Hasanovic (21) hat zuletzt bei Schmöller dank dynamischer Kurzeinsätze ebenfalls Zuversicht für die nächsten Monate geweckt. Der volle Spielkalender verhindere allerdings, dass sich die Fähigkeiten der Jungspunde schneller entfalten, so Schmöller: „Seit ein paar Wochen haben wir keine richtigen Trainingseinheiten mehr durchführen können. Aber gerade unsere jungen Spieler brauchen viel Training, um reinzuwachsen, das System zu verstehen, an individuellen Schwächen zu arbeiten.“

Und so wird auch Kottern, das sich in der vergangenen Saison als Zwölfter gerade noch direkt rettete, eine ganz harte Nuss. Zumal Schmöller findet: „Ich weiß nicht, warum Kottern gegen den Abstieg gespielt hat. Das ist eine körperlich sehr präsente, kampfstarke Mannschaft. Mal sehen, ob der neue Trainer das vorhandene Potenzial rauskitzelt.“ Der Trend spricht dafür, dass Ex-Profi Frank Wiblishauser auf dem richtigen Weg ist: Zwei Niederlagen folgten zwei Siege.

Diese Mini-Serie will das Schmöller-Team beenden, allerdings ohne seinen Trainer: Den zieht es rund um seinen 51. Geburtstag am Montag in den sonnigen Süden. „Zum ersten Mal seit 13 Jahren als Amateurtrainer gönne ich mir einen Sommerurlaub: Ausspannen, kein Handy-Empfang.“

Manager Theo Liedl wird die Mannschaft gemeinsam mit Co-Trainer Richard Heckel betreuen. „Da können die Spieler zeigen, dass es auch geht, wenn kein HB-Männchen draußen rumspringt“, schmunzelt Schmöller in Anspielung auf seine manchmal impulsive Art am Spielfeldrand. Das Training dürfte nach dieser letzten englischen Woche dann relativ locker werden, und zwar nicht, weil Schmöller fehlt. Der kündigt sogar selbst an: „Die Woche nach dem Kottern-Spiel wird erst einmal eine reine Regenerationszeit.“

SV Pullach: Krasnic - Bauer, Leugner, Benede, Penic, Reischl, Hutterer, Dinkelbach, Roth, Zander, Dotzler.

Aufrufe: 018.8.2017, 21:56 Uhr
Münchner Merkur (Süd) - Umberto SavignanoAutor