2024-05-10T08:19:16.237Z

Team Rückblick
Die Ballermänner der Liga: Mit 66 Treffern sucht Heimstettens Offensivpower in der Bayernliga Süd ihresgleichen. F: Leifer
Die Ballermänner der Liga: Mit 66 Treffern sucht Heimstettens Offensivpower in der Bayernliga Süd ihresgleichen. F: Leifer

Glücksgriff: Heimstettens mutige Rechnung geht auf

FuPa wirft einen Blick zurück auf die bisher abslovierte Spielzeit in der Bayernliga Süd +++ Teil 1: Top-Teams, Scharfschützen und Zuschauerzahlen auf Rekordkurs

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Die 19 Klubs der Bayernliga Süd befinden sich in der Winterpause. 25 Spieltage mit 216 Spielen sind über die Bühne gegangen. Im nächsten Jahr wird es neun Nachholspiele geben. Während der ASV Neumarkt, der FC Ismaning und der TSV Landsberg erst 21 Spiele absolviert haben, stehen die Klubs SV Pullach, DJK Vilzing, TSV 1865 Dachau und der TSV 1860 München II bereits bei 24 ausgetragenen Begegnungen. In Teil eins des großen FuPa-Rückblicks nehmen wir die Top-Teams unter die Lupe, werfen einen Blick auf die Zuschauerzahlen, die auf Rekordkurs liegen und stellen die Ballermänner der Liga vor. Im zweiten Teil befassen wir uns dann mit den Aufsteigern, die sich bisher höchst unterschiedlich geschlagen haben.

Der Spitzenreiter

SV HeimstettenWer sich ein Spiel der Bayernliga Süd zu Gemüte führen möchte, kann ohne schlechtes Gewissen ein Ticket beim SV Heimstetten erwerben. 66:33 Tore, die "Hoschdenga" bieten zumeist Spektakel fürs Eintrittsgeld! Vor der Spielzeit setzten die Verantwortlichen um Michael Matejka auf einen Coach mit "Stallgeruch" nach einer doch eher enttäuschenden Saison 2016/17. Christoph Schmitt (32), der zuvor jahrelang im Mittelfeld des SVH agierte, übernahm an der Seitenlinie. Das junge, ehrgeizige Trainerteam komplettierten die Co-Trainer Lennart Hasenbeck (28) und Memis Ünver (27). "Ich hätte nicht gedacht, dass die Mannschaft sich so schnell findet. Unser neues Trainer-Team hat eigene Vorgaben. Diesen neuen Input so schnell umzusetzen, ist schon beachtlich. Die neue Spielidee passt zu unserer Truppe. Ich bin sehr stolz auf Christoph Schmitt, Lennart Hasenbeck und Memis Ünver. Natürlich habe ich ihnen den Erfolg zugetraut. Sonst hätte ich sie nicht geholt. Aber nicht in diesem Tempo", ist Matejka selbst ein wenig überrascht. Ein mutiger Griff der Vereinsführung, der zunächst aber eine gewisse Anlaufzeit brauchte. Der Start unter dem Trio verlief holprig, nur drei der ersten neun Partien konnte Heimstetten für sich entscheiden. Die denkwürdige 1:7-Pleite in Rain war der bisherige Tiefpunkt, es folgte eine 0:2-Niederlage beim Kellerkind in Hankofen. Die erste Krise war da, Schmitt nun gefragt. Und der noch unerfahrene Coach setzte mit seinen Assistenten an den richtigen Hebeln an. Bis zur Winterpause sollte der SVH kein Spiel mehr verlieren. Aus 14 Partien holte die Truppe aus dem Kirchheimer Ortsteil elf Siege und drei Remis. Für einen Tabellenführer kassiert Heimstetten eigentlich zu viele Gegentore, wer aber Akteure wie Sebastiano Nappo, Lukas Riglewski und Orhan Akkurt in seinen Reihen hat, kann sich hinten ruhig mal zwei oder mehrere Gegentreffer fangen. Die drei Offensivwirbler ragen aus einem ohnehin starken Ensemble noch heraus, haben 49 der 66 Heimstetter Tore erzielt. Allerdings wird dem SVH im Frühjahr beim Unternehmen Meistertitel auf einen eminent wichtigen Spieler verzichten müssen: Mittelfeldrenner Daniel Steimel steht berufsbedingt von Februar bis September nicht mehr zur Verfügung, der 25-Jährige absolviert ein Praktikum in den USA.


Der Verfolger

SV PullachEin grandioses Jahr hat der SV Pullach hinter sich. Die Raben aus dem Isartal krönten sich im Frühsommer erstmalig zum Bayernliga-Champion. In Ermangelung einer geeigneten Spielstätte verzichtete der Klub aus dem Münchner Süden aber auf sein Aufstiegsrecht. Der Meisterparty folgte dennoch kein Kater, von einem Spannungsabfall nach dem Erreichen des großen Ziels kann keine Rede sein. Die Schützlinge von Coach Frank Schmöller mischen auch in der laufenden Spielzeit wieder ganz vorne mit. Warum es zum Platz an der Sonne trotzdem nicht ganz gereicht hat, hat einen einfachen Grund: Der SVP hatte immer wieder Probleme, Führungen über die Zeit zu bringen. Bestes Beispiel: Im letzten Spiel vor der Winterpause führte Pullach zuhause gegen den 1. FC Sonthofen mit 2:0. Für eine abgezockte Truppe wie die Schmöller-Elf eigentlich sichere drei Punkte. Doch der SVP wackelte in der Schlussphase und kassierte noch den Ausgleich. Kennt man so eigentlich nicht vom Top-Team. Und weil es zum wiederholten Male vorkam, ließ Coach Frank Schmöller keine vorweihnachtliche Milde walten. Genervt vom erneut absenten Killerinstinkt ließ der Erfolgscoach noch einmal richtig Dampf in Richtung seiner Schützlinge ab. Zweifelsfrei haben die Pullacher die Klasse für die Titelverteidigung. Doch bleibt die Frage nach der Motivation, wenn die Früchte der Arbeit nicht geerntet werden können. Explizit hat sich zwar der Verein noch nicht dazu geäußert, aber weil nach wie vor eine geeignete Spielstätte für die Regionalliga nicht in Sicht ist, wird der mögliche Aufstieg wohl erneut dankend abgelehnt werden. Auch Frank Schmöller, der seit November 2013 im Münchner Süden in Amt und Würden ist, lässt sich seine Zukunft offen. Ob er denn nicht mal gerne in der Regionalliga coachen würde? "Darüber, in welcher Liga ich gerne trainieren würde, habe ich mir wirklich noch keine Gedanken gemacht, denn das hieße ja, ich hätte mit dem SV Pullach schon abgeschlossen. Es ist aber weder eine Entscheidung pro noch gegen Pullach gefallen."



Die Scharfschützen

734 Tore wurden erzielt, was einen Schnitt von 3,39 Treffern pro Partie bedeutet (Vorjahr 599, Schnitt 3,10). Die Torjägerliste führt Sebastiano Nappo vom SV Heimstetten mit 18 Treffern an. Es folgen Lukas Dotzler (17, SV Pullach), Lukas Riglewski (17, SV Heimstetten), Marian Knecht (16, BCF Wolfratshausen), Michael Geldhauser (15, TSV Schwaben Augsburg), Orhan Akkurt (14, SV Heimstetten), Christian Doll (14, TSV 1865 Dachau), André Luge (12, DJK Vilzing), Christian Schrödl (11, ASV Neumarkt), Andreas Jünger (11, DJK Vilzing), Maximilian Löw (10, TSV Schwaben Augsburg), Philipp Hilmer (10, SpVgg Hankofen-Hailing), Julian Allgeier (10, TuS Holzkirchen), Michael Hamberger (10, DJK Vilzing) und Angelo Hauk (10, BCF Wolfratshausen).

ToreSpiele11m 1. Nappo,
Sebastiano (22)
18 23 -/- 2. Dotzler,
Lukas (22)
18 24 5/5 3. Riglewski,
Lukas (24)
17 21 1/1 4. Knecht,
Marian (25)
16 20 -/- 5. Geldhauser,
Michael (27)
15 22 0/2 6. Akkurt,
Orhan (32)
14 20 -/- 7. Doll,
Christian (30)
14 23 -/- 8. Luge,
André (26)
12 23 2/3 9. Schrödl,
Christian (24)
11 21 0/1 10. Jünger,
Andreas (23)
11 24 -/-



Neuer Zuschauerrekord im Visier

66.941 Zuschauer kamen bisher in die 19 Stadien, ein Schnitt von 310 Besuchern pro Partie (Vorjahr 55.567, Schnitt 288), was ein neuer Rekord für die Bayernliga Süd seit deren Einführung 2012 ist. Ausschlaggebend für diese Steigerung waren in erster Linie der Neuling SB Chiemgau Traunstein und TSV 1860 München II, der auswärts die Fans anlockte. In der Bayernliga Nord liegt der Zuspruch bei 65.163, Schnitt 332 Besuchern pro Match, also etwas höher. Zuschauerkrösus im Süden ist mit deutlichem Vorsprung der Neuling SB Chiemgau Traunstein mit einem Schnitt von 689 Interessierten. Es folgen DJK Vilzing (536), SV Kirchanschöring (520), SpVgg Hankofen-Hailing (504), TSV Landsberg (427), TSV Kottern (405), TSV Rain/Lech (338), ASV Neumarkt (308), TSV Schwabmünchen (289), 1. FC Sonthofen (274), TSV Kornburg (234), TuS Holzkirchen (223), SV Heimstetten (187), TSV 1860 München II (183), FC Ismaning (182), TSV Schwaben Augsburg (166), TSV 1865 Dachau (164), BCF Wolfratshausen (114) und SV Pullach (109). Den besten Besuch in dieser Spielklasse erreichte die Partie DJK Vilzing gegen den TSV 1860 München II mit 1.850 Zuschauern, was für die Bayernliga Süd Rekord bedeutet. Das Eröffnungsspiel zwischen dem SV Kirchanschöring und dem SB Chiemgau Traunstein wollten 1.750 Besucher sehen und zum Rückspiel kamen 1.281 Fans. In Traunstein wurde der zweitbeste Besuch in der Partie gegen den TSV 1860 München II mit 1.250 Interessierten gemessen. 1.260 Zuschauer sahen die Partie der SpVgg Hankofen-Hailing gegen den TSV 1860 München II. Auch zum Allgäuer Derby zwischen dem 1. FC Sonthofen gegen den TSV Kottern gab es mit 1.002 eine vierstellige Besucherzahl. Die wenigsten Zuschauer verfolgten die Partie des SV Pullach gegen den 1. FC Sonthofen, zu der nur 50 Interessierte kamen.

SpieleMinMaxGesamtØ 1. Traunstein 12 390 1.281 8.271 689 2. DJK Vilzing 11 300 1.850 5.904 536 3. Kirchanschör 13 305 1.750 6.761 520 4. Hankofen 12 330 1.260 6.050 504 5. TSV Landsb. 9 210 970 3.850 427 6. TSV Kottern 11 150 510 4.465 405 7. TSV Rain 11 125 850 3.725 338 8. ASV Neumarkt 11 150 600 3.397 308 9. Schwabmünch. 11 100 600 3.185 289 10. FC Sonthofen 13 130 1.002 3.569 274 11. TSV Kornburg 11 130 310 2.580 234 12. Holzkirchen 11 180 400 2.460 223 13. Heimstetten 12 120 300 2.253 187 14. TSV 1860 II 12 100 250 2.205 183 15. FC Ismaning 11 100 285 2.010 182 16. Schw. Augsb. 12 100 300 1.997 166 17. Dachau 65 11 80 600 1.810 164 18. BCF Wolfrats 10 80 160 1.140 114 19. SV Pullach 12 50 180 1.309 109 Gesamt 216 66.941 310









Aufrufe: 012.12.2017, 13:51 Uhr
Mathias Willmerdinger /dme Autor