2024-04-25T14:35:39.956Z

Spielbericht
Zwei Alphatiere, die immer an einem Strang gezogen haben: Manager Theo Liedl (l.) und Trainer Frank Schmöller sagen Servus. Robert Brouczek
Zwei Alphatiere, die immer an einem Strang gezogen haben: Manager Theo Liedl (l.) und Trainer Frank Schmöller sagen Servus. Robert Brouczek

"Der letzte Wille gefehlt": Pullach vergeigt Abschluss in Regensburg

Emotionaler Abschied von Liedl und Schmöller

Es war kein glanzvoller sportlicher Schlusspunkt für das scheidende Erfolgsduo des SV Pullach: Theo Liedl, der in rund einem Vierteljahrhundert in den verschiedensten Rollen vom Spieler bis zum Manager zur tragenden Figur bei den Raben wurde, und Frank Schmöller, der den Verein in fünfeinhalb Jahren Trainertätigkeit zur Bayernligameisterschaft 2017 und dazu noch dreimal auf den zweiten Platz führte, mussten zum Abschied ein 1:4 (1:1) gegen den SSV Jahn Regensburg II über sich ergehen lassen. „Es hat der letzte Willen gefehlt. Aufgrund der vielen Verletzten und der Spieler, die aufgehört haben, war nicht mehr drin“, so Liedl.

Pullach –Das 55-jährige SVP-Urgestein gibt die Verantwortung nun an Robert Bäumel weiter, der ihn zuletzt schon unterstützte und als Platzsprecher mit Liedl vor dem Anstoß gemeinsam Frank Schmöller und dessen Assistenten Bernd Häfele (wird Trainer beim Bezirksligisten FC Finsing) verabschiedete.

Dabei würdigte Bäumel den Trainer nicht nur für den „Verdienst, dass der SV Pullach die erfolgreichste Mannschaft in der Bayernliga geworden ist“. Er gab auch seiner Hoffnung auf tolle 90 Minuten Ausdruck: „Ich bin sicher, dass die Jungs alles in die Waagschale werfen, um Dir die drei Punkte zum Abschluss zu schenken.“

Eine Viertelstunde lang sah es tatsächlich danach aus: Die Pullacher begannen druckvoll, gingen durch Daniel Brändle nach schöner Vorarbeit von Martin Bauer und Michael Hutterer früh in Führung (6.). Doch bald schwand der Anfangselan, die Gäste kamen auf, glichen durch Ilhami Medineli, der durch die Abwehr spazieren konnte, aus (22.).

Nach der Pause hatten die Raben zwar die erste Großchance durch Max Zander (50., drüber). Doch mit dem 1:2 durch Cihangir Özlokmans direkten Freistoß (51.) übernahmen die Gäste endgültig das Kommando, hatten neben ihren Kontertoren durch Pavel Panafidin (62.) und Medineli (87.) einige weitere Möglichkeiten, das Resultat höher zu schrauben, während der SVP nur einen Freistoß von Alexander Benede an den Innenpfosten verbuchte (66.). Durch den Sieg verdrängte Regensburg den SVP vom dritten Rang.

„Platz vier zeugt immer noch von großer Qualität, auch wenn wir uns mehr erhofft hatten“, bilanzierte Liedl nach dem letzten seiner 26 Jahre beim SV Pullach, die Peter Koppermann später in einer Rede vor versammelter Mannschaft Revue passieren ließ. Der Vereinsvorstand lobte nicht nur „Super-Erfolge“, wie etwa den „Wahnsinn“ des Bayernligatitels, sondern betonte auch den bedingungslosen Einsatz des 55 Jahre alten Managers für den Verein: „Du warst rund um die Uhr verfügbar, für Spieler, Trainer und auch Sponsoren.“ Den SV Pullach ohne Theo Liedl konnte sich da wahrscheinlich noch niemand so richtig vorstellen.

SV Pullach: Di Palma - van Boyen (72. Gaigl), Jobst, Heinzlmeier, Koudossou, Brändle (58. Ollert), Hutterer, Benede, Bauer, Reischl (81. Traub), Zander
Tore: 1:0 Brändle (6.)
1:1 Medineli (22.)
1:2 Özlokman (51.)
1:3 Panafidin (62.), 1:4 Medineli (87.79.)

Aufrufe: 019.5.2019, 18:58 Uhr
Münchner Merkur (Süd) / Umberto SavignanoAutor