2024-05-10T08:19:16.237Z

Spielbericht
Pullachs Kevin Nsimba (weißes Trikot) behauptet sich gegen drei Vilzinger Gegenspieler. Foto: Robert Brouczek
Pullachs Kevin Nsimba (weißes Trikot) behauptet sich gegen drei Vilzinger Gegenspieler. Foto: Robert Brouczek

Acht Spiele, acht Siege: Pullach zuhause unantastbar

Schmöller-Elf hängt Verfolger ab

Durch den 2:0 (0:0)-Sieg über die DJK Vilzing hat Bayernliga-Titelverteidiger SV Pullach nicht nur einen seiner ambitioniertesten Verfolger im direkten Duell vorläufig abgehängt, sondern auch die Tabellenführung vom SV Heimstetten (3:3 bei Schwaben Augsburg) zurückerobert.

"Wir haben ein Zeichen gesetzt: In Pullach hängen die Trauben sehr hoch“, freute sich Trainer Frank Schmöller nach dem achten Erfolg im achten Heimspiel der Saison. Die Raben begannen verheißungsvoll mit Chancen durch Lukas Dotzlers Direktabnahme, die Vilzings Keeper Ladislav Caba parierte (3.), und Martin Bauer, der nach einem Freistoß aus kurzer Distanz verstolperte (5.). In der 13. Minute freuten sich die Gastgeber schon über einen Elfmeter, als Dotzler gemeinsam mit einem Verteidiger im Zweikampf zu Boden gingen und Schiedsrichter Maximilian Riedel auf den Punkt zeigte, doch der Unparteiische korrigierte die Entscheidung und gab Freistoß für Vilzing. Danach übernahmen die Gäste nach und nach das Kommando. Der SVP sah sich in die Defensive gedrängt, geordneter Spielaufbau fand kaum mehr statt. Doch wirklich gefährlich wurden die Vilzinger zunächst nur einmal, als Andre Luge allzu ungehindert abziehen konnte, Pullachs Schlussmann Marjan Krasnic faustete den Ball gerade noch über die Latte (24.). Auf der anderen Seite hatten Dotzler (27., vorbei) und Andreas Roth (41., Caba hielt), jeweils auf Zuspiel von Daniel Leugner, die Chance zu erhöhen. Kurz vor dem Wechsel nickte Pullachs Innenverteidiger Alexander Jobst einen Kopfball von Andreas Jünger von der Linie.

So ging es nach einer Handvoll Halbchancen mit einem 0:0 in die Kabine. Es war ein typisches Spitzenspiel, in dem auch der gegenseitige Respekt ein Fußball-Feuerwerk verhinderte. Schmöller sah auf Seiten seiner Elf aber noch einen anderen Faktor: „In der ersten Halbzeit hatten wir zu einfache Ballverluste. Man hat gesehen, dass wir körperlich und vom Kopf her nicht hundertprozentig da sind. Diesen Eindruck hatte ich schon am Donnerstag im Training.“

Dann aber erwischten die Raben einen idealen Start in den zweiten Durchgang und zwar dank eines Mittels, das sie bis dahin noch nicht effektiv eingesetzt hatten, eines Bilderbuchkonters nämlich. Nach Leugners Körpereinsatz schnappte sich Michael Hutterer die Kugel, trieb sie übers halbe Feld, ließ sich auch durch ein Foul nicht stoppen und bediente mit einer Maßflanke Dotzler, der den Ball über die Linie beförderte (51.). „Hutterer muss man heute wirklich herausheben, unglaublich, was er auf dieser Position abläuft“, lobte Schmöller den zentralen Mittelfeldmann: „Man muss dankbar sein, einen Spieler mit so einem Charakter zu haben.“

Mit der Führung im Rücken ergaben sich weitere Kontermöglichkeiten, doch die Abspiele gerieten den Pullachern auch in den vielversprechendsten Situationen zu ungenau. Und so musste eben ein Abwehrfehler und eine Einzelleistung helfen: Nach einem weiten Krasnic-Abschlag luchste Leugner Vilzings Kapitän Christoph Schwander das Leder ab und jagte es zum 2:0 in die Maschen (73.). Damit war die Partie entschieden, auch wenn die Gäste nie aufgaben.

Die hochkarätigen Möglichkeiten lagen in der Schlussphase aber auf Seiten der Raben, die teils allzu leichtfertig vergaben.

Doch das störte Pullachs Coach Schmöller herzlich wenig: „Vilzing ist eine gute Mannschaft, mit abgebrühten, erfahrenen Spielern. Aber vorne ist ihnen nicht viel eingefallen. Es war ein verdienter Sieg. Ich bin absolut zufrieden.“

Aufrufe: 016.10.2017, 09:30 Uhr
Umberto Savignano - Münchner Merkur (Süd)Autor