2024-05-17T14:19:24.476Z

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Ein Tänzchen nach dem anderen legt derzeit der SV Prackenbach aufs Parkett der Kreisliga Straubing. F: Siering
Ein Tänzchen nach dem anderen legt derzeit der SV Prackenbach aufs Parkett der Kreisliga Straubing. F: Siering

Mentalität schlägt Qualität: Prackenbachs unheimliche Serie

Breu-Truppe ist seit 13 Spielen ungeschlagen und mischt als Aufsteiger die Kreisliga Straubing auf

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Der 26. August 2018 war ein einschneidendes Datum in dieser Saison des SV Prackenbach. An diesem Tag kassierten Holzer, Penzkofer, Brunner und Co. nämlich die bis dato letzte Niederlage in der Kreisliga Straubing. Seitdem blieb der Aufsteiger, der sich in der vergangenen Spielzeit souverän die Meisterschaft in der damaligen Kreisklasse Oberer Wald sicherte, in sage und schreibe 13 Partien ungeschlagen. Spätestens nach den beiden jüngsten Auftritten nach dem Winter gegen die Aufstiegskandidaten SC Kirchroth (4:2) und TSV Regen (4:1) sollte der Klassenerhalt für den SVP nahezu geschafft sein.

"Man kann sich vorstellen, dass die Stimmung momentan überragend ist. Wenn man sieht, was die Mannschaft trotz der extrem angespannten Personalsituation gerade in den zwei Spielen nach dem Winter abgeliefert hat, ist das schon brutal stark. Am Anfang sind wir sehr schwer in Tritt gekommen, ab dem Motzing-Spiel hat sich das Blatt aber gewendet. Mittlerweile ist es fast schon ein bisschen unheimlich, denn als Aufsteiger so eine Serie hinzulegen, ist wirklich nicht normal", freut sich Übungsleiter Martin Breu (37), der momentan nur wenig Grund zur Kritik findet. "Wenn überhaupt kann man nur bemängeln, dass wir in Kirchroth und gegen Regen eigentlich jeweils nur eine gute Halbzeit gespielt haben. Dafür war aber gerade die zweite Hälfte gegen Regen extrem gut, auch wenn wir zur Pause eigentlich zurückliegen hätten müssen". Besonders hervorzuheben ist jedoch auch die Leistung beim Frühjahrsauftakt in Kirchroth. Nach 20 gespielten Minuten lagen die Prackenbacher beim Tabellenzweiten mit 0:2 zurück und hatten zu diesem Zeitpunkt bereits dreimal verletzungsbedingt wechseln müssen. Mit dem Anschlusstreffer zum 1:2 durch Matthias Brunner wie aus dem Nichts bekam man allerdings Oberwasser und zwang den vermeintlichen Favoriten letztlich sogar verdient mit 4:2 in die Knie. Die Moral scheint also mehr als intakt zu sein, zumal der der derzeitige Lauf angesichts der schwierigen Personallage umso beeindruckender erscheint. Johann Vogl und Fabio Elvert mussten in Kirchroth mit Muskelverletzungen raus, Daniel Holzer hat sich eine Meniskusverletzung zugezogen. Zu allem Überfluss musste Alexander Bauernfeind gegen Regen mit Verdacht auf Syndesmosebandriss ausgewechselt werden. "Momentan haben wir mit etwas Glück genau elf Spieler, auf der Bank saßen gegen Regen schon drei Akteure aus der zweiten Mannschaft. Umso höher ist die Leistung der Mannschaft momentan einzuschätzen", spricht Breu seinen Mannen ein großes Lob aus.

Breu: »Mittlerweile ist es fast schon ein bisschen unheimlich, denn als Aufsteiger so eine Serie hinzulegen, ist wirklich nicht normal.«

Mentalität schlägt Qualität - so könnte man den Prackenbacher Lauf also ganz gut beschreiben, obwohl die Qualität in der Truppe zweifellos absolut vorhanden ist. Neben dem unermüdlich rackernden Angreifer Matthias Brunner, der in den beiden Partien nach dem Winter jeweils einen Doppelpack schnürte, ragen vor allem die drei Tschechen Frantisek Peroutka, Filip Prochazka und Marek Falout heraus. "Die drei sind absolute Glücksgriffe für uns, vor allem wenn man bedenkt, dass bei anderen Vereinen Filip für die Landesliga und Frantisek für die Bezirksliga als zu schlecht erachtet worden sind. Beide kommen einmal pro Woche zum Training und sind auch ansonsten bestens integriert, da haben wir in den letzten Jahren auch andere Erfahrungen mit tschechischen Gastspielern gemacht", berichtet Coach Breu, der seit nunmehr drei Jahren auf der Prackenbacher Kommandobrücke steht und auch bereits seine Zusage für die kommende Saison gegeben hat. "Die Entwicklung der Mannschaft ist gut und zum ersten Mal in meiner Zeit hier haben wir auch einen einigermaßen breiten Kader. Wenn alle da sind, besteht ein gesunder Konkurrenzkampf und wir haben 14 Spieler auf einer Augenhöhe. Zudem ist die Altersmischung in der Mannschaft absolut top. Und natürlich macht es momentan einfach unheimlich Spaß, daher habe ich mit meiner Zusage nicht lange überlegen müssen". Personell wird sich beim SVP im Sommer nicht allzu viel ändern, der Kader soll punktuell aber auf jeden Fall verstärkt werden. Co-Spielertrainer Florian Aichinger (32) wird seine Karriere wohl aus privaten Gründen beenden, für ihn rückt Defensivmann Andreas Vaitl (29) an die Seite von Breu, der jedoch noch auf ein Umdenken bei seinem Leistungsträger hofft. "Bei Flo habe ich die Hoffnung noch nicht aufgegeben, weil wir ihn Stand jetzt nicht ersetzen können. Vielleicht steht er uns zumindest aushilfsweise weiter zur Verfügung". Immerhin kann man die laufende Saison angesichts von mittlerweile zwölf Zählern Vorsprung auf die Gefahrenzone befreit von jeglichen Abstiegssorgen zu Ende spielen. "Ich hoffe, dass wir mit dem Abstieg tatsächlich nichts mehr zu tun haben. Jetzt wollen wir einfach den Weg weitergehen, den die Mannschaft seit Wochen und Monaten eingeschlagen hat und vielleicht nochmal das ein oder andere Topteam ärgern", sagt Martin Breu abschließend. Am kommenden Sonntag steht die 13 Spiele währende Serie des SV Prackenbach dann beim SV Motzing auf dem Prüfstand. Dem Team, das den SVP als letztes besiegen konnte. Am 26. August 2018 - dem Tag, der diese Saison des SV Prackenbach einschneidend verändert hatte...


Die SVP-Fieberkurve in dieser Saison:

Aufrufe: 027.3.2019, 11:20 Uhr
Tobias WittenzellnerAutor