2024-04-25T14:35:39.956Z

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Seit Jahren ein Fixpunkt im Perkamer Spiel: Sebastian Kripp. F: Stahl
Seit Jahren ein Fixpunkt im Perkamer Spiel: Sebastian Kripp. F: Stahl

Im Fahrstuhl wieder nach oben? Die Pendler aus Perkam

Mal auf, mal ab: Seit der Saison 2013/14 springen die Gelb-Schwarzen aus dem Landkreis Straubing-Bogen zwischen Kreisliga und Kreisklasse hin und her +++ Michael Renner (28) verlängert um ein weiteres Jahr

Für die Kreisklasse zu stark, für die Kreisliga zu schwach? Es ist schon kurios: Seit fünf Jahren schafft es der SV Perkam einfach nicht, sich im Kreisoberhaus zu etablieren. Nach Aufstieg folgt prompt wieder der Abstieg. Und in dieser Saison? Die Gelb-Schwarzen belegen zur Winterpause den Relegationsplatz und könnten zum dritten Mal in Folge den direkten Wiederaufstieg schaffen - die Fahrstuhlmannschaft aus dem Landkreis Straubing-Bogen.

Im Sommer war zunächst wieder einmal Wundenlecken angesagt. Dabei war der erneute Abstieg aus der Kreisliga so unnötig wie ein Kropf. Unerklärlicherweise kamen die Perkamer nach der Winterpause überhaupt nicht in Tritt, konnten kein einziges Spiel in der Frühjahrsrunde für sich entscheiden und mussten darum erneut den Gang in die Kreisklasse antreten. Aus der Enttäuschung zogen die Kicker des SVP aber offensichtlich nicht die richtigen Schlüsse, wie Spielertrainer Michael Renner bemängelt: "Die ersten Wochen waren überhaupt nicht gut. Zehn Punkte nach acht Spielen, das war alles andere als überzeugend. Ich glaube, dass einige Spieler die Saison auf die leichte Schulter genommen haben. Sie dachten, es läuft wie vor zwei Jahren, als wir souverän Meister wurden. Zum Glück konnten wir den Hebel gemeinsam umlegen und mit einer super Serie überraschend auf den zweiten Platz überwintern."

Hinten raus besannen sich die Perkamer und kamen ins Rollen. Aus den letzten neun Partien holten Kripp, Pinc und Co. ganz starke 23 Punkte. Der starke Schlussspurt lässt dem SVP im Frühjahr alle Chancen. Renner weiß auch schon, worauf er in der Vorbereitung das Hauptaugenmerk legen wird: "Wir müssen das das Defensiverhalten verbessern. Wir bekommen einfach zu viele und zu einfache Gegentore. In nur zwei Partien konnten wir die Null halten. Mit 31 Gegentoren kann man als Absteiger und mit sich selbst nicht zufrieden sein." Auf Verstärkungen im Winter werden die Perkamer verzichten, wie Renner wissen lässt: "Da tut sich nichts. Ich hoffe, dass die Langzeitverletzten zurückkehren und verletzungsfrei bleiben. Genau wie der Rest der Mannschaft." Für den 28-jährigen Ex-Bayernligakicker läuft es erneut eher bescheiden. Nach einem Außenbandriss im Sprunggelenk in der letzten Saison hat es ihn erneut erwischt: "Ich habe mich am Knie verletzt. Das Innenband ist gerissen, das Kreuzband überdehnt. Ich bekomme viel auf die Socken, da kommt sowas eben raus. Im Januar habe ich den nächsten Arzttermin. Dann werden wir sehen, wie wir weiter vorgehen."

F: Stahl
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Im Pech: Michael Renner muss mal wieder wegen einer Verletzung pausieren. F: Stahl

»Es spricht für die Mannschaft und den Verein, immer wieder nach einer enttäuschenden Saison wieder oben anzugreifen.«

Ein ständiges Auf und Ab bei Michael Renner - genau wie bei der Mannschaft. Wie erklärt sich der Übungsleiter, dass auf eine erfolgreiche Spielzeit immer eine enttäuschende folgt? "Ich kann das nur seit meinem Amtsantritt erklären. Wenn nach einer souveränen Meisterschaft wichtige Teile der Mannschaft wegbrechen und den Verein verlassen, noch dazu ein wahnsinniges Verletzungspech hinzukommt und Stammkräfte über Monate hinweg ausfallen, dann ist es extrem schwierig, die Klasse zu halten. Externe Neuzugänge zu verpflichten ist in unserem Gebiet auch alles andere als leicht. Da tun sich andere Vereine mit einem besseren Einzugsgebiet leichter." Heißt aber auch im Umkehrschluss: Die Perkamer Stehaufmännchen lassen sich von Rückschlägen nicht aus der Bahn werfen. Spricht es für die Moral beim SVP, dass nach Abstiegen immer wieder eine Reaktion folgt? "Absolut! Natürlich tun sich manche leichter als andere, sich immer wieder aufs Neue zu motivieren. Trotzdem spricht es für die Mannschaft und den Verein, immer wieder nach einer enttäuschenden Saison wieder oben anzugreifen. Hier möchte ich mich bei unseren Fans bedanken, die nicht nur in guten Zeiten sondern auch in schlechten Phasen zu uns halten und uns unterstützen."

Und die Perkamer Anhänger dürfen sich auf mindestens eine weitere Saison mit dem pfeilschnellen Offensivmann freuen, Renner hat um ein weiteres Jahr bei den Gelb-Schwarzen verlängert. "Mir gefällt es in Perkam und ich erreiche die Mannschaft nach wie vor noch. Deswegen wollte ich nochmal um ein Jahr weiter machen. Auch wenn ich das eine oder andere sehr interessante Angebot bekommen habe. Mal schauen, was die Zukunft bringt. Generell bin ich offen für alles. Egal ob als Spieler im höherklassigen Bereich oder als Spielertrainer. Ich konzentriere mich erst mal auf das Jahr 2019, da steht einiges an - Hausbau, Hochzeit etc.", erklärt der Justizbeamte aus Straubing. Vielleicht kommt auch noch eine weitere Aufstiegsfeier dazu.

Aufrufe: 021.12.2018, 17:09 Uhr
Mathias WillmerdingerAutor