Im Westfalenstadion infizierte sie sich auch mit dem Fußball-Virus. Jedenfalls trug sie kurze Zeit später selbst ein Trikot, um bei der JSG Amelunxen/Godelheim/Wehrden auf Punktejagd zugehen. Bei den Jungs, wohlgemerkt. „Denn zu der Zeit war es mit dem Mädchenfußball noch nicht so weit her“, erklärt Brückner. Und so musste sie ab einem gewissen Alter eine kleine Zwangspause einlegen, ehe die Amelunxerin ab 1998 für die Frauen von Phönix Höxter kickte.
Auch dort stellte Jessica Brückner ihr Talent als knallharte Verteidigerin unter Beweis. „Mein Trainer hat immer gesagt: Wenn wir eine Gegnerin umtreten müssen, dann schicken wir Dich“, witzelt die 33-Jährige, die nach der Geburt ihrer Kinder Sina und Niclas die Fußballschuhe an den Nagel hängte. Dennoch zieht es sie noch regelmäßig drei Mal pro Woche auf den Sportplatz. Dienstags geht’s mit den zehnjährigen Sohnemann zum Training. „Niclas hat von allen aus unserer Familie sicher das größte Talent“, lobt die stolze Mama ihren Filius, der samstags bei den Ligaspielen unterstützt wird. Und ganz nebenbei sorgt Jessica Brückner noch für Ordnung in der D-Jugend der JSG Amelunxen/Ottbergen. „Eine Freundin behauptet, ich sei der Oberleutnant der Truppe“, schmunzelt die 33-Jährige.
Sonntags wird dann Ehemann Wolfgang angefeuert. Der langjährige Mittelfeldspieler des TuS Amelunxen, der in den vergangenen zwei Jahren für den niedersächsischen Kreisligisten MTV Fürstenberg kickte, hat hierbei seit diesem Sommer eine neue Aufgabe. Wolfgang Brückner ist Spielertrainer beim Höxteraner C-Ligisten SV Ottbergen/Bruchhausen. Das Unternehmen Wiederaufstieg erhielt am ersten Spieltag mit dem 0:3 beim SV Höxter II einen herben Dämpfer. Doch es folgte drei deutliche Siege mit satten 33:1 Toren, zu denen der neue Coach insgesamt sechs Treffer beisteuerte.
Die Aufgabe als Trainer fordert von Wolfgang Brückner mehr Zeit ein. Da passt es sich gut, dass seine Frau als „Teammanagerin“ den ganzen Schriftkram erledigt. „Ich bin quasi seine Privatsekretärin“, erklärt Gattin Jessica. Bei der Bewerbung zur „Spielerfrau des Monats“ habe ihr Mann derweil sofort grünes Licht gegeben.„Er weiß halt, dass ich immer für bekloppte Sachen zu haben bin“, sagt die 33-Jährige, die gerne an das professionelle Fotoshooting mit Fotografin Elke Kampeter zurückdenkt.
„Es war saulustig. Denn eigentlich bin ich gar nicht der Typ dafür. Mit dem Aufbrezeln habe ich es nämlich nicht so. Aber völlig überraschend sind ja ein paar schöne Fotos dabei herausgekommen“, bilanziert Jessica Brückner, in deren Familie es dann doch eine Ausnahme gibt. Denn ihre zwölfjährige Tochter kann dem Sport mit dem runden Leder nichts abgewinnen. „Sina findet Fußball voll doof“, schmunzelt ihre Mutter. Aber vielleicht wird ja auch Sina irgendwann einmal mit einstimmen, wenn irgendwo der Gassenhauer „Fußball ist unser Leben“ ertönt.
Die Fotostrecke gibt es unter: https://www.fupa.net/ostwestfalen/spielerfrau/september2015_jessica.html
Du bist die Frau an der Seite eines Fußballers und hast Lust, aus dem Schatten Deines Kickers herauszutreten? FuPa Ostwestfalen möchte die schönsten Seiten des Amateurfußballs zeigen und sucht die Spielerfrau des Monats. Bewerben kann sich jede Frau oder Freundin eines aktiven Spielers oder Trainers auf unserem Onlineportal Fupa Ostwestfalen. Wir bieten ein kostenloses und professionelles Fotoshooting mit dazugehörigem Make-up bei Fotografin Elke Kampeter in Bielefeld-Brackwede. Alle weiteren Informationen sowie die Fotos zu unseren Spielerfrauen des Monats finden sich unter: