In dieser Saison wurde die Situation noch dramatischer. Ohne einen einzigen Sieg steht der SV Orsoy mit drei Punkten aus 17 Spielen am Tabellenende. Dabei hatte Daniel Zvar im Sommer noch den Stadtmeistertitel mit seinem Team gewonnen. „Er hat uns letzte Woche mitgeteilt, dass er aufhört. Wir hätten gerne verlängert und ihn gehalten. Aber er wollte nicht mehr“, sagt Teammanager Mark Kolanczyk, der ihn nach wie vor als „super Trainer“ bezeichnet. An der Entscheidung Zvars sei allerdings nicht mehr zu rütteln, zu anstrengend waren die turbulenten Jahre des Abstiegskampfs.
„Selbst wenn wir absteigen, irgendwie geht es immer weiter“, fügte Kolanczyk hinzu. Wer ab Sommer das Zepter übernehmen wird, steht noch nicht fest. Teammanager und Vorstand arbeiten auf Hochtouren und halten Ausschau nach einem Nachfolger, der im Optimalfall schon Anfang März präsentiert werden soll. Denn speziell die Spieler wollen schnell Klarheit. „Das ist das Wichtigste, denn wir wollen versuchen, unseren Kader zusammenzuhalten“, so Kolanczyk.
Stichwort Kader: Der wurde im Winter durch den Abgang von Fatih Sanverdi zum SV Schwafheim noch erheblich geschwächt. Die jungen Neuzugänge Joshua Pawlinski und Hayati Kaymaz (beide VfB Homberg II) solllen dabei mithelfen, das scheinbar Unmögliche noch möglich zu machen. Vorausgesetzt die Orsoyer bleiben vom großen Verletzungspech aus der Hinrunde verschont. Mark Kolanczyk gibt sich jedenfalls kämpferisch, das Feld vielleicht doch noch von hinten aufzurollen: „Die Stimmung ist weiterhin gut. Wir haben nichts mehr zu verlieren und müssen versuchen, aus den knappen Ergebnissen Siege zu machen.“ Neben dieser Forderung besteht weiterhin die Hoffnung auf einen Rückzug des SV Scherpenberg II. Die ebenfalls abstiegsbedrohten Moerser mussten in der ersten Jahreshälfte bereits zwei Spiele herschenken, da sie nicht genügend Spieler hatten.
„Im Testspiel sind sie wieder zu neunt angetreten. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie die Saison zu Ende bringen“, sagt Kolanczyk. Da Scherpenberg nur einen Platz vor Orsoy steht, müsste der SVO Stand jetzt einen Neun-Punkte-Rückstand auf die SpVgg Rheurdt-Schaephuysen aufholen - eine Mammutaufgabe.
Obwohl Daniel Zvar nur noch gut drei Monate in Orsoy aktiv sein wird, hat er bereits angekündigt, die Saison unabhängig vom Ausgang auf jeden Fall vernünftig zu Ende bringen zu wollen. „Das hat er den Jungs in der Kabine direkt gesagt. Er ist überall sehr beliebt. Deshalb werden wir auch im Guten auseinander gehen“, sagt Kolanczyk. Ähnlich wie beim SV Millingen, wo Nisfad Grgic kürzlich das Ende seiner Amtszeit verkündete, wird sich also auch der SV Orsoy neu aufstellen müssen - egal in welcher Liga.