2024-05-10T08:19:16.237Z

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F: Schwarz
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Ein Typ wie Freiburgs Petersen

Frank Hermes und die SG Nusbaum erhöhen den Druck auf das Führungsduo - Auch Fabian Spartz macht auf sich aufmerksam.

Die Niederlage im Entscheidungsspiel gegen Arzfeld um den Bezirkligaaufstieg hat die Mannschaft noch enger zusammenrücken lassen. Mit Powerfußball und der ausgeprägten Siegermentalität will die SG Nusbaum den Druck auf die Führenden erhöhen.

Die jüngste 2:3-Niederlage beim SV Roth-Kalenborn tat der guten Stimmung im Nusbaumer Lager keinen Abbruch. Der Last-Minute-Sieg gegen Titelmitfavorit Weinsheim dagegen hat davor die Lebensgeister geweckt. Das Team bewies nach 0:1-Rückstand und dem späten 2:2 nochmals Moral und konditionelle Stärke. „Die Grundlagen für einen Tempofußball haben wir uns in der Vorbereitung hart erarbeitet. Wir haben bewiesen, dass wir 90 Minuten gehen können“, sagt Frank Hermes, Trainer im fünften Jahr bei den Vereinigten aus Nusbaum, Körperich, Wallendorf, Biesdorf, Geichlingen und Koxhausen.

Jojo kommt mit Tempo


Einer, der in dieser Saison richtig durchstartet, ist Johannes Theis. Einst war „Jojo“, wie er im Nusbaumer Team genannt wird, als Innenverteidiger unterwegs und wagte sich nur bei Standards mal nach vorn. „Ich habe Jojo wegen seinem kämpferischen Einsatz, seiner ausgeprägten Kopfballstärke und dem guten Schuss auf die Sechs gezogen. Von dort aus kann er mit Tempo von hinten kommen und ist bei Standards sowieso eine Granate“, sagt Hermes. „Ich wollte mehr Torgefährlichkeit erzeugen.“ Theis führt jetzt sogar die Torjägerliste der A-Klasse Eifel mit elf Treffern an. Auch der 21-jährige Andre Röll spielt eine immer wichtigere Rolle beim Tabellendritten. Hermes sieht in Röll einen der besten Spieler der Kreisliga A. „Andre hat damit zu kämpfen, dass stets die besten Leute auf ihn abgestellt werden. So ist er gezwungen, sich ins Mittelfeld fallen zu lassen und mit permanent Tempo nach vorn zu kommen.“ Weil Röll in Mainz studiert, nahm er ein Zweispielrecht beim TSV Schott Mainz II in der Bezirksliga wahr.

Die Neuzugänge sind in Wirklichkeit Eigengewächse. Der erst 18-jährige Pascal Müller kam von Etzella Ettelbrück zur SG. Müller ist technisch sehr versiert, schnell und trifft meist die richtigen Entscheidungen, ist im linken Mittefeld und Angriff zuhause. Andreas Hartmann kam mit einer Verletzung aus Berdorf und damit ebenfalls aus dem Großherzogtum nach Nusbaum, hat sich gut eingelebt und gegen Weinsheim seinen ersten Einsatz von Beginn an gehabt. „Nach der Winterpause kann Andreas für noch mehr Abwehrstabilität sorgen, wenn er richtig fit ist.“ Rückkehrer Kai Mirkes ist seit Saisonbeginn ständig dabei, sehr ehrgeizig, bei jeder Einheit auf dem Trainingsplatz und steht auf dem Sprung zur Stammformation. Und Eigengewächs Fabian Spartz hat hinlänglich auf sich aufmerksam gemacht. „Er ist mit Nils Petersen vom SC Freiburg vergleichbar. Er kommt von der Bank und macht fast in jedem Spiel seine Bude. Ich will ihn nicht verheizen, er muss sich noch an das Tempo der A-Liga gewöhnen.“ Hermes sieht den Teamgeist in der SG als ausschlaggebender Punkt für den gegenwärtigen Erfolg. „Alle vier Mannschaften spielen oben mit, die Trainer kommen alle aus der eigenen SG.“ Sein Team sei nach dem verpassten Bezirksliga-Aufstieg gegen Arzfeld nochmals enger zusammengeschweißt worden, besitze eine starke Mentalität.

Coach kritisiert zu viele Gegentreffer

„Es passt derzeit von hinten bis vorn. Ich bin in der glücklichen Lage, komplett durchwechseln zu können, weil es auch keine schwerwiegenden Verletzungsausfälle gibt.“ Hermes’ Devise, über eine sicher stehende Defensive schnell über die Außen nach vorn zu kommen, soll auch in den nächsten Wochen und Monaten Früchte tragen. „Einziges Manko bei uns ist, dass wir zu viele Gegentore kassieren. Zwei Treffer pro Spiel sind einfach zu viel, wenn man Meister werden will. Da müssen wir besser und effizienter gegen den Ball arbeiten.“ Der Konkurrenzdruck im Team wird durch die A-Jugendspieler erhöht, das Kollektiv gestärkt und die Spannung vor jedem Spiel hochgehalten. Nach der 2:3-Auswärtsniederlage beim SV Roth-Kalenborn wartet mit Aufsteiger und Tabellenführer SG Prümer Land ein weiterer Brocken auf den Dritten. „Prüm ist vor allem in der Offensive eine sehr gute Truppe und durchweg sehr gut besetzt. Auf unsere Abwehr wird einiges zukommen. Wir wollen vor sicherlich sehr vielen Zuschauern wieder Mentalität zeigen und gewinnen.“ (L.S.).

Aufrufe: 026.10.2017, 22:57 Uhr
Lutz SchinköthAutor