2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Tor und Assist: Betty Anane (rechts). Foto: Scholz
Tor und Assist: Betty Anane (rechts). Foto: Scholz

SV Meppen beschenkt sich selbst mit drei Punkten

2:1-Heimerfolg gegen Aufsteiger Henstedt - Anane trifft und bereitet vor

Vorzeitiges Weihnachtsgeschenk für die Zweitligafußballerinnen des SV Meppen: Die Truppe von Tommy Stroot, der an Heiligabend seinen 27. Geburtstag feiert, hat am 4. Advent einen 2:1-Heimsieg gegen den Aufsteiger SV Henstedt-Ulzburg eingefahren. Spielerin des Tages war Betty Anane, die das erste Tor selbst erzielte und das zweite von Rieke Dieckmann mustergültig vorbereitete.

Überschattet wurde die Partie jedoch von der Verletzung von Franziska Gieseke, die mit dick bandagiertem rechten Knie vom Platz musste. In der 34. Minute lupfte Dieckmann vor 192 Zuschauern den Ball in den gegnerischen Strafraum. Gieseke übersah mit Blick auf die Kugel Henstedts Torfrau Bianca Weech und blieb nach einem heftigen Zusammenprall am Boden liegen. Ein Schock für die Gastgeberinnen. „Wir haben zum aktuellen Zeitpunkt noch keine Infos bekommen“, sagte Stroot auf der anschließenden Pressekonferenz. „Wir hoffen natürlich, dass es nichts großartig Wildes ist - auch wenn der erste Schreck anderes vermuten lässt.“ Man müsse abwarten, aber dem Schmerz nach zu urteilen, könnte es durchaus etwas Schlimmeres sein. „Bis auf Daumendrücken und auf einen Anruf warten bleibt uns jetzt leider nichts anderes übrig.“ Die Eltern seien mit der 17-Jährigen zur Untersuchung ins Krankenhaus gefahren.
Als das Führungstor fiel, war Gieseke schon nicht mehr auf dem Platz. In der Nachspielzeit der ersten Hälfte dribbelte Elisa Senß eine Gegenspielerin aus und bediente Anane mit einem Pass in die Spitze, den die Stürmerin sehenswert unter die Latte lupfte. Schiedsrichterin Annika Paszehr (Schwerte) pfiff danach direkt zur Pause. Eine Halbzeitführung, die zu diesem Zeitpunkt etwas glücklich war, denn Henstedt hatte in den ersten 45 Minuten mehrfach Torgefahr ausgestrahlt. Stöckmann mit einem Schuss über das Tor (7.) und Homp mit einem Schuss ans Außennetz (24.) hatten bereits gute Gelegenheiten ausgelassen, als Torjägerin Witt die Kugel über Meppens Torhüterin lupfte, aber knapp am rechten Pfosten vorbei zielte (40.).
Kurz nach der Pause fiel der zweite Meppener Treffer, diesmal mit Anane als Vorbereiterin. Sie spielte einen Pass in die Schnittstelle der Viererabwehrkette des Gegners und fand Dieckmann, die souverän unten links einschob (49.). Henstedts Torjägerin Alina Witt gelang zwar in der 90. Minute noch der Anschlusstreffer, aber Meppen musste nur noch wenige Augenblicke um den Sieg zittern. Dank der Leistungssteigerung in der zweiten Hälfte ein verdienter Erfolg der Meppenerinnen.
Kurios: Meppen trat die Partie ohne Ersatztorhüterin an. Eigentlich sollte Jessica Bos im Tor hüten, die allerdings unter akuten Zahnschmerzen litt und am Freitag bereits das Training abbrechen musste. Somit stand Kathrin Klimas erneut zwischen den Pfosten. „Wie wir reagiert hätten, wäre dann spontan gewesen“, beantwortete Stroot die entsprechende Frage. Man habe gehofft, dass nichts passiert. „Irgendwas wäre uns schon eingefallen“, ergänzt er.
Damit überwintert der SVM auf Rang drei. Der Rückstand auf den Tabellenzweiten BV Cloppenburg beträgt drei Punkte, allerdings haben die Emsländerinnen ein Spiel weniger ausgetragen. Spitzenreiter MSV Duisburg, der ebenfalls zehn Partien absolviert hat, ist acht Punkte weg.
„Wir sind topzufrieden mit einer für uns von der Punktausbeute und der Platzierung her überragenden Hinserie“, bilanzierte Stroot. Dieser Spieltag runde das Ganze noch einmal ab. In dem einen oder anderen Moment habe es gegen Henstedt zwar nicht perfekt ausgesehen, was man gemacht habe. „Wir haben aber trotzdem im richtigen Moment das Tor gemacht. Früh in der zweiten Halbzeit das 2:0 zu machen, bringt einfach ein bisschen Luft zum Atmen.“ Es sei um nicht mehr als drei Punkte gegangen und die habe man eingefahren. „Gegen einen sehr fleißigen und gut aufgestellten Aufsteiger.“
Henstedts Trainer Tobias Homp, Ex-Profi beim HSV und dem FC Homburg, war wegen einer Gürtelrose nicht mit nach Meppen gekommen. Deshalb zog sein Co-Trainer Tjark Thode hinterher die Bilanz. „Wir wussten, es wird ein entsprechend schweres Spiel. In der ersten Halbzeit haben wir es ganz ordentlich gemacht.“ Man habe den einen oder anderen Konter fahren können. Leider habe man einmal beim Gegentor nicht aufgepasst, so Thoede. „In der zweiten Halbzeit war es schwierig, wieder zurückzukommen. Wir haben nicht ganz so viele Aktionen gehabt. Meppen hat es geschafft, uns nicht mehr so ins Spiel kommen zu lassen und das 2:0 erzwungen.“

Aufrufe: 020.12.2015, 17:42 Uhr
Dieter KremerAutor