Es war eine Mischung aus Enttäuschung, Ärger und Trotz, als der Trainer der SG Sonnenhof in der Pressekonferenz die 90 Minuten im Emsland analysierte. „Ich bin angestochen“, gestand er freimütig ein. Es spricht für den 51-Jährigen, dass er trotzdem sehr um Sachlichkeit bemüht war. Das gelang ihm. Vielleicht auch, da er direkt nach der Partie noch auf dem Rasen eine Adresse für seinen Zorn gefunden hatte. Eine klare Ansage, die Zapel allerdings außer einer Gelben Karte nichts einbrachte. Die Punkte waren weg, dafür war ordentlich Frust da.Wieder einmal hatte sich das Team aus dem Fautenhau eine Niederlage eingehandelt, die kropfunnötig war. Erneut war eine – diplomatisch ausgedrückt – unglückliche Schiedsrichterentscheidung der Anfang vom SG-Ende. „Ich kann die Aspacher Enttäuschung verstehen“, zeigte Meppens Trainer Christian Neidhart Mitgefühl mit den Schwaben. Deren Trainer hatte zuvor geurteilt: „Wir haben fantastisch in die Partie gefunden und den Gegner taktisch vor große Probleme gestellt. Dann kam die ominöse 40. Minute.“ Während Zapel sich weigerte, mehr zu dem Elfmeter zu sagen, sagte sein Torwart Maximilian Reule nach dem Schlusspfiff kopfschüttelnd: „Ich hatte das Gefühl, dass der Ball längst weg war und das klar kein Elfmeter sein durfte. Es ist eine Frechheit das zu pfeifen, er hebt klar vorher ab.“ Schiri Lechner hatte die Flugeinlage von Deniz Undav trotzdem mit einem Strafstoß belohnt.
SVM-Kapitän Thilo Leugers juckte all die Aufregung herzlich wenig. Er verwandelte den Strafstoß kurz vor der Halbzeit zur glücklichen 1:0-Pausenführung der Hausherren und Zapel schimpfte: „Es ist übel, wenn Spieler nach so etwas in der Kabine sitzen und du musst ihnen sagen: Ihr habt gut gespielt, aber ihr liegt hinten“. Wieder einmal.Wobei zur Wahrheit auch gehört, dass sich die SG, zuvor in der Szene, die zum Strafstoß führte, nach einem eigenen Eckball hatte auskontern lassen. Dabei war Großaspach bis dahin besser, brachte aber die Kugel nicht im gegnerischen Tor unter. Entweder zielten die SG-Angreifer knapp vorbei, oder sie scheiterten an Schlussmann Erik Domaschke. „Es ist eigentlich das Einzige, was ich meiner Elf vorwerfe, dass sie in der ersten Halbzeit keinen Treffer erzielt hat“, urteilte Zapel. Dessen Team hatte zudem direkt nach Wiederanpfiff noch eine sehr gute Möglichkeit, als Niklas Sommer durch war, den Ball aber am Tor vorbei schob. Auf der anderen Seite zeigte Deniz Undav mit dem 2:0 nach 61 Minuten wie es geht. „Er ist einfach Meppens Unterschiedsspieler und er hat den Unterschied ausgemacht“, lobte Aspachs Coach den gegnerischen Torjäger. Der traf in einer Phase des Spiels, in der sich die wütende SG in zehn Minuten zwei, drei kapitale Schnitzer im Spielaufbau leistete.
Vielleicht ja auch, weil die eigenen Anhänger kurz zuvor den SG-Spielern die Sinne vernebelten. Die Fans hatten gezündelt und dafür gesorgt, dass die Partie rund drei Minuten unterbrochen wurde, als Rauchschwaden durchs Stadion zogen. Zwar hatten die Schwaben ziemlich rasch wieder den Durchblick und versuchten, die Partie noch zu drehen, doch der Anschlusstreffer von Dimitriy Imbongo in der 89. Minute kam zu spät. Erst recht, weil Lechner gerade mal drei Minuten nachspielen ließ. Herzlich wenig, angesichts der vorherigen Unterbrechung. Und für Zapel ein weiterer Grund, dem Unparteiischen ein paar Sätze ins Stammbuch zu schreiben. Wie schon erwähnt, außer Gelb und einem geleerten Kropf brachte ihm das allerdings nichts ein. Vielleicht verabschiedete sich der SG-Coach ja auch deshalb kämpferisch: „Wir gehen aus Meppen keinesfalls schwer geschlagen weg, sondern mit viel Wut im Bauch.“
SV Meppen: Domaschke – Ballmert, Puttkammer, Komenda, Amin – Egerer, Leugers – Kleinsorge (74. Tankulic), Evseev, El-Helwe (63. Rama) – Undav (88. Düker),
SG Sonnenhof Großaspach: Reule – Gehring, Leist, Slamar, Behounek – Sommer (61. McKinze Gaines), Jüllich, Ünlücifci (82. Röttger), Vlachodimos – Martinovic (65. Imbongo), Brünker.
Tore: 1:0 (41., Foulelfmeter) Leugers, 2:0 (61.) Undav, 2:1 (89.) Imbongo. – Gelbe Karten: Leugers, Komenda / Leist. Reule, Gehring, Brünker, Röttger, Zapel. – Schiedsrichter: Lechner (Hornstorf). – Zuschauer: 7 103.
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