Die Bilanz ist schlecht: „Wir haben 70 Prozent der Zweikämpfe verloren. hatten in der ersten Hälfte nur zwei Chancen, Menden eine mit einem Distanzschuss, den unsere Keeperin Melissa Salman sicher parierte.“ Die beiden Aachener Chancen gingen auf das Konto von Svenja Streller, die das 1:0 auf dem Fuß hatte, damit aber ebenso scheiterte wie bei der zweiten Möglichkeit, als sie alleine vor der SV-Keeperin auftauchte. „Bei ihrer Qualität muss sie mehr daraus machen“, bedauert Orzeske.
In Hälfte zwei nutzte Aachens Stürmerin ihre Chance dann besser: Aus einem Gestochere um den Ball setzte sie nach und traf zum 1:0 (56.). „Danach muss man clever sein und nachlegen. Menden war nur über Standards gefährlich.“ Und ein solcher brachte den Ausgleich: „Ich habe das Foulspiel außerhalb des Strafraums gesehen, der Schiri war ohnehin nicht gut drauf“, ärgerte sich Orzeske. Ann-Kathrin Goltermann versenkte den Ball unhaltbar für Salman. Und in der letzten Minute kassierte Aachen dann mit einem Freistoß aus 20, 25 Metern, direkt in den Winkel verwandelt von Isabelle Assenmacher (90.+2), den K.o.
„Das ist bitter genug. Die Spielerinnen müssen auf dem Platz Verantwortung übernehmen. Ich kann von draußen nur Ansagen machen. Wenn keiner die Verantwortung übernimmt, wird es schwierig“, ärgerte sich Orzeske. „Die Viererkette muss Ansagen für die Sechser machen. Die Kommunikation zwischen den Mannschaftsteilen auf dem Platz stimmt nicht.“
Und so hat Aachens Coach, der das Team im Sommer übernommen hatte, berist das Saisonziel korrigiert. „Nach oben zu schauen, können wir abhaken. Wir haben noch viel Arbeit vor uns, bis die Mannschaft stabiler spielt. Und werden weiter arbeiten.“ Es ist ein Déjà-vue: Auch in den vergangenen Saisons hat sich Aachen im Frühherbst immer schwer getan – ist aberdanach durchgestartet . . .